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„Das war ne geile Zeit!“

Mit einer großen und gelungenen Party endete das letzte Kapitel der Realschule Ascheberg

ASCHEBERG. Es war eine geile Zeit, diese Realschulzeit! Doch nun ist sie definitiv zu Ende! Für immer. Denn am Freitag ging die Realschule Ascheberg in die Geschichtsbücher ein!
Mit einem großen Fest schrieben ganze Generationen das letzte Kapitel einer unvergesslichen Ära. Eine, die auch heißen könnte: Wie der Vater so die Töchter! Denn nicht wenige Damen trafen beim gelungenen Abschiedsfest mit ihren Vätern zusammen. „Auf den Tag genau vor 30 Jahren habe ich diese Schule verlassen und meine Tochter Johanna in diesem Jahr. Somit wird definitiv kein Schulte-Braucks mehr auf diese Schule gehen“, verriet Stephan Schulte-Braucks, der neben Claudia Krämer, den Lehrerinnen Ursula Wermter, Brigitta Mauritz, Astrid David und der Sekretärin Marianne Hülsmann das mehr als gelungene Fest organisiert hatte.
Ein Fest, bei dem die gute Laune überwog. Ein Fest bei dem sich ehemalige Schüler teilweise nach vielen Jahren zum ersten Mal wiedersahen und manchmal auch ganz genau hinschauen mussten. „Denn längst nicht jeden hat man auf Anhieb wiedererkannt“, gab Doris Daweke zu. Ein Fest bei dem natürlich auch die ein oder andere Zeitreise unternommen wurde und es mehr als einmal hieß: „Weißt du noch, damals……!“
Niemand wollte sich dieses Spektakel entgehen lassen. Ganze Generationen feierten ausgelassen auf dem Schulhof und selbstverständlich wurde dabei auch das ein oder andere Tänzchen hingelegt. Für Schwung sorgte ganz gekonnt DJ Andy Meinardus. Selbstverständlich auch ein Ex-Penäler, dieser Schule. Eine, die sie alle geliebt haben und mit der sie viele schöne Momente verbinden. Schüler wie Lehrer. Denn auch sie kehrten ein letztes Mal an ihre ehemalige Wirkungsstätte zurück.
Doch dann hieß es Abschied nehmen. Nicht nur für Ursula Wermter, die die Realschule das letzte Jahr geleitet hat und nun in den Ruhestand geht. Alle sagten „Good Bye und Tschüss“. Doch Marianne Hülsmann, ihres Zeichens der gute Geist des Hauses geht nicht. Nach 39 Jahren als Realschulsekretärin, verrichtet sie nun ihren Dienst als Profilschulsekretärin. In der Schule, die sonst die Realschule beherbergt hat, und mit der so viele Generationen unvergessliche Momente verbinden. Oder besser gesagt, wie einige es treffend rot auf weiß auf ihren T-Shirts zum Ausdruck brachten: „Das war ne geile Zeit!“ Tina Nitsche

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Danke für eine tolle Zeit – doch nun geht eine Ära zuu Ende! Die der Realschule! Foto: Tina Nitsche
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Ehemalige und aktuelle Kollegen verabschiedeten sich von Ursula Wermter (2.v.l.) mit einem Geschenk. Foto: Tina Nitsche
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Diese geile Zeit ist nun definitiv vorbei, denn die Ascheberger Realschule ist ab jetzt Geschichte.Foto: Tina Nitsche
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Unterschiedlichste Generationen trafen beim großen Gemeinschaftsfest der Realschule aufeinander. Foto: Tina Nitsche
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Sie war fast 40 Jahre die gute Seele des Hauses: Realschulsekretärin Marianne Hülsmann (r.), die das Fest mit organisierte und nun an der Profilschule weiterarbeitet. Foto: Tina Nitsche
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Gute Laune war Trumpf beim Abschlussfest der Realschule Ascheberg. Foto: Tina Nitsche
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Seit 1980 Lehrerin an der Realschule Ascheberg: Ursula Wermter (r.), die nun in den Ruhestand geht. Foto: Tina Nitsche

Mathe mal ganz anders!

