Zwischen Kirmesdisziplin und Schnäppchenjagd

Klubs starteten zu den Jacobi-Kirmeszehnkämpfen – Krammarkt lockte mit bunter Vielfalt
ASCHEBERG. So mancher stand früh auf am Sonntagmorgen. „Wer auf dem Trödelmarkt ein Schnäppchen machen will, der muss zeitig sein“, verriet ein Besucher und machte Jagd auf außergewöhnliche Dinge. Ob Zierrat, Dekorartikel, Spiele, Bücher, Technik, Hausrat – das Angebot beim Kirmes-Krammarkt war groß. „Den Krammarkt gibt es nun zum vierten Mal und für uns ist es zum vierten Mal richtig gut hier! Entweder haben wir die passenden Sachen oder die passende Kundschaft“, verriet Familie Burchart, die eigens aus Wadersloh anreiste und ihre Waren anpries. Michael Dick gab nebenan sein Debüt. Für ihn lief es nicht ganz so gut. „Der Flohmarkt ist gut besucht, die Stimmung Klasse, aber die Leute gucken viel und kaufen eher weniger“, bilanzierte er. Ganz anders sah es bei Ulrich Braun aus. Er bot zum dritten Mal in Ascheberg seine Waren – im Gepäck hatte er diverse Konsolen und spiele für selbige – feil und war begeistert. Es herrschte Bewegung auf der Sandstraße über die sich der Krammarkt erstreckte.

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Ulrich Braun kommt gerne nach Ascheberg zum Krammarkt und freut sich jetzt schon auf das nächste Jahr. Foto: Tina Nitsche
Vom Krammarkt landeten die Besucher dann inmitten des bunten Kirmestrubels. Und dort dominierten die Klubs am Sonntag das Bild. Denn sie stürzten sich mittags traditionell in die Kirmeszehnkämpfe.
Da trafen die „Promilleprinzen“ auf die „Promilleengel“ und sie alle arbeiteten sich munter und bestens gelaunt durch die zahlreichen Kirmesdisziplinen, wie Entenangeln, Dosen- und Pfeilwerfen oder Pferderennen.
„Wir schaffen nur immer fünf von den insgesamt zehn Disziplinen“ gab Metty vom Kegelclub „KC Stößchen“ zu. Diese absolvierten sie jedoch äußerst erfolgreich und meisterten dabei auch eine selbstauferlegte Disziplin. „Jedes Jahr „erarbeiten“ wir uns ein Maskottchen“ präsentierte Manu dann auch umgehend Beate! Beate ist ein pinkfarbenes Pferd, das die Mädels beim Bälle fangen ergatterten. „Diese Kirmeszehnkämpfe sind hier in Ascheberg ein echtes Phänomen, eine Bereicherung für die Kirmes“, befand Schausteller Marvin Heitmann, der das Ausspielgeschäft „Piraten-Kids“ betreibt. Er freut sich jedes Jahr darauf und hat sich entsprechend auf die „Kämpfe“ eingestellt: „Bei mir geht keine Truppe leer aus!“ Er ist viel unterwegs und weiß, dass das Ascheberger Phänomen vereinzelt auch schon auf den ein oder anderen Kirmesplatz übergegriffen hat. „Aber nirgends ist es so wie in Ascheberg“. Tina Nitsche

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Auch die „Promilleengel“ stürzten sich in die Kirmeszehnkämpfe. Foto: Tina Nitsche

Kirmes 2018, Foto: Tina Nitsche
Kirmesgenuss der besonderen Art. Foto: Tina Nitsche

Adrenalin-Kick und Farbenrausch

Jacobi-Kirmes ließ Gäste Kopf stehen
ASCHEBERG. Der Wind nahm ein wenig ab. Dafür zogen Wolken auf. So mancher Blick ging am Samstagabend bedenklich gen Himmel. Und dann auf einmal öffneten sich die Schleusen. Ein bunter Schauer prasselte auf die vielen Menschen nieder, als Bürgermeister Dr. Bert Risthaus mit Schausteller Klaus Rasch und Pfarrer Stephan Schürmeyer es zur Eröffnung der Jacobi-Kirmes bunte Freichips regnen ließen. Ein Juchzen ging durch die Menge, unzählige Paare Hände streckten sich zum Himmel. Niemand wurde nass, denn dieser Regen bescherte den Gästen den Eintritt in eine andere Welt. Und der Wind, der nahm auf einmal richtig zu, als die Gäste begeistert die Fahrgeschäfte enterten. Wirbelte die Massen in andere Welten, brachte viele Frisuren durcheinander – Ascheberg stand Kopf. Und dass im wahrsten Sinne des Wortes.

