Archiv der Kategorie: Was war los?

Eine echte Win-Win-Situation

OJA und Seniorenbeirat wollen Taschengeldbörse in der Gemeinde installieren

ASCHEBERG. Zugegeben, die Idee ist nicht ganz neu und nein, das Rad wurde hier auch nicht neu erfunden. Aber das was der Seniorenbeirat Ascheberg gemeinsam mit der OJA plant, verbindet nicht nur die Generationen, sondern lässt auch beide davon profitieren: Die Taschengeldbörse.

Am Donnerstagnachmittag stellten Saskia Adriaans (OJA) sowie Karl-Heinz Bartsch und Hartmut Lessin (beide Seniorenbeirat) das neue Projekt vor.

„Du hast Zeit, willst gerne helfen und Dein Taschengeld aufbessern? – Ihnen fehlt die Zeit für manch kleine Erledigung und das Rasenmähen ist beschwerlich geworden?“ Diese Fragen die beiden Seiten in einem extra aufgelegten Flyer gestellt werden, verdeutlichen das Prinzip. Im Grunde genommen: Eine Win-Win-Situation für beide Parteien.
Karl-Heinz Bartsch, der diese Idee seinerzeit der OJA vorstellte, gab zu: „Zunächst war da ein bisschen Skepsis im Spiel, die schlug nach der Vorstellung aber ganz schnell in Wohlwollen um.“ Auch weshalb das Projekt erst jetzt in den Angriff genommen wird, kann er verdeutlichen: „Die unsichere räumliche Standortfrage der OJA, die jetzt geklärt ist, war der Grund, weshalb wir die Taschengeldbörse zunächst hintenanstellen mussten.“

Kollege Hartmut Lessin macht in diesem Zusammenhang klar: Dieses Projekt ist positiv für beide Generationen und läuft im Ruhrgebiet nicht nur schon lange, sondern wirklich auch sehr gut.“ Im Kreis Coesfeld wäre die Gemeinde Ascheberg Vorreiter, „denn da gibt es so etwas unseres Wissens nach nicht“, so Lessin und Bartsch. In der kleinen Broschüre, die Adriaans und die beiden Seniorenbeiratsvertreter vorstellten, ist auch etwas über die Voraussetzungen zu lesen, die Jugendliche zu erfüllen haben. So müssen sie 14 bis höchstens 20 Jahre alt sein und ihren Wohnsitz in Ascheberg, Herbern oder Davensberg haben.
Sowohl Jugendliche, als auch Jobanbieter (in diesem Falle die Senioren) müssen sich bei der Taschengeldbörse anmelden und registrieren. Die Schnittstelle ist dabei die OJA. „Hier werden dann Jobanbieter und die Jugendlichen zusammengebracht“, unterstrich Saskia Adriaans.

OJA und Seniorenbeirat arbeiten schon länger gut zusammen und schaffen mit der Taschengeldbörse eine weitere Möglichkeit Generationen zusammenführen. Wieviel Taschengeld es gibt und was sonst noch alles zu beachten ist bei der Taschengeldbörse, das erfahren Interessierte bei den Informationsveranstaltungen am Mittwoch, 12. Februar, um 17 Uhr im Bürgerforum Ascheberg sowie am Donnerstag, 13. Februar, um 17 Uhr im JuIn in Herbern an der Südstraße. Tina Nitsche

 

Info:

Jugendliche die ihr Taschengeld aufbessern möchten melden sich bei der OJA, Tel 0 25 93 – 78 21

Senioren, die einen Helfer benötigen, melden sich beim Seniorenbeirat, Tel. 0 25 93 – 609 12 30