Profilschullehrer Florian Schulte stellte seinen Schülern eine ungewöhnliche Aufgabe
ASCHEBERG. Dieses Haus ist anders. Dreistöckig und sechseckig. Mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, aus Holz gefertigt, mit einer strahlend weißen Außenhaut!
Die Erbauer sind Chiara Meistrell und Sophie Gogoll. Doch was sie hier geschaffen haben, ist nicht das Resultat eines ausgefallenen Hobbys. Nein, die beiden Profilschülerinnen haben die ungewöhnliche Matheaufgabe „Außergewöhnliche Wohnhäuser“ mit Bravour umgesetzt.
Eine, die Lehrer Florian Schulte ihnen gestellt hat und eine, die zugegebenermaßen ganz schön viel Zeit in Anspruch genommen hat. Entsprechend gestaltete sich der Tagesablauf über vier Wochen ein wenig anders. „Zu Hause war ich nur zum Frühstücken und zum Schlafen“, gibt Chiara zu. Ansonsten war sie in der Schule oder bei Sophie. Die Lösung dieser Matheaufgabe führte die Kids teilweise an ihre Grenzen. Denn es ist keineswegs einfach mal eben ein Haus zu bauen. „Nein, man muss auf alles achten und millimetergenau arbeiten“, erzählt Greta Krampe. Und so mancher „stolperte“ dabei. Auch Chiara und Sophie. Sie mussten den Maßstab neu berechnen, „weil wir ihn zu groß angelegt haben. Die Aufgabe lautete 1:100 oder 1:50“, sagt Sophie. Zudem haben sie vergessen eine Wanddicke zu berechnen. „Da mussten wir dann auch noch mal nachbessern.“

Was den Schülern jedoch so besonders gefallen hat, war die Tatsache, „dass das jetzt mal ein ganz anderer Matheunterricht war“, so David Angelkort. Gleich mehrere Komponenten vereinte diese Aufgabe: Parallelogramm, Dreieick, Trapez, und Volumenberechnungen. Die Erstellung eines Grundrisses gehörte ebenso dazu wie die Berechnungen der Gesamtwohnfläche und der einzelnen Räume. „Aber dadurch versteht man jetzt viel besser, wo überall Mathematik in der Praxis einfließt. Da kann man jetzt richtig was mit anfangen, als wenn man Matheaufgaben einfach stumpf auf dem Papier als Aufgabe lösen soll“, bilanziert Paul Sonnek. Ihm hat es wirklich etwas gebracht, schließlich möchte er einmal Architekt werden. Durch diese Matheaufgabe hat er schon einmal einen Einblick in das bekommen, was ihn in diesem Beruf erwartet.
Entstanden sind individuelle Sechseckhäuser (E-Aufgabe) und Nur-Dach-Häuser (G-Aufgabe) aus unterschiedlichen Materialien, wie Pappe oder Holz. Florian Schulte ist stolz. Doch in den Ferien hat er nun zusätzliche Arbeit: „Da werde ich mir einen Tag Zeit nehmen, um die Noten zu vergeben und das wird keine leichte Aufgabe“, sagt er. Tina Nitsche

Info:

Die außergewöhnlichen Wohnhäuser sind in der Aula der Profilschule ausgestellt.

Diese Praktikanten verblüffen

Neuntklässler der Profilschule tauchen gezielt in die Berufswelt ein
ASCHEBERG/HERBERN. Seit eineinhalb Wochen drücken die Neuntklässler der Profilschule nicht mehr die Schulbank. Sie machen statt dessen praktische Erfahrungen und lernen die Vielfalt der Berufswelt kennen. Und dabei verblüffen die rund 125 Schüler die vielen Unternehmer in der Gemeinde, bei denen sie ihr Praktikum absolvieren.
„So zielgerichtet habe ich selten einen Praktikanten erlebt“, sagt Bernd Heitmann, Inhaber vom gleichnamigen Blumenfachgeschäft. Diese Schüler wissen genau was sie wollen.
So wie Svenja Heubrock beispielsweise, die einmal Friseurin werden will. Sie darf sogar schon Farbe anrühren und auftragen. Friseurmeisterin Elke Schwartländer ist begeistert, dass sich ihre Praktikantin schon so detailliert mit dem Berufsbild Friseur auseinandergesetzt hat und lobt wie Raiffeisen-Marktleiter André Mürmmann die Selbstinitiative und das hohe Verantwortungsbewusstein, mit dem die Schüler zu Werke schreiten.

