„Jetzt bin ich da“

Ralf Wehrmann ist der neue Pastoralreferent in der Pfarrgemeinde St. Lambertus

Ralf Wehrmann freut sich auf seine Arbeit als neuer Pastoralreferent in der Großgemeinde St. Lambertus Ascheberg. Foto: Tina Nitsche
Ralf Wehrmann freut sich auf seine Arbeit als neuer Pastoralreferent in der Großgemeinde St. Lambertus Ascheberg. Foto: Tina Nitsche
ASCHEBERG/HERBERN. Die ersten Termine, die hat er bereits wahrgenommen. Mehr noch. „Ich bin wirklich freundlich aufgenommen worden und ich kann sagen, in dieser Großgemeinde bin ich jetzt schon angekommen“, sagt Ralf Wehrmann.
Der 43-jährige ist neuer Pastoralreferent in der Pfarrgemeinde St. Lambertus. Und er freut sich auf sein neues Aufgabengebiet, das er seit dem 1. März übernommen hat. Sein Vorgänger Tobias Kettrup ist in Elternzeit, ebenso wie Pastoralreferentin Christine Knuf.
„Jetzt bin ich da“, sagt der Mann, der seinen Beruf über alles liebt. „Pastoralreferent, das war mein Berufswunsch und auch heute noch ist das mein erklärter Traumberuf.“ Die Arbeit mit den unterschiedlichsten Menschen, die fasziniert ihn dabei am meisten.
„Von Kindern über Jugendliche bis hin zu Erwachsenen und Senioren, das ist eine reizvolle Aufgabe so vielfältig arbeiten zu dürfen“. Erfahrungen bringt der Neue, der in Rheine geboren worden ist, ausreichen mit. Auch mit Großgemeinden kennt er sich aus. „Vorher habe ich im Tecklenburger Land gearbeitet, und habe mit Lienen, Lengerich, Ladbergen und Tecklenburg eine Kirchengemeinde betreut, die aus vier Orten besteht, vier Bürgermeister hat und flächenmäßig mit 300 Quadratmetern eine der größten Gemeinden ist.“ Die Kirchengemeinde Ascheberg bringt es auf rund 100 Quatratmeter.
Doch hier ist er angekommen. „Und hier möchte ich gerne auch lange bleiben“. Die Aussichten stehen gut, zumal Wehrmann im Gegensatz zu seinem vorherigen Arbeitplatz in der Pfarrgemeinde St. Lambertus einen unbefristeten Vertrag hat. Zunächst einmal will er seine Arbeit „klassisch“ angehen. „Mit den Sakramentvorbereitungen, den Erstkommunionen und Firmungen“, erklärt er und fügt hinzu: „Der Rest wird sich finden“. Für Hobbys bleiben ihm wenig Zeit. „Fahrradfahren und Schwimmen, eben solche Freizeitaktivitäten, an die man nicht so gebunden ist.“ Mit ihm angefangen ist außerdem Pater George. Ebenso wie Ralf Wehrmann wohnt er in Ascheberg. „Da wohnen wir genau in der Mitte, denn wir sind ja auch in Herbern und Davensberg unterwegs“, sagt Wehrmann abschließend. Tina Nitsche