Kleine Auszeit mitten im Alltag

Abend des Lichts bringt Erkenntnisse

ASCHEBERG. Was wünschen wir uns eigentlich wirklich? Stopp. Was für eine Frage schleicht sich da auf einmal in meinen Kopf? Es muss wohl an dieser besonderen Atmosphäre liegen.
Mein Blick richtet sich unwillkürlich auf das Flackern der Kerze. Diese eine, die da vor mir in der Kirchenbank steht und sich endlos bis in die vordere Reihe zieht, weil eben jede einzelne Kirchenbank eingangs von einer solchen Kerze geziert wird. Viele Menschen sind am Freitagabend in der Kirche. Aber uns alle umgibt eines: Stille. Nur ab und zu von leisen Klängen unterbrochen, die sich zart von irgendwoher auf einmal einen Weg ins Bewusstsein bahnen.
Ja, dieser Abend des Lichts, er hat etwas. Scheinbar unendlich verharren einige in dieser Stille. Andere wiederum genießen sie für einen kürzen Zeitraum. Was passiert? Runterkommen. Wirklich? Das frage ich mich auf einmal. Im Hinterkopf habe ich dabei den nächsten Termin. Gar nicht so einfach mit diesem Runterkommen. Das Lichtermeer, das die unzähligen Kerzen hervorrufen, nimmt mich wieder gefangen. Kein Raum mehr für Gedanken an Termine, die sonst so den Alltag bestimmen. Loslassen, verweilen und da auf einmal ist sie da, diese wohltuende Ruhe. Die Gedanken nehmen eine andere Richtung auf. Ja, was wünschen wir uns wirklich, was brauchen wir?
Es sind wohl genau diese besonderen Momente in unserem völlig hektischen Alltag, die wir brauchen, um die Zeit kurz anzuhalten und einfach nur mal die Seele baumeln zu lassen. Und da ist dann auch einmal ein Danke angesagt. Danke also all denen, die diese kleine Ruheoase „Abend des Lichts“ initiiert haben.Tina Nitsche

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Der Abend des Lichts bescherte viele Momente der Stille und Eunkehr. Foto: Tina Nitsche

In Rekordschnelle zum Titel

Oktoberfest Ascheberg: Anna Reckmann ist neue Hopfenkönigin

ASCHEBERG. „Nach rechts, nach links, nach hinten…“ die Menge folgte der musikalischen Aufforderung des Ski- und Bob Express. Sie ging mit, zeigte sich beweglich und hatte vor allem eines: Spaß.
Das Stimmungsbarometer stand schon kurz nachdem Wiesenwirtin Steffi Schulze-Wenning beim diesjährigen Oktoberfest den traditionellen Fassanstich vorgenommen hatte, ganz hoch. Doch nach oben war noch Luft. Dafür sorgten die Musiker auf der Bühne schon. Sie rissen die feiernde Menge mit. Logisch. Genug neue Hits hatte die Truppe schließlich im Gepäck. „Take me home….“ traf da, obwohl Countrymäßig angehaucht, an diesem Abend besonders zu. Denn, viele Ehemalige zog es eben dorthin. In die ehemalige Heimat, wenn auch nur für einen Abend. Andere hingegen hatten irgendwie ein Dauerabo auf Oktoberfeste gelöst. So wie Anja Ponschek zum Beispiel.
Ja, ja, diese Wiesen sie haben irgendwie ihren ganz eigenen Reiz. Sie führen Menschen von nah und fern zusammen, heben die Laune und lassen ganze Massen ihren Kleidungsstil ändern. Logisch, dass beim blau-weißen Spektakel am Samstag in Ascheberg die Krachledernde und das Dirndl nicht fehlte. Es ging rund im Zelt, und zu fortgeschrittener Stunde wurde es spannend oben auf der Bühne. Denn da wurde traditionell die neue Hopfenkönigin gesucht.

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Wisenwirtin Steffi schulze-Wenning (r.) gratulierte der neuen Hopfenkönigin Anna Reckmann (2.v.l.), die sich gegen Petra Finke (l.) und Doris Droste (2.v.r.) durchsetze. Dana Lüttkemeier (3.v.r.) übereichte ihrer Nachfolgerin den Hopfenkranz. Foto: Tina Nitsche

Drei Disziplinen mussten die drei Kandidatinnen Petra Finke (Ascheberg), Anna Reckmann (Capelle) und ihre amtierende Majestät aus Rinkerode Doris Droste dabei durchlaufen. Kurz „Säblahe“. Für Debütanten, wie die Schützenkönigin Doris Droste, ziemlich ungewöhnlich. Aber Ski-und Bob Express Moderator Robert Temmann klärte schnell auf: „Sägen, Alphorn blasen und Stein Heben“. Das Geheimnis der ersten Disziplin war jedoch eher Geschicklichkeit. In Rekordschnelle erledigte Anna Reckmann die Aufgabe Baumstammsägen. Lediglich 13 Sekunden benötigte die Frau aus Capelle. Petra Finke schaffte es in 21 Sekunden, ihre Majestät Doris Droste war in 23 Sekunden fertig. Beim Steinheben walteten ganz klar Kräfte. Auch hier hatte Anna Reckmann mit 7,5 Zentimetern die Nase vorn. Beim Alphornblasen war Lungenvolumen gefragt. Gar nicht so einfach dem XXL-Instrument ein paar Töne zu entlocken. Geschafft haben es alle Drei. Doch der Applaus entschied anschließend über den Sieg. Und da heimste Anna Reckmann die größte Portion ein. Sie tritt nun die Nachfolge von Dana Lütkemeier an und ist die neue Ascheberger Hopfenkönigin.
Danach war natürlich noch lange nicht Schluss. Nein, es wurde weitergefeiert. Lachend, ausgelassen und tanzend. Mal rechts herum, mal links herum…. Tina Nitsche

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Es war einmal…

…eine alte Kastanie im Pfarrgarten St. Lambertus

ASCHEBERG. Das rot-weiße Flatterband signalisiert: Kein Durchgang. Die Säge summt dahinter ohne Unterbrechung, feine Späne tanzen durch die Luft. Und dann plötzlich kommt Bewegung ins Spiel und ein Teil des Baumstammes kracht gen Boden, wo er dumpf aufschlägt.