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Simone Lütkenhaus hat ihre Schüler für drei Wochen in die Berufswelt entlassen, nachdem sie sie bestens darauf vorbereitet hat. Foto: Tina Nitsche

Für Lehrerin Simone Lütkenhaus eine schöne Bestätigung ihrer Arbeit. „Die Unternehmen spiegeln uns, das unsere jahrelange Arbeit Früchte getragen hat“, sagt Lütkenhaus, die maßgeblich die Berufsorientierung an der Profilschule vorantreibt. Dass das Konzept der Schule aufgeht, bestätigt sich beim ersten mehrwöchigen Praktikum. Immerhin werden die Kinder bereits in der fünften und sechsten Klasse mit Projekten wie „Sozial-Genial“ oder „Starke Seiten“ auf das Berufsleben vorbereitet. Die Werkstätten und die Schülerfirma tun ihr übriges dazu.
Das Resultat: Viele Schüler verfügen schon über eine breite Bandbreite an Erfahrungen. „Sie haben schon viel gesehen und das mit 14 und 15 Jahren“. Für Lütkenhaus hatte dieses erste große Praktikum auch ein bißchem mit Loslassen zu tun. „Irgendwie sind es ja alles meine Kinder“, gibt sie zu, das sie die ganze Zeit mit ihnen in Verbindung steht.
Viele Schüler haben sich ihr Praktikum ganz gezielt nach ihrem Wunschberuf ausgesucht. Und nicht nur Svenja Heubrock hat dabei für sich die Bestätigung erlangt: „Ja, das ist es“. Mehr noch: Sie kann sogar, wenn sie will bei Elke’s Haarwerkstatt ihre Ausbildung machen. Tina Nitsche

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Für Lucas Brune steht schon nach einhalb Wochen Praktikum in Lüningmeyers Backstube fest: Der Beruf des Bäckers interessiert mich. Gmeinsam mit Nils Hülsmann durfte er auch schon einige Arbeiten verrichten. Foto: Tina Ntische

Als wir Lucas Brune (15) in der Backstube der Bäckerei Lüningmeyer besuchen, zeichnen sich auf seiner weißen Schürze deutliche Arbeitsspuren ab. Der Profilschüler blickt an sich runter und lacht fröhlich: „So ist das eben, wenn man arbeitet.“ Er lernt gerade das Berufsbild Bäcker näher kennen und ist begeistert. Ausgesucht hat er sich das Praktikum, weil ihn das Metier interessiert. „Ich koche und backe gerne, interessiere mich für Lebensmittel und hier treffen fast alle Komponenten zusammen.“ Momentan erscheint er jeden Morgen pünktlich um 6 Uhr in der Backstube. „Aber als Bäcker müsste ich früher aufstehen, denn die beginnen schon um 3 Uhr“. Lucas stört das nicht. Er sieht in diesem Handwerk ein Beruf mit Zukunft und mit Potential. „Essen tun die Leute immer“, sagt er. Die Arbeit hat er sich zugegebenermaßen ein wenig leichter vorgestellt, „dafür ist sie vielseitig“, meint er lachend und verfeinert einen Teigrohling mit Streuseln. Die Arbeit macht ihm Spaß, vor allem da er in einem wie er verrät, sehr netten Team arbeitet. „Und das schönste ist, dass ich, obwohl erst eineinhalb Wochen des Praktikums um sind, schon jetzt darin bestätigt bin, dass dies mein Job wäre.“ Tina Nitsche

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Larissa Kok ist ihrem Traumberuf ein Stückchen näher gerückt. Denn im Rahmen des Praktikums kann sie praktisch testen, ob der Beruf der Kosmetikerin tatsächlich etwas für sie ist. Foto: Tina Nitsche

Larissa Kok (15) interessiert sich für Kosmetik. Logisch, dass sie sich in diesem Bereich einen Praktikumsplatz gesucht hat. Beim Instyle-Kosmetikinstitut darf sie mit einer Maniküre auch schon kleiner Aufgaben übernehmen. „Ich wollte sehen, ob dieser Beruf etwas für mich ist und jetzt kann ich sagen, es ist es.“ Sie hat sich genau informiert, weiß dass die Ausbildung drei Jahre währt, aber das die Arbeitsmöglichkeiten anschließend durchaus vielfältig sind. „Ich kann im Institut aber auch in Hotels oder Wellnessanlagen arbeiten.“  Tina Nitsche

