Fisch Wenning gastiert nicht auf der St. Benediktus Kirmes
HERBERN. 40 Jahre hat die Schausteller Familie Schulze-Wenning die Herberner St. Benediktus-Kirmes gehalten. Doch nun ist Schluss. Die Kirmes geht vom 15. Juli bis zum 17. Juli ohne die beliebte Fischpfanne über die Bühne. Eine Tatsache, die Steffi Schulze-Wenning und ihren Sohn Jan traurig stimmt. Geschuldet ist sie der komprimierten Form, mit der die Veranstaltung in diesem Jahr daherkommt, wie Marktmeister Rolf Kehrenberg erklärt.
Dazu hätte Fisch Wenning den angestammten Platz auf dem Parkplatz von Streyl verlassen müssen und hätte erstmals auf einem anderen Platz aufbauen sollen. „Doch 25 Jahre Erfahrung zeigen, dass ein fester Standplatz wichtig ist, weil viele mich noch nicht einmal finden, wenn ich auf einer Veranstaltung nur mal die Straßenseite wechsele“, sagt Steffi Schulze-Wenning.
Sie bedauert es sehr, dass sie in Herbern nicht dabei ist. Schließlich, so sagt sie, haben sie und ihre Familie 40 Jahre die Bedürfnisse der Herberner Kirmes mit hochgehalten. „Das meine Bedürfnisse dann aber nicht berücksichtigt werden und 30 Meter dafür entscheidend sind, ob ich mein Geschäft aufbauen darf oder nicht, das stimmt mich traurig.“
Denn ein anderer Platz ist für sie auf dieser kleinen Veranstaltung aus mehreren Gründen nicht tragbar. Zum einen ist es nicht damit getan einfach nur das Geschäft aufzubauen. Fisch Wenning reist mit viel Gepäck. Gepäck das zwingend erforderlich ist, zum Beispiel der Kühlwagen.
Drive-In-Charakter
Doch der Hauptgrund, der einen Standortwechsel unmöglich macht, ist der, dass die Herberner Veranstaltung für die Ascheberger Schaustellerfamilie einen echten Drive-In-Charakter hat. „Rund 88 Prozent verkaufen wir „zum Mitnehmen““, so Schulze-Wenning. Will heißen: Vorfahren, bestellen, einpacken und ab nach Hause. „Doch diese Möglichkeit ist natürlich nicht mehr gegeben, wenn ich nun einen Mittelplatz auf der Veranstaltung bekommen soll“. Massive Geldeinbußen wären die Folge und „Geld mitbringen, das kann ich mir nicht leisten“, so Schulze-Wenning.
Doch sie ist nicht die einzige, die fehlen wird. Auch Eddi Zahn kann die Herberner Veranstaltung aus gesundheitlichen Gründen nicht halten, so dass es keinen Bierstand gibt. Ebenfalls nicht mit von der Partie sind Klaus und Patrizia Rasch mit ihrem Musikexpress, da sie eine Doppelbelegung haben.
Sie haben allerdings für Ersatz gesorgt. Krauses Musikexpresse baut auf. Ebenso wie die Brummbachs mit Mandeln, die Sperlichs mit Pfeilwerfen und Champignons, Peter Ebert mit Süßwaren, Arno Zahn mit Entenangeln, Strothenkes mit dem Autocooler und der Piratenbar sowie Seppi Kleuser mit seiner Dschungelreise. Zudem hat Marktmeister Kehrenberg auch noch eine Anfrage für Fadenziehen vorliegen.
Doch des „Bürgers liebstes Kind“, Wennings Fischpfanne, die wird fehlen, und mit ihnen dann wohl die vielen Stammkunden und Besucher, die eigens nur deshalb immer zur Herberner Kirmes kommen. Tina Nitsche
Info:
Die St. Benediktus Kirmes wird am Freitag, 15. Juli, um 17 Uhr an der Piratenbar eröffnet.