Burkhard Börger verfolgt das Schauspiel am Samstagmorgen im Pfarrgarten. „Ja, irgendwie tut das weh“, gibt er zu. „Jetzt wird der tägliche Blick aus dem Büro anders sein“, fügt der Verwaltungsreferent der Pfarrgemeinde St. Lambertus an. Diese alte Kastanie, an ihr hängen Erinnerungen. Es war einmal… eine Silberhochzeit, es waren einmal viele tolle Veranstaltungen, die dort auf dem Rasen in ihrem Schatten stattgefunden haben. „Ja, es war einmal….“, sagt auch Christian Raters.
Der Land- und Forstwirtschaftliche Dienstleister koordiniert die Baumfällaktion zunächst vom Boden aus. Hoch oben in der Luft schwingt Bernd Rohlmann vom Hubsteiger aus die Säge. Scheibchen für Scheibchen arbeitet er sich voran. Da ist Muskelarbeit gefragt, denn die alte Kastanie gibt nicht so einfach nach. „Aber, schau“, nimmt Christian Raters den soeben zu Boden gefallenen Teil des Baumstamms näher unter die Lupe. „Er ist hier hohl der Baum“, weist er auf ein großes dunkles Loch.

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Nachdem der erste Teil des Stammes am Boden lag wurde ersichtlich, dass der obere Stamm des Baumes hohl war. Foto: Tina Nitsche

Seine zuvor geäußerten Vermutungen bestätigen sich. Zumindest für den oberen Teil des Baumes. Doch das ist nicht der Grund, weshalb die alte Kastanie weichen muss. „Im Frühjahr sind Äste rausgekracht, das war zu gefährlich.“ Dem Grund dafür kam ein Gutachter auf die Spur. Das Bakterium Pseudomonas syringae pv. Aesculi oder einfach ausgedrückt Pilzbefall. „Der Pilz sitzt meistens hinter der Rinde und irgendwann unterbricht er dann die Wasser- und Nährstoffaufnahme des Baumes“, erklärt Fachmann Christian Raters.
Unterdessen bohrt sich das Sägeblatt erneut in das Holz und frisst sich Stück für Stück voran. Raters nimmt Augenmaß. „Na ja, zwei Mal noch, dann können wir den Baum ganz fällen“. Er, Christoph Stiens und Bernd Rohlmann sind ein eingespieltes Team. Der über 100 Jahre alte Baum stellt sie somit nicht vor eine ganz große Herausforderung. Aber die Aktion kostet Zeit. Bereits am Freitag haben die Vorarbeiten sieben Stunden gedauert. Am Samstag gesellen sich weitere sechs Stunden hinzu. „Aber mit dem Fällen alleine ist es nicht getan, in der kommenden Woche legen wir dann noch mal Hand an, wenn wir die Wurzeln ausfräsen“, so Raters. Denn zukünftig soll hier ja ein neuer Baum seinen Platz finden. „Vielleicht eine Amber, aber so genau wissen wir das noch nicht“, verrät Burkhard Böiger.

Der Baumstamm ist unterdessen soweit geschrumpft, dass der Traktor anrückt. Wieder bohren sich zunächst die Sägeblätter ins Holz, dieses Mal im unteren Teil. Und dann, dann ist es soweit, die Baggerschaufel leistet Schützenhilfe beim Anschieben. Der große Stamm gerät ins Wanken und kippt krachend um. Raters begutachtet den Stamm und stellt fest, dass die ersten Schichten noch gut durchfeuchtet sind und der Baum im unteren Bereich auch keine Hohlräume mehr aufweist. Fast 100 Jahre liegen mittags am Boden. „Ja, es war einmal… der Kastanienbaum“, sagt Burkhard Börger wehmütig. Tina Nitsche

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Urlaubsfeeling auf dem Katharinenplatz

Dritte Auflage von „Ascheberg trifft sich“ war erfolgreich

ASCHEBERG. Die Italiener reden mit den Händen, die Ascheberger taten das am Donnerstag lieber mit den Füßen. Denn ausgelassen tanzten einige auf dem Katharinenplatz zu bekannten italienischen Hits, bei der letzen Sommerausgabe in diesem Jahr von „Ascheberg trifft sich“. „Volare, cantare….“ als Domenico de Angel diese Klänge anstimmten, hielt es einige nicht mehr auf ihren Plätzen.