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Eigentlich will Mick Wiegand einmal den Beruf des Biologen ergreifen. Sollte das nicht klappen, hat er dank seines Praktikums beim Malerbetrieb Mangels eine echte Alternative. Denn was viele nicht wissen auch hier gehen die Perspektiven über LEhre, Meister und Studium weit über das Handwerk hinaus. Foto: Tina Nitsche

Nick Wiegand (14) hat einen festen Berufswunsch. Er möchte am liebsten Biologe werden. In seinem Praktikum probiert er jedoch etwas vollkommen anderes aus. „Da lerne ich das Berufsbild des Malers kennen“. Und dabei tun sich ungeahnte Perspektiven auf. „Dank der vielen Gespräche mit dem Gesellen der Malerfirma Mangels, Tim Heubrock“. Denn was Nick nicht wusste, dass er sogar ein duales Studium absolvieren kann, bei dem er Ausbildung, Meister und Betriebswirt im Handwerk in einem Abwasch meistern kann. Anschließend hätte er dann sogar noch die Möglichkeit seinen Innenarchitekten hinterher zuschieben. Für Nick steht fest: „Klappt es mit dem Biologen nicht, dann ist das für mich die echte Alternative“. Tina Nitsche

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Svenja Heubrock darf sogar schon eine Haartönung vornehmen. Für sie steht schon jetzt fest: Friseur, das ist mein Ding. Denn dieser Beruf hat schließlich noch sehr viel mehr Perspektiven zu bieten. Foto: Tina Nitsche

Svenja Heubrock (15) absolviert ein Praktikum in Elke’s Haarwerkstatt. Gezielt. „Denn Friseur, das ist die Richtung in die ich gehen will.“ Schon jetzt konnte sie festestellen, wie vielseitig der Beruf ist. Was für Anforderungen an diesen Job gestellt werden, hat sie zuvor genauestens recherchiert. „Genau wie die Perspektiven nach der Ausbildung“, sagt sie. Sie hat die Möglichkeit ihren Meister zu machen. „Ich kann aber auch Richtung Coloristin, Make-up-Artist oder Maskenbildnerin gehen“, sagt sie. Und eben diese vielen Perspektiven reizen sie am Beruf des Friseurs. Tina Nitsche

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Larissa Perzborn findet es sehr interressant was an Aufgaben hinter der Theke der Bäckerei anfällt. Es ist ein ganz anderer Blickwinkel, der sich ihr offenbart. Aber einer, der Spaß macht. Foto: Tina Nitsche

Larissa Petzborn (15) lernt den Beruf der Bäckereifachverkäuferin in der Bäckerei Lüningmeyer kennen. Auf die Idee ist sie durch ihre Lehrerin Simone Lütkenhaus gekommen. „Die hat hier auch einmal ein Praktikum gemacht und war so begeistert.“ Larissa fasziniert an ihrem Praktikum vor allem eines: „Ich finde es interessant was an Aufgaben hinter der Theke anfällt, sonst sieht man die Abläufe ja nur aus der umgekehrten Richtung, wenn man davor steht.“ Dieses Praktikum, das ihr sehr viel Spaß macht, verbucht sie für sich als eine wertvolle Erfahrung. Ihre Berufswünsche hingegen sehen ganz anders aus. „Ich möchte viel reisen und etwas mit Sprachen machen“, hat sie sich da schon festgelegt. Dennoch freut sie sich, über all das, was sie als Praktikantin hinter der Brottheke lernen darf. Ihre Aufgaben sind vielfältig. „Kunden bedienen, Backwaren verkaufen, Brötchen aus dem Ofen nehmen, wobei ich mir auch schon die Finger verbrannt habe“, gibt sie lachend zu. Faszinierend ist für sie vor allem die Kommunikation und das menschliche Miteinander. Und eines steht fest, auch wenn die Bäckereifachverkäuferin nicht ihr erklärtes Berufsziel ist: „Als Nebenjob würde ich das jederzeit gerne machen.“ Tina Nitsche

Prädikat: Echt gut!