Der „Dicke“, der Kleine und ein unrestauriertes Original

ACA lud zur 20. Oldtimerausfahrt – gelunge Jubiläumsveranstaltung
ASCHEBERG. Der Dicke ist schon älteren Semesters. Und eigentlich heißt er ja auch gar nicht „der Dicke“. Sein wirklicher Name: Bentley MK6. Geboren wurde er 1952 in England und bestechen tut er durch seine makellose silberne Haut. Ein echter Hingucker, dieser „Dicke“ der am Samstag bei der 20. ACA Oldtimerausfahrt unzählige Blicke auf sich lenkte.
„Und immer noch einen Paten sucht“, wie Besitzer Jürgen Phillips lachend verriet. Einen Paten für den Tank, denn Sprit schluckt dieser Oldtimer gerne und auch viel.
Er war nur einer von 49 außergewöhnlichen Raritäten, die am Samstag das Herz so manches Oldtimerfans höher schlagen ließ. Mit 78 Jahren nicht nur wesentlich älter, sondern auch bedeutend kleiner und deshalb auch liebevoll „Mäuschchen“ genannt, war der kleine beigefarbene Topolino.
„Einer von insgesamt Dreien, die es in Westfalen noch gibt“, verriet Besitzer Erhard Kutschmann. Von Hightech nicht die Spur. Schließlich sind diese Fahrzeuge alle schon älteren Semesters. Aber gerade das macht den Reiz aus. Schlichte Eleganz, auf Hochglanz polierte Schätzchen, einfachste Technik und trotzdem etwas Besonderes. „Und nicht zu vergessen, die Liebe steckt hier im Detail“, nahm eine Besucherin begeistert einen VW-Käfer mit einem Koffer auf dem Dach, näher in Augenschein. Mehr noch, alle Fahrzeuge, ob Zweirad, Auto oder Traktor waren liebevoll restauriert. Ganz im Gegensatz zu Rudi, bei dem es sich um ein unrestauriertes Original handelte. Zumindest offenbarte das der Schriftzug auf dem T-Shirt des Moto Guszzi – Besitzers. „Es ist schon etwas besonderes hier, man trifft auf Gleichgesinnte, kann noch so richtige Benzingespräche führen“, befand Bernfried Kallwey. Der Ascheberger ist schon lange dabei, ebenso wie der Herberner Heiner Hammwöhner, der mit seinem Traktor der Marke Kramer zur Ausfahrt startete. Die Traktoren absolvierten eine rund 25 Kilometer lange Strecke rund um Ascheberg. Autos und Motorräder legten 70 Kilometer zurück. Ihr Weg führte unter anderem über Herbern, Rinkerode und die Venne. Doch ihre Gehirnzellen mussten alle anstrengen, denn die touristische Ausfahrt war gesprickt mit so einigen Aufgaben.
Und schon beim Start kam Gänsehautfeeling auf. „Dieser satte Ton, das hat was“, schwärmte eine Besucherin als ein alter Porsche an ihr vorbeirauschte. Eine gelungen Jubiläumsausfahrt, bei der Jürgen und Barbara Padberg ihr eigenes Jubiläum feierten. Denn sie haben bislang jede einzelne ACA Ausfahrt mitgemacht.Seit 20 Jahren. Tina Nitsche

Die Sieger:
Als Sieger der Jubiläumstour gingen Ludger und Magdalena Keute hervor. Das älteste Auto war „Mäuschen“, der Toplino BJ 37 von Erhard Kutschmann. Das älteste Motorrad fuhr Horst Rüschenschmidt, eine Tonax 600 SV, BJ 34. Der älteste Traktor, war der Lanz Bulldog 709, BJ 1936, von Paul Rüther.

Mit allen Sinnen

Kräuterfrau Maren Haumann bietet Kräuterwanderung an0416hb-ben-kräuterfrau maren haumann-bearbKL
HERBERN. Im Einklang mit der Natur zu leben, das ist Maren Haumann ein wichtiges Anliegen. „Die Aufmerksamkeit auf die Natur zu lenken, ist der erste Schritt zur Heilung“, sagt die Herbernerin.
Ihre Liebe zur Natur lebt Maren und das mit allen Sinnen. Riechen, sehen, schmecken, sich einlassen, „da kann man am besten Stress bewältigen“, erklärt sie, während sie sich bückt, und sanft über eine Pflanze mit lilafarbener Blüte streicht. „Das ist Lungenkraut“, erklärt sie und fügt hinzu, dass dieses Kraut ein gutes Mittel bei Erkältungskrankheiten ist.

Auch der Sauerklee blüht jetzt im Frühling. Foto: Tina Nitsche
Auch der Sauerklee blüht jetzt im Frühling. Foto: Tina Nitsche

Was Kräuter anbelangt, da kennt sich die gebbürtige Heidelbergerin aus. Schließlich ist sie in einem Waldgebiet groß geworden und hat von ihren Großeltern schon früh viel über Pflanzen und Kräuter gelernt. Nun ist sie am Schloss Westerwinkel zu Hause. „Und hier habe ich sie wieder, die starke Anbindung zur Natur, die ich so sehr liebe“, freut sie sich. Mehr noch, Maren lebt die Natur.
Denn ihr von den Großeltern ererbtes Wissen hat die 49-jährige ausgebaut und verfestigt. Sie absolvierte eine dreijährige Ausbildung zur Diplom-Kräuterfrau (Phytaro). „Man muss schon ganz genau hingucken, wenn man Kräuter sammelt. Das funktioniert nicht einfach, indem man sich ein Buch schnappt und dann loszieht“. Viele Kräuterarten sehen sich oftmals auf den ersten Blick ähnlich, aber es gibt Unterschiede. „Und das führt dann oft zu Verwirrungen. Ich glaube es gibt viele Menschen, die mehr diesbezüglich machen würden, wenn sie sich trauen würden.“ Maren Haumann will all denjenigen die Unsicherheiten nehmen, indem sie Kräuterwanderungen anbietet und ihr Wissen teilt. Und vielleicht springt bei dem ein oder anderen dann auch der Funke über.
„Alles was Du brauchst steht bei Dir, man muss nur die Augen auf machen“, zitiert sie eine alte Weisheit. Für sie liegt darin auch die Faszination, die ihren Beruf ausmacht. „Eine Pflanze hat sehr viel mehr Wirkstoffe, als das was chemisch nachweisbar ist, und da ist es doch ein großes Geschenk das nutzen zu dürfen.“
Ein Grund weshalb sie das mit besonderer Aufmerksamkeit tut. Jede Pflanze wird von ihr mit Respekt behandelt. Blätter werden liebevoll und vorsichtig abgezupft und später dann verarbeitet. Zu Teemischungen, Tinkturen, Salben – „die Natur hält unendlich viele Geschenke für uns bereit, wenn man mit offenen Augen unterwegs ist.“ Tina Nitsche