Andere wiederum prosteten sich fröhlich zu. „Das ist echt toll hier“, schwärmte Christa Frenster und ergänzte: „Irgendwie kommt da so etwas wie Urlaubsfeeling auf“. Die dritte Auflage von „Ascheberg trifft sich“ neigt sich nun zu Ende. Zumindest das Sommerprogramm. „Wir planen ja noch ein Event“, verriet Initiator Lutz Walter. Am 28. November soll es ein Winterspecial geben, so kündigten es der Veranstalter Ascheberg Marketing und Lutz Walter an. Für die dritte Auflage des munteren Spektakels zogen sowohl Walter als auch Bußkamp ein positives Resümee. „Die Veranstaltung wird gut angenommen“, so Walter. Zwar sei dieses Jahr nicht ganz an das Vorjahr herangereicht. „Aber wir hatten nun auch nicht dieses Top-Wetter wie in 2018“. Lutz Walter lobte vor allem die hervorragende Zusammenarbeit mit Ascheberg Marketing. Geschäftsführer Martin Bußkamp konnte dieses Lob nur zurückgeben. „Als Team sind wir wirklich zusammengerückt und haben eine Menge bewegt“.

Logisch also, dass die Zeichen da eindeutig auf Weitermachen stehen. Für 2020 stehen allerdings Überlegungen an, schon vor den Sommerferien zu beginnen. „Jetzt haben wir Mitte September. Das ist vielleicht ein bisschen zu spät. Vor allem da um diese Zeit viele Clubtouren anstehen“, befand Walter. Auch am Donnerstag war es nicht ganz so voll wie bei den anderen Veranstaltungen. Der Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch. Das Wetter war perfekt, die Menschen sprühten vor guter Laune. „Das ist ein wirklich tolles Event“, befand auch Martin „Boat“ Weiß, der am Donnerstag ebenfalls zu den Gästen zählte. Warum die Veranstaltung so toll ist, schob er gleich hinterher. „Hier kann man sich nach Feierabend ganz locker, flockig, eben ungezwungen treffen. Man trifft Leute, hört Musik, Unterhaltung ist da garantiert“. Weiß dankte den Organisatoren „für diesen Einsatz, ich weiß wie viel Arbeit dahinter steckt.“

Arbeit, die Bußkamp und Walter gerne auf sich nehmen. „Wir sind hier ein Dorf und da treffen sich mitten in der Woche um die 200 Leute, das ist super“, will Bußkamp die Messlatte nicht zu hoch hängen. Ihm ist bewusst, das anderswo bei solchen Veranstaltungen durchaus 500 Leute zusammentreffen. „Aber da muss man auch das Verhältnis Dorf und Stadt sehen.“ Im Dorf wurde da auch am letzten Veranstaltungstag eine gute Resonanz erzielt, die irgendwie ein wenig italienisch angehaucht war. Tina Nitsche

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Beste Stimmung auf dem Katharinenplatz für die letzte Sommerausgabe von A“Ascheberg trifft sich“. Foto: Tina Nitsche

