Eine ungeplante Tat…..

Riesenfreude bei  Theo Bonkhoff und seiner Frau Conny über die unverhoffte Königswürde. Foto: Tina Nitsche
Riesenfreude bei Theo Bonkhoff und seiner Frau Conny über die unverhoffte Königswürde. Foto: Tina Nitsche

Die Bürgerschützen Ascheberg haben einen neuen König! – Theo Bonkhoff regiert das Schützenvolk

ASCHEBERG. Norbert Rüschenschmidt hätte gerne den Kaiser gemacht, Theo Bonkhoff jedoch pustete den prächtigen Königsvogel einfach von der Stange. Ungeplant und so ganz ohne Vorsatz! „Und damit schreiben die Bonkhoffs mal wieder Bürgerschützengeschichte“, resümierte Rainer Heubrock, Vorsitzender der Bürgerschützen Ascheberg. Denn was sein Vater Klaus vor zehn Jahren vollbrachte, vollzog der Sohn am Donnerstag um 19.03 Uhr. Mit dem 212. Schuss holte er den von den Kanonieren erbauten Prachtvogel „Pass up Füer“ von der Stange. Der Jubel brach los. An der Festwiese herrschte Ausnahmezustand. Die frischgebackene Majestät erhob sich halb liegend auf den Armen der Avantgarde über das Schützenvolk und der neuen Königin Conny Bonkhoff stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben: „Damit habe ich heute Morgen wirklich nicht gerechnet.“ Ihrem Mann erging es ähnlich, aber dann überwog die Freude. Der Weg zum Königstitel war für den 51-jährigen fast ein Spaziergang. Königskampf? Fehlanzeige! Theo Bonkhoff trat in keinen Wettkampf, den lieferten sich zuvor Karsten „Olli“ Olbrich, Norbert und Günther Rüschenschmidt. Auch Andreas Dopp griff noch mal ins Geschehen ein und dann enterte Oberst Theo Bonkhoff die Vogelstange. Zielte einmal, ließ