INFO:
Am Samstag, 18. April findet um 10.30 Uhr die erste Kräuterwanderung statt. Treffpunkt Horn-Westerwinkel 6. Anmeldungen nimmt Maren Haumann bis zum Freitag, 17. April, 20 Uhr unter der Telefonnummer (0 25 99) 759 77 68 oder unter maren.haumann@t-online.de bzw.
http://www.kleineheilpflanzenschule.de entgegen

Gegen alles ist ein Kraut gewachsen

Herbern Parat sorgte mit buntem Mix für ein gelungenes Frühlingsfest
HERBERN. Wie heißt es doch so schön: gegen alles ist ein Kraut gewachsen. Bunte Blumen sorgen für gute Laune, viel Sonne für strahlende Gesichter und ach ja das Heilkraut Himmelsschlüssel gegen Erkältungskrankheiten!

Auf Papas Schultern hate man den Überblick über das bunte Treiben, konnte aber auch ganz in Ruhe sein Eis genießen. Foto: Tina Nitsche
Auf Papas Schultern hate man den Überblick über das bunte Treiben, konnte aber auch ganz in Ruhe sein Eis genießen. Foto: Tina Nitsche

All das konnten die vielen Besucher entdecken, die am Sonntag den Weg nach Herbern gefunden haben. Denn die Kaufmannschaft Herbern Parat hatte einen bunten (Frühlings-) Strauß an Erlebnisvielfalt für seine Gäste zusammengestellt. Und so mancher ist den Ausflug dann auch sportlich angegangen.
„Bei so einem Wetter wäre es doch gelacht, wenn ich mich ins Auto setzen würde“, hatte nicht nur Norbert Hegemann kräftig in die Pedalen getreten und den Weg von Ascheberg nach Herbern mit dem Fahrrad zurückgelegt. Nein, viele, darunter ganze Familien, taten es ihm gleich. Am Ziel angekommen, sind alle eingetaucht in ein wahres Eldorado an Unterhaltung und Erlebnis. Der Herberner Spielmannzug zauberte fröhliche Klänge in den Ortskern, Lilly, Cathy und Bella Rehberg hingegen bunte Herzen auf weiße Fliesen. Denn vor allem für die ganz kleinen Gäste wurde jede Menge geboten.
Neben Kinderschminken und Hüpfburgen stand dabei vor allem die Kreativität an vielen Stellen auf den insgesamt sechs Inseln an erster Stelle. Da griffen die kleinen Gäste beschwingt zu Stiften oder Glitzer und verzierten Fliesen und Eimer. Peter Bolle hingegen griff zur Kettensäge und zauberte wahre Kunstwerke aus Holz. „Da, der Frosch, der wartet nur darauf geküsst zu werden“, rief ein Besucher lachend und bewunderte die Werke.
Unterdessen mutierten einige Schützen zu Grillmastern und verwöhnten die Gaumen der Gäste.
Viele Vereine haben am Sonntag zu dem gelungenen Herberner Frühjahrsputz beigetragen. Dieser allerdings hatte weniger mit Wischerei zu tun. „Nein, unser Motto Frühjahrsputz lässt sich vielmehr so erklären, dass Herbern sich für die Gäste rausgeputzt hat“, verriet Christian Deitermann, zweiter Vorsitzender von Herbern Parat.
Und dieses Fest offenbarte sich facettenreich und manchmal lohnte es sich durchaus, die Welt dabei aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Aber es war vor allem der gelungene Mix, der hier das „Kraut“ ausmachte und durch Vielfältigkeit bei den Besuchern für gute Laune und Wohlgefühl sorgte. Tina Nitsche