Nervenkitzel in der Glitzerwelt

Jacobi-Kirmes sorgt für gute Laune
ASCHEBERG. Dieser Regen, er war heiß ersehnt. Denn er prasselte am Samstagabend bunt auf die Menschen nieder, die die Hände freudig gen Himmel reckten. Niemand lief Gefahr nass zu werden. Aber allen zauberte dieser Regen ein Lachen ins Gesicht. Denn schließlich sorgten die vielen bunten Freichips, die da traditionell zur Eröffnung der Jacobi-Kirmes auf dem Kirchplatz vorm Kinderfahrgeschäft Rasch durch die Luft flogen, für das Extra-Bonbon an Kirmesspaß.
Nachdem Bürgermeister Dr. Bert Risthaus, Marktmeister Rolf Kehrenberg und Schausteller Klaus Rasch die größte Dorfkirmes im Münsterland eröffnet hatten, gab es kein Halten mehr.
Vielerlei Zutaten bedurfte es dabei nicht. Eigentlich war es nur eine Hauptzutat: 100 Prozent gute Laune. Und manchmal vielleicht noch eine 3-Brille. Zumindest benötigten all diejenigen eine solche, die Oberschelps Laufgeschäft Crystals City enterten. Und dort war dann auch für die feuchte Abkühlung gesorgt. Denn wer sich durch das 3D-Fun Labyrinth arbeitete, der musste aufpassen, sonst konnte es auf dem Wasserspaß-Parcours durchaus nasse Füße geben. Aber eben genau das war der Kick, der bei den Besuchern für gute Laune sorgte. „Wollt Ihr Spaß?“, schallte es nebenan von Schäfers Vodoo-Jumper! Und ob sie wollten, die Besucher. Hoch und runter ging die Fahrt. Juchzend gaben sich Jung und Alt dem Farbenrausch hin. „Ach ist das herrlich, dieses Gefühl….“, jauchzte eine Besucherin, als die Fahrt vorüber war. Die Menschen tauchten ein in die bunte Glitzerwelt, ließen sich in andere Welten wirbeln, genossen den Fahrtwind, der an diesem warmen Sommerabend für herrliche Abkühlung sorgte. Lachend flanierten die Besucher durch die Straßen, wenngleich diese streckenweise nicht ganz so voll waren, wie sonst. Doch trotz der Wärme dominierte die gute Laune, die sich niemand nehmen ließ. Schließlich war für alles gesorgt. Für die kulinarischen Genüsse ebenso, wie für den Nervenkitzel. Und den gab es reichlich, ob am Boden bei den vielen Ausspielgeschäften oder hoch in der Luft, wie in Sperlichs Riesenrad, in Wendlers Kettenflieger oder in Klaas’ Jump-Street. Musik vermischte sich mit Gelächter und Unterhaltung. Die Menschen hatten ihren Spaß und genossen das bunte Treiben mit den vielen Angeboten, die ihnen geboten wurden und für die so mancher eben eine besondere Eintrittskarte ergatterte, als der traditionelle bunte Freichips-Regen bei der Eröffnung auf ihn niederprasselte. Tina Nitsche

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Kein König, kein Kaiser – ein Imperator regiert!

Bürgerschützen Ascheberg: Norbert Rüschenschmidt schrieb Vereinsgeschichte
ASCHEBERG. Er zielte genau einmal, öfter nicht. Doch genau dieser eine Schuss um 19.13 Uhr – er saß. Königsvogel „A-Verrnarr“ flatterte zu Boden und Norbert Rüschenschmidt schrieb Schützengeschichte.
„Wir haben keinen König, wir haben auch keinen Kaiser…“, liefen die Telfondrähte gleich nach der zugegebenermaßen ungeplanten Tat heiß. Was sie nun haben, die Bürgerschützen Ascheberg?
„Nennen wir es Imperator“, drückten es die beiden Vize-Präsidenten Patrick Drees und Dietmar Panske schlichtweg aus. Denn eine Majestät, die drei Mal auf den Königsthron steigt, das ist einmalig.
Der frischgebackene Imperator jedoch, er war erst einmal perplex. „Der König war geplant, der Kaiser war geplant, aber der Imperator, der war es jetzt (noch) nicht“, gab der 57-Jährige zu. Eine Tat, die eine ganze Palette an Emotionen auslöste. Lachen, Tränen…. die neue Majestät im Wechselbad der Gefühle. Zunächst. Es dauerte ein Zeitchen, bis er alles realisiert hatte.
Der richtige Zeitpunkt
Und damit wären wir bei der Frage des richtigen Zeitpunkts. Eine Frage, die Schießmeister Franz-Josef „Grobi“ Grobecker bereits vor der Tat am späten Nachmittag an der Schützenstange erörterte. „Es passt nie und dann hinterher doch immer….“, gab er seine Erfahrungswerte preis. Und ja, im nachhinein hatte so mancher Schütze eben genau über diese Frage nachgedacht – und es dann dabei belassen. Ein Grund wohl, warum die Königsanwärter nicht unbedingt Schlange an der Vogelstange standen.
Norbert Rüschenschmidt kam um Sarah Kleps zu unterstützen. Eigentlich. Doch dann legte er selber an und traf. Mit dem 256. Schuss um 19.13 Uhr.
Erste Reaktion: Ein ungläubiger Blick Richtung Kugelfang. Aber da oben hing nichts mehr. Der hölzerne Vogel lag am Boden und Norbert Rüschenschmidt konnte es irgendwie nicht fassen.
„Ich komme ja nicht oft hier hoch, eigentlich genau zum dritten Mal, aber heute ist es das erste Mal, dass ich überrascht bin“, bahnte sich wenig später Ehefrau Marita den Weg an die Vogelstange.
Mit zu den ersten Gratulanten zählte Bürgermeister Dr. Bert Risthaus, der im übrigen ebenfalls einen Volltreffer landete. Denn mit seinem Schuss nahm der erste Bürger dem Königsvogel direkt die bunte Narrenkappe, die Vogelbauer Manfred Reckel diesem aufgesetzt hatte.
Nachdem sich Norbert Rüschenschmidt von seiner ungeplanten Tat „erholt“ hatte, landete er nur drei Jahre nach seinem Kaiserschuss erneut auf den Schultern seiner Schützenbrüder.
Abends im Festzelt wurde die Geschichtsträchtigkeit dieser Tat dann noch einmal deutlich, als Patrick Drees und Dietmar Panske zur Königsproklamation schritten. „In 340 Jahren haben wir das noch nicht erlebt, zumindest geben die Vereinsgeschichtsbücher es nicht her“, so Patrick Drees. „Wir haben eine neue Majestät, kein König, keinen Kaiser und ich bin mir nicht ganz sicher was wir überhaupt haben. Nennen wir es doch einfach erst einmal Imperator. Eine Amtsbezeichnung die entstanden ist, als wir uns zu deiner Kaiserzeit lieber Nobbi vor drei Jahren gefragt haben, was passieren würde, wenn du noch einmal den Vogel abschießt“, so Drees weiter.
Die Bürgerschützen Ascheberg haben nun wie gesagt weder einen König, noch einen Kaiser. Es regiert jetzt Imperator Norbert Rüschenschmidt mit Ehefrau Marita, der versprach: „Wir werden ein super Fest feiern.“ Sie übernehmen nun das Amt, das Birgit Weber so beeindruckend nach dem Tod ihres Mannes Frank weitergeführt hat. Tina Nitsche