Profilschüler tauchen bei der ersten Ausbildungsmesse in die vielfältige Berufswelt ab
ASCHEBERG. Die farbigen Klemmbretter sind startklar. Schnell noch einen Blick auf den großen Messeplan und dann tauchen Hannah Krampe und Sophia Schafmann ab in die vielfältige Berufswelt, die sich am Freitag bei der ersten Ausbildungsmesse der Profilschule auftut.
Jede der beiden Neunklässlerinnen geht dabei gezielt vor. Beide haben sich jeweils drei Berufe herausgesucht über die sie sich informieren wollen. Hannah interessiert sich für das Berufsbild Fitnesskauffrau, Hotelfachkauffrau und Erzieherin. Sophia möchte sich beim Sozialwerk St. Georg über den Beruf der Heilerziehungspflege schlau machen, den Polizeiberuf näher unter die Lupe nehmen aber auch den der Bankkauffrau.
Dabei haben beide beruflich eigentlich feste Vorstellungen. „Wenn man weiß, was man werden will, konzentriert man sich meistens auf das eine. Aber diese Berufsmesse zeigt Alternativen auf, die man sonst möglicherweise gar nicht in Betracht gezogen hätte“, findet Hannah diese erste Ausbildungsmesse an der Profilschule richtig gut.
Ihr Wunschberuf Schauspielerin am Theater oder Autorin ist hier nicht vertreten, ebenso wenig wie der Industriekaufmann, den Sophia anstrebt. „Macht aber nichts“, sagt Sophia. „Ich habe schon einen Praktikumplatz für den Beruf Industriekauffrau in Werne sicher, da kann ich mir hier anderes anschauen“. Auch Hannah hat sich schon ein Praktikum am Theater in Bochum gesichert.
Nun lässt sie sich am Stand der „Wellnessoase“ über den Fitnesskaufmann aufklären. Dabei erfährt sie, dass mindestens ein Realschulabschluss notwendig ist, dass man ein Faible für Sport haben sollte, aber auch im Umgang mit Menschen. Sophia steht währenddessen am Stand vom Sozialwerk St. Georg. Versorgt mit reichlich Infomaterial kehrt sie später von dort zurück und ist verblüfft. „Ich wusste gar nicht dass die dort auch Ergotherapeuten ausbilden.“ Bei der Kreispolizeibehörde erfährt sie, dass es „60 verschiedene Berufe bei der Polizei gibt“. Dennoch ist es irgendwie nicht ihrs. „Da ziehe ich die Heilerzieherin bei St. Georg vor.“ Beide sind begeistert.
„Die machen das echt gut hier“, geht ein Lob an die 45 Aussteller. Beide wissen zwar, was sie nach dem Abi – das sie auf jeden Fall anstreben – wollen, aber die Berufsmesse hat ihnen viele interessante Alternativen und Einblicke aufgezeigt. Tina Nitsche

Viertklässler auf Schnupperkurs

Mariengrundschüler schnupperten Profilschulluft
ASCHEBERG. Celia riecht an der schwarzen Dose mit dem grauen Deckel. Emma nimmt unterdessen beschwingt einen Ritztest vor, um auf diese Weise die Härte von unterschiedlichen Stoffen zu vergleichen. Sechs Stationen waren im Chemielabor der Profilschule aufgebaut, denn die Profilschüler erwarteten am Mittwochmorgen die Viertklässler der Mariengrundschule Herbern. Diese wollten für einen Morgen Profilschulluft schnuppern. Ein Morgen, der auch der Entscheidungsfindung diente, denn die Jungen und Mädchen wechseln nach den Sommerferien auf eine weiterführende Schule. „Das tolle ist, die Herberner Grundschule kommt dabei immer geschlossen“, freute sich Carsten Nas, Abteilungsleiter 5-8 der Profilschule Ascheberg. Emsig waren auch die Siebtklässler der Profilschule. Denn sie gewährten den Gästen einen Einblick in ihren Schulalltag.
n Gruppen, die zuvor ausgelost worden waren, führten die Profilschüler die Jungen und Mädchen aus Herbern herum. Einige tauchten ins Profil Mathe ab, andere ließen sich von Musikinstrumenten im Profil Musik verzaubern. Englisch stand ebenfalls zur Auswahl und eben das Profil Naturwissenschaften mit seinen sechs Stationen im Chemielabor. Jeweils drei Profile galt es dabei für rund 25 Minuten zu durchlaufen.
Die Kinder hatten Wahlmöglichkeiten, lediglich der Segel-Unterricht war ein Muss. Dafür ist keine Rettungsweste erforderlich, schließlich geht es hier um das selbstgesteuerte Lernen. Für die Mariengrundschüler war es ein äußerst interessanter Morgen, denn sie erhielten einen umfassenden Einblick in das besondere pädagogische Konzept der Schule, das ihnen überdies zum Teil von Kindern vermittelt wurden. „Deshalb auch bewusst die Gruppenaufteilung, denn die garantiert anschließend einen besseren Austausch“, so Carsten Nas. Zum Abschluss durften die Gäste ihre Bewertung in Form eines lachenden, neutralen oder traurigen Aufklebers abgeben. „Auf diese Weise erhalten wir ein kindgerechtes Feedback“, so Nas abschließend. Tina Nitsche