Night-Flight im Propeller, Foto: Tina Nitsche
Night-Flight im Propeller, Foto: Tina Nitsche
Einen richtigen Adrenalin-Kick bescherte Oerdelmanns Propeller – No Limit denjenigen, die eine Fahrt in dem Inversion XXL – ein Hochrundfahrgeschäft – buchten. Flug Nr. 1 ging ins bunte Nirwana und endete vor allem nachts in einem richtiggehenden Farbenrausch. Nervenkitzel pur. Und davon bot die Veranstaltung reichlich. Ob am Boden oder in der Luft. Unten gingen Jung und Alt auf Entenjagd, ließen Ballons beim Pfeilwerfen zerplatzen, brachten Dosentürme zum einstürzen oder fieberten mit bei Paparlionis Pferderennen. Andere schwebten Richtung Wolken im Aviator – da wo die Freiheit grenzenlos ist. Wieder andere begaben sich wagemutig in den Kesseltanz. Nachdem der Kirmes-Start wegen der dunklen Wolken zunächst ein wenig verhaltener ausfiel, füllte sich der Ort dann schnell. Es wurde getanzt, manchmal sogar auf der Straße, meistens in Franjos Almhütte, die erstmals aufbaute, oder im Kirmesfestzelt am Burghof sowie vor der Kolping-Weinlaube.
Mit Freunden Kirmes feiern! Foto: Tina Nitsche
Mit Freunden Kirmes feiern! Foto: Tina Nitsche
Die Menschen ließen sich treiben, genossen die unvergleichliche Atmosphäre und ließen sich angesichts der kulinarischen Vielfalt ordentlich die Gaumen verwöhnen. „Die Jacobi-Kirmes, die ist ein fester Bestandteil im Kalender, da muss man einfach hin“, verriet eine Besucherin lachend und tauchte mitsamt ihrer Freundinnen gutgelaunt wieder in der Menge ab. Zu fortgeschrittener Stunde wurden dann auch die Kirmestrends ausgemacht: Ketten mit Disco-Kugeln sowie pinkfarbene Flamingoarmbänder waren mega in! Insgesamt drei Tage drehen sich die Fahrgeschäfte in Ascheberg. Solange wird wohl auch der Wind anhalten, der erzeugt wird, wenn sich die Gäste begeistert in andere Welten wirbeln lassen. Tina Nitsche

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Buntes Kirmesvergnügen

St. Benedikt-Kirmes zauberte den Kindern ein Lachen ins Gesicht
HERBERN. Dream Angel, blaue Zunge, Dauerlachen im Gesicht. Die St. Benedikt Kirmes präsentierte sich am Samstagnachmittag aus Kindersicht zum größten Vergnügen.
Vom Feuerwehrauto wechselte Mylie direkt in die Lokomotive, als die Dschungelreise hielt. Die Frisur ein wenig durcheinandergewirbelt, ließ sich das kleine Mädchen in den Sitz gleiten. „Eis essen war ich auch schon“, verriet sie und streckte lachend die Zunge raus. Die verdächtigen blauen Spuren zeugten von einem wirklich leckeren Vergnügen. Dann blieb keine Zeit mehr, das Signal ertönte und Mylie drehte die nächste Runde. Kirmesvergnügen ganz nach ihrem Geschmack!

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Mylie auf großer Fahrt durch den Dschungel, vorher war sie Eis essen. Die blaue Zunge zeugt von dem kühlen Vergnügen. Foto: Tina Nitsche

Unterdessen hielt Felix triumphierend seine Angel in die Höhe, an dessen Ende eine grüne Ente zappelte. Das Ausspielgeschäft war bestens frequentiert am Samstagnachmittag. Denn nicht nur Felix ging hier begeistert auf Entenjagd. Nur wenig später gelang ihm sogar der Doppelschlag. Gleich zwei Enten hingen am Haken. Mama Nadja Hölscher war mindestens genauso begeistert wie ihr kleiner Sohn. „Es ist doch herrlich hier, einfach unbeschwertes Kirmesvergnügen“. Vor allem ganz ohne Wartezeiten und überlange Schlangen. „Für Kinder ideal“, befand sie.

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Eric hatte mit Uroma Else sichtlich viel Spaß auf der St. Benedikt-Kirmes. Foto: Tina Nitsche

Genau aus diesem Grund steuerte auch Patentante Lisa Thiemann mit ihrem Neffen Eric die Kirmes an. Im Schlepptau Uroma Else. Während die drei mit Erics Mama Annika eine Pause an der Piratenbar einlegten, spritze der Sand vom Beach hoch, als Nela Anlauf nahm. Die Füße versanken im Sand, ungehindert lief das kleine Mädchen seinem Ziel entgegen: Mama Tina, die sie am Ende der Strecke lachend auffing.
Am Samstag funktionierte das problemlos, am Sonntag markierten bunte Stäbe im Sand die Schätze, als der Startschuss zur traditionellen Schatzsuche fiel. Während Felix, nachdem er mit Papa Stephan eine Runde im Autosccoter gedreht hatte, ebenfalls mit seinen Eltern die Piratenbar ansteuerte, räumte Mylie beim Entenangeln ab.
„Dream Angel“, präsentierte ihr Vater Tino Grote ein buntes Schminkset, das sich seine Tochter als Preis ausgesucht hatte.
Nach soviel Abenteuer legten die beiden eine Pause hinter der Weinlaube der KFD Herbern ein, die erstmals auf der Bendedikt Kirmes aufgebaut wurde. Tagsüber hatte das Team dabei eher weniger zu tun. Am Samstagabend mussten die Damen jedoch die Ärmel hochkrempeln. Denn nachdem die Kinder glückselig heimwärts strebten, eroberten die Erwachsenen den Beach und die Weinlaube. David Bügler sorgte mit einer gekonnten Roger Cicero-Darbietung für ansprechende Livemusik.
Anschließend färbte sich der Himmel beim Feuerwerk farbenprächtig in Rot-, Grün-, Gelb- und Blautönen. Tina Nitsche

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