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Schrill, schräg und so emotionsgeladen…

es war einmal in Amerika – die Tanzaufführung der Tanzwerkstatt Ruhmöller
ASCHEBERG/WERNE. Ja, das waren noch Zeiten, als die Zeitungsjungen das Straßenbild New Yorks prägten und die Kindermädchen magische Fähigkeiten hatten. In Amerika war eben alles ein bisschen anders. Das Geld lag quasi auf der Straße und nicht nur einer hat es vom Tellerwäscher zum Millionär gebracht.
Amerika – das Land der Träume, magischer Anziehungspunkt vieler, vor allem in den 50er Jahren. Und genau dorthin haben 298 Tanzschüler am Wochenende ganze Generationen entführt.
„Es war einmal Amerika“ unter diesem Titel stand die Tanzaufführung der Tanzwerkstatt Ruhmöller im Kolpinghaus Werne, die ihres Gleichen suchte. Mitreißend, emotionsgeladen, mal schrill, durchaus auch mal schräg, vor allem aber berührend und facettenreich zogen die Tänzer das Publikum von Anbeginn an in ihren Bann.
Sie erzählten die Geschichte der drei Freunde Estée Lauder, Rosie Menzonie und Shannon Donelly, die ihre Heimat verlassen haben und in Amerika ihr Glück suchen. Ihre Wege trennen sich. Zunächst. Und damit kommen wir zur alles entscheidenden Frage: Hält Freundschaft eigentlich ein Leben lang, auch wenn man sich im Land der Träume eine Zeit lang aus den Augen verliert?
Die drei Freunde beschreiten ihren Weg. Zielstrebig. Und dabei vergessen sie nicht ein Bild zu zeichnen, dass das Publikum in eine Zeit zurückkatapultiert, als Jungverliebte nachts durch den Central Park schlenderten und Rollschuhfahrer dort für ein buntes Bild sorgten. Tänzerisch versteht sich. Der Central Park war Ort des Geschehens im ersten Teil.

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Die Tänzer weckten Emotionen und begeisterten mit ihrer Darbietung. Foto: Tina Nitsche

Die Zuschauer tauchten ein, in eine Welt, in der sich die Reichen unten im Kosmetikinstitut von Estée Lauder sportlich auf die Shopping-Tour vorbereiteten und Mary Poppins mittels Regenschirm währenddessen für die Kindererziehung sorgte. An der Wall Street – wo der zweite Teil der Aufführung spielte – regierten das Geld, das süße Leben in Form von Candy-Shops aber auch die Mafia Gangs. Die Tänzer zeichneten dabei ein eindrucksvolles Bild in dem sie sich zahlreicher Elemente des Tanzes, darunter Modern Dance, Jazz, Hipp-Hopp und Ballett, bedienten.
Die Geschichte sorgte für Emotionsvielfalt: Riesenapplaus wechselte mit Freudentränen und denen der Rührung. Lisa Schürmann führte dabei als Geschichtenerzählerin durch das Programm. Eines, das seinen Höhepunkt in den Kämpfen der Gangs fand: Iren, Amerikaner und Italiener trafen an den Docks zusammen. Eine Begegnung, die in Wiedersehensfreude und herzlichen Umarmungen endete. Denn die Anführer der Gangs waren besagte drei Freunde, die sich damals im Land der unbegrenzten Möglichkeiten aufmachten, um ihren Weg zu gehen und sich nach Jahren an den Docks wiedertrafen.
Und dort beantworteten sie dann auch die eingangs gestellte Frage: Wahre Freundschaft ist etwas besonderes und Unerschütterliches. Die Tänzer machten mit ihrer exzellenten Darbietung eindrucksvoll klar, dass es doch Liebe und Freundschaft sind, die heute noch die gleiche Bedeutung haben, wie damals in Amerika. Tina Nitsche

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Gewappnet für die Mama-Ära: „Die Mutterkomplexe“

Die „Rabenmutter“ hat erfolgreich ihr erstes Buch veröffentlicht
ASCHEBERG. Das Leben einer Mama ist unterhaltsam. Der Weg dorthin jedoch lange nicht so einfach, wie das vielleicht auf den ersten Blick immer klingen mag.
„Mama werden“ ist ein Wunsch vieler junger Frauen. Auch Marie-Christin Uhlenbrock wollte seit ihrem 10. Lebensjahr immer nur eines: „Ne Mutti sein.“ Heute ist die 31-Jährige eine Mutter.
Und zwar eine, die von sich Reden macht: Als „Rabenmutter“.
Nein, nicht das was jetzt vielleicht viele denken mögen – die Aschebergerin ist Mama mit Leib und Seele, als Rabenmutter hat sie vor allem mit ihrem gleichnamigen Blog über das Mamasein von sich Reden gemacht. Denn dort offenbarte sie viele Dinge und Wahrheiten von der Schwangerschaft bis zum Mamasein an sich, die sich nicht unbedingt wie eine Schmusegeschichte lesen. Humoristisch, mit einer Portion Sarkasmus und in mehr als unterhaltsamen Stil fesselt sie mit diesem Blog seit Jahren eine große Leserschaft.
Und eben dieser ist es zu verdanken, „dass ich jetzt mein erstes Buch rausgebracht habe“, präsentiert die „Rabenmutter“ stolz ihr Debütwerk „Die Mutterklomplexe“. Der Inhalt ist speziell, in einer teilweise flapsigen Sprache, gewürzt mit einer großen Prise Humor aber auch Sarkasmus. „Wer es zu Ende liest, der ist gewappnet für das was kommt“, sagt die Autorin und unterstreicht, dass dieses Buch, eben weil es einige schonungslosen Wahrheiten offenbart, durchaus auch eine Lektüre für Männer ist.
Buch des Monats
Das ihr Buch, dass sie übrigens selbst im Verlag Tredition verlegt hat, auf Anhieb Buch des Monats werden würde, damit hätte sie nicht gerechnet. „Eben auch weil es wie gesagt ein wenig anders ist“, sagt sie. Ein Jahr hat Marie Christin Uhlenbrock für ihr Werk benötigt. Geschrieben hat sie es „aus dem Bauch raus, sehr zum Leidwesen meiner Lektorin Carina Lämmer“. sagt die gelernte Erzieherin grinsend. Schließlich liefert der Mama-Alltag Geschichten am laufenden Band, „und alles andere von der Befruchtung bis zur Geburt hatte ich im Kopf.“
Ihr Buch ist anders, wie gleich der erste Anreißer deutlich macht: „Aus dem Deutschen übersetzt ins Sarkastische“. Auch das Titelbild, das aus der Feder von Steffi Thole (Mimi Art) stammt, animiert zum Hinschauen. Denn irgendwie kommt einem diese rothaarige Frau, die in der einen Hand eine Babyflache hält und in der anderen einen BH, doch bekannt vor. Gleichzeitig macht alleine dieses Bild schon deutlich, was Marie-Christine inhaltlich verarbeitet: „Schwangerschaft macht etwas mit einem“. Nicht nur die Folgen wie Dehnungsstreifen oder „leicht verschobene Figur“ , sind es, die einer frischgebackenen Mama zu schaffen machen. „Auch die Hormone spielen verrückt.“
Es ist ein Buch, dass aufschlussreich ist und nicht ganz zu unrecht den Untertitel ein „(Un)Ratgeber“trägt. Ein Buch, dass auf der einen Seite unterhaltsam ist und dem Leser ein Lächeln ins Gesicht zaubert, aber ihn durchaus auch einmal schlucken lässt. Ein Buch eben, für dass das Leben Pate stand und nicht irgendeine Fantasiegeschichte. Und ein Buch, dass seine Autorin auf den Geschmack gebracht hat weiterzuschreiben. Denn das Leben als Mama liefert schließlich jede Menge Zündstoff und auch für die „Rabenmutter“ „kommen da die Ideen in den unmöglichsten Situationen.“ Tina Nitsche

 

Das Buch „Die Mutterkomplexe“ ist unter der ISBN-Nr

978-3-7482-0262-2 (Paperback)

978-3-7482-0263-9 (Hardcover)

978-3-7482-0264-6 (e-Book)

im Handel erhältlich.

Schlagkräftige Truppe bewältigte viele Projekte

UWG-Neujahrsempfang – Auch 2019 gibt es viel zu tun

ASCHEBERG. Im vergangenen Jahr hat die UWG viele Projekte bearbeitet. „Einige davon bedürfen noch ein wenig Arbeit, also gibt es auch 2019 viel für uns zu tun“, bilanzierte Dr. Christoph Koch beim traditionellen Neujahrsempfang der Unabhängigen in der Gaststätte Breilklause.
Zusammentreffen, sich austauschen, Bilanz ziehen – eine gute Mischung, die natürlich auch andere Sichtweisen eröffnet und so manche neue Idee zu Tage fördert. Logisch, dass dieser Neujahrsempfang mehr als unterhaltsam war. „Wir sind eine kleine aber schlagkräftige Truppe, und irgendwie auch die einzig wahre Opposition“, bedankte sich Mitglied Wilfried Meyer-Laucke beim engagierten Vorstandsteam, den Mitgliedern und dem Fraktionsvorsitzenden Volker Müller-Middendorf.
Das die Größe eines Vereins nichts mit Taten und Erfolgen zu tun hat, das wurde sehr schnell bei den Jahresrückblicken deutlich, die sowohl aus Vorstandssicht von Dr. Christoph Koch, als auch aus Fraktionssicht von Volker Müller-Middendorf gehalten wurden. Dr. Christoph Koch erinnerte dabei an viele Aktionen, darunter auch die Teilnahme am Frühlingsfest in Herbern und bei der Italienischen Nacht in Ascheberg. Beide Veranstaltungen seien aus UWG-Sicht mehr als erfolgreich gewesen. „Wir haben viele Menschen erreicht und sind mit ihnen ins Gespräch geworden“, freute sich Koch.
Erfolgreich war ebenso die Schmetterlingswanderung und die Blühaktion. Wobei der Verein in der Aktion „Ascheberg blüht“ noch viel mehr Potential sieht und diesen Bereich auch weiter ausbauen möchte. Die Eurobahn – hier bemängelt die UWG schon seit langen die unhaltbaren Zustände und hatte seinerzeit auch einen Ratsbeschluss erwirkt, der in ihren Augen leider von Bürgermeister Dr. Bert Risthaus nicht zufriedenstellend umgesetzt wurde – und die Schulstandortfrage, Kindergartenplätze, sowie der Aula-Ausabau in Herbern waren weitere Themen, die auf der Agenda standen und zukünftig auch weiterhin stehen werden. Ferner sorgte die UWG dafür, dass die Internetpräsenz der Gemeinde Ascheberg für alle gängigen Endgeräte angepasst und modernisiert wurde.
Ein Schulstandort
Fraktionsvorsitzender Volker Müller-Middendorf machte deutlich, dass die beim geplanten Aula-Ausbau in Herbern noch etliches an Kosten außerhalb der Förderung auf die Gemeinde zukommt und bemängelte: „Die Verwaltung lässt häufig die notwendige Transparenz vermissen.“ Ferner sei auch die UWG immer davon ausgegangen, dass es sich bei dem Projekt um eine Gemeindehalle handeln soll, „aber wir müssen feststellen, dass die CDU wie auch unser Bürgermeister diese Formulierung vermeiden. Hier wird immer nur vom Aula-Ausbau gesprochen.“
Eine weiterführende Schule sei ein Muss für die Gemeinde, so Müller-Middendorf weiter. Die UWG spreche sich aber ebenso wie Schulträger, Schularchitekt und die Profilschule selber für einen Schulstandort aus. Planungsideen gibt es verschiedene, „aber derzeit laufen erst einmal die Genehmigungsverfahren“, so Koch und Müller-Middendorf. Die Arbeit bleibt somit auch im Neuen Jahr spannend. Als nächster Termin steht nun erst einmal die Haushaltsdebatte am 19. Januar für die UWG an. Tina Nitsche