Profilschüler managen ihre eigene Firma
HERBERN. Tim Storch, Thomas Selhorst und Anton Thygs gehen an diesem Wochenende arbeiten. „Holz sammeln und spalten“, erklärt Tim Storch grinsend. Alles bestens organsisiert. Schließlich plant die Profilschulfirma PS Dekoträume ein neues Projekt. „Ausgefallene Osterdeko“, ergänzt Anton. Und für die Grundausstattung sorgen die Jungs an ihrem freien Wochenende. „Aber diese Überstunden bekommen wir wieder“. In Form von Freizeit.
Denn in dieser Firma ist alles von A bis Z geregelt. Tim, Anton und Thomas gehören zur Technikgruppe. Weiterhin verfügt diese Firma über eine Finanz- und Marketinggruppe, sowie über einen Vorstand. „Wir mussten uns damals entscheiden, ob Dienstleistung oder Produktion“, erklärt Lehrerin Simone Lütkenhaus, die diese Schülerunternehmen betreut. Eines, das auf ein Jahr angelegt ist. „Wir spielen ein komplettes Wirtschaftsjahr mit unserer Produktionsfirma durch von der Gründung über den Aufbau bis hin zur Schließung“, so Lütkenhaus. Gleich mehrere Berufsbilder vereinen sich hier unter einem Dach.
Die perfekte Gelegenheit für die 19 Achtklässler in unterschiedliche Bereiche hineinzuschnuppern. Und so mancher unter ihnen hat für sich schon sondiert. Mona Lütkemeier, ihres Zeichens im Vorstand des Schülerbetriebes, kann sich gut vorstellen später in einer Führungsposition zu arbeiten. „Kommunikation, Organisiation aber auch Delegation, das ist meine Welt“, gibt die Hebernerin zu. Und ihre Leherein ist durchaus ihrer Meinung: „Mona hat die notwendige Kompetenz für ein solches Vorhaben.“ Momentan ist Mona dabei, Termine zu vereinbaren, Telefonate zu führen und die Werbetrommel für das neu geplante Produkt „Osterhasen“ zu rühren. 14,95 Euro soll das Dekostück kosten, für dessen Unterbau Tim, Thomas und Anton sorgen. „Holzklötze mit Metallstiften“, zeigt Tim kurz die notwendigen Zutaten auf. Derweil recherchieren einige Mädels die günstigsten Angebote für Gips. Denn daraus sollen Kopf und Ohren des Hasen geformt werden.
Lea, Alena, Paula und Antonia hingegen brüten über Zahlen. Der Monatsabschluss muss gemacht werden. Und das ist Aufgabe der Finanzgruppe. „Mein Traumberuf sind die Finanzen garantiert nicht“, hat Alena schon für sich herausgefunden. Die Produktion jedoch, die liebt sie hingegen. „Das ist kreativ“. Obwohl in unterschiedliche Gruppen aufgeteilt, mischen alle bei der Produktion mit. Wenn es sein muss, auch mit Überstunden. „Die bekommen wir ja bezahlt, auch wenn es in Form von Freizeitausgleich ist“, sagt Lea. Tina Nitsche
Info:
Das Unternehmen Schülerfirma ist ein Programm vom Institut für Wirtschaft (IfW) in Köln, das nach Abschluss zertifiziert wird. Die PS Dekoträume hat ihr Startkapital bereits verfünfacht.