Info:
Am 17. Januar findet an der Profischule ein Tag der offenen Tür statt und bietet nochmals die Möglichkeit einen Blick hinter die Kulisse der Profischule zu werfen.

Mit der Patentante in den Schulalltag

An der Quizstation  konnten die Profilschüler dann unter Beweis stellen, was sie über ihr künftiges neues Schulgebäude schon alles in Erfahrung gebracht hatten. Foto: Tina Nitsche
An der Quizstation konnten die Profilschüler dann unter Beweis stellen, was sie über ihr künftiges neues Schulgebäude schon alles in Erfahrung gebracht hatten. Foto: Tina Nitsche
Florian Schulte (r.) Lehrer an der Profilschule gehörte mit zum Orgateam des Kennenlerntages "TFS meets Profil". Am Tag selber verdingte er sich am Kuchenbuffett. Foto: Tina Nitsche
Florian Schulte (r.) Lehrer an der Profilschule gehörte mit zum Orgateam des Kennenlerntages „TFS meets Profil“. Am Tag selber verdingte er sich am Kuchenbuffett. Foto: Tina Nitsche
„TFS meets PSA“ – Kennenlerntag an der Theodor-Fontane-Schule für die Profilschüler

HERBERN. Maxi und Marlene haben seit Montag eine neue Patentante. Denn Rona brachte den beiden Siebtklässlern der Profilschule die örtlichen Gegebenheiten der Theodor-Fontane-Schule näher. „TFS meets PSA“ hieß es ab mittags in Herbern. Die Theodor-Fontane-Schüler waren bestens vorbereitet auf den Besuch. Vier Stationen waren aufgebaut, zwei weitere Aktionen warteten in Form eines Quiz und des Daumenabdrucks auf die Ankömmlinge. Das Kuchenbuffet bog sich angesichts der vielen Kuchenspenden. „Und die sind alle so was von lecker“, erklärte Profilschullehrer Florian Schulte, der gemeinsam mit Kollegin Harmke Wember und den beiden Lehrerinnen der Theodor-Fontane Schule, Anna Althoff und Christine Peick, zum Orgateam gehörte. Unterstützt wurde das Quartett bei der Ausrichtung des Kennenlerntags dabei von den Schulleitungen. In Teams zogen die Profilschüler los, um die Theodor-Fontane-Schule (TFS) zu erkunden und sich an den Stationen auf unterhaltsame Weise kennenzulernen. In ihren Reihen jeweils einen sachkundigen Führer der TFS, der gleichzeitig zum Paten mutierte. „Bei uns ist es Tradition, dass ältere Schüler jüngere unter ihre Fittiche nehmen“, erklärte Anna Althoff, die verriet, dass dieses Konzept auch mit den Profilschülern fortgeführt werden soll. „Viele Probleme können unter Schülern einfacher geklärt werden.“ Am Montag gab es jedoch keine Problem. Im Gegenteil. Ganz ohne Berührungsängste ging das Treffen harmonisch vonstatten. Tim tauchte gutgelaunt seinen Daumen in blaue Farbe und verewigte sich auf der weißen Leinwand. Dem Herberner gefällt es ausnehmend gut, dass er ab Sommer vor Ort zur Schule geht. „Da kann ich morgens länger schlafen und mit dem Fahrrad zur Schule fahren“, sagt er und grinst. Mona kann ihm da nur beipflichten. Auch bei ihr bimmelt der Wecker nach den Ferien später. Unterdessen kämpft Basti auf dem Basketballfeld, gleich nebenan an der Station „Fußball“ geht die Mannschaft Holland „jubelnd“ in Führung, doch die Belgier ziehen nach und landen den Anschlusstreffer. An der Station Wickingerschach machen einige Schüler Jagd auf den König, andere kämpfen in der Sporthalle beim Brennball an Station zwei um die Punkte. Hanna hat gut aufgepasst und beantwortet beim Quiz die Frage nach der Schulsozialarbeiterin richtig. Fragen blieben kaum welche offen. „Rona hat uns alles bestens erklärt“, lobt Maxi seine neue Patentante. Auch er freut sich auf die neue Schule, wenngleich für ihn der Wecker nach den Ferien früher klingelt, da er ab dann zum Buskind mutiert. Tina Nitsche

Sicher im Netz

Projekt „Contra Cybermobbing“ kam gut an bei den Schülern
HERBERN. Auf einmal steht ein Foto im Netz, das da eigentlich nicht hingehört. Schlimm ist es vor allem dann, wenn die dort abgelichtete Person davon noch nicht einmal etwas weiß und alle anderen sich auf ihre Kosten amüsieren. Lisa ist das passiert. Sie wurde im Netz gemobbt. „Ich war niedergeschlagen, die blöden Kommentare und die Lästerei“, beschreibt die Schülerin ihre Gefühle. „Es war unangenehm.“ Damals war die Schülerin, die heute die neunte Klasse der Theodor-Fontane-Hauptschule besucht 15 Jahre alt. Die Täter waren ehemalige Klassenkameraden. Lisa hat nicht geschwiegen. Sie hat zu Hause mit ihren Eltern darüber gesprochen.
„Und genau das ist der richtige Weg“, verdeutlichten Christoph Horsthaus und Lisa Thoben, Referenten der KSJ (Katholische Studierende Jugend Münster e.V.)
Sie waren mit dem gruppendynamischen Präventionsangebot „Contra Cybermobbing“ am Mittwochmorgen in der Theodor-Fontane Hauptschule. Zum zweiten Mal in dieser Woche. Denn bereits am Montag kam die achte Klasse in den Genuss dieses Projektes, das übrigens von Schulsozialarbeiterin Uta Kerckhoff an die Schule geholt wurde.
Erfahrungen werden dabei nicht in den Vordergrund gestellt. „Wir arbeiten präventiv“, sagt Referentin Lisa Thoben. Die neunte Klasse wurde in zwei Gruppen aufgeteilt. Dabei wurde dann zunächst einmal die Mediennutzung als solche analysiert. Und dabei stellte sich heraus, dass die Herberner Schüler dabei nicht aus dem Raster fallen, sondern ihr Verhalten dem entsprechender Vergleichsstudien entspricht. Doch was eigentlich genau ist Cyber-Mobbing? Auch dieser Frage gingen die beiden Dozenten nach und erläuterten, dass es sich dabei um Mobbing im Netz handelt. „Die Täter verstecken sich dabei jedoch hinter der Anonymität und das macht es schwer sie ausfindig zu machen“, so Lisa Thoben. Problematisch dabei ist jedoch, dass die Täter einfach mit der Gewalt spielen, da sie vom Opfer keine Reaktion sehen können. Das Besondere bei Cybermobbing: Es passiert rund um die Uhr, man ist nirgends geschützt. „Selbst wenn man offline ist geht es weiter“, machte Christoph Holthaus deutlich. Die beiden Dozenten sensibilisierten die Jugendlichen für das Thema, gaben ihnen Tipps an die Hand, was sie tun können, wenn sie selber betroffen sind. Lisa hat in ihrem Fall richtig gehandelt. Sie hat nicht geschwiegen, sondern sich an ihre Eltern gewandt. „Ihr könnt Euch aber auch Hilfe bei Sozialarbeitern, Lehrern oder der Polizei holen“, ermutigte Lisa Thoben. Auch der umgekehrte Fall war Thema. Das Referentenduo zeigte auf, was die Schüler unterstützend tun können, wenn sie Betroffene kennen. „Nicht auf den Zug mit aufspringen, sondern klar und deutlich sagen, dass Cybermobbing falsch ist. Rollenspiele, ein Eckenspiel und ein Film rundeten das Projekt ab, das alle Schüler, wie sie einheitlich zugaben, mehr als interessant fanden. „Es hat uns richtig was gebracht.“ Tina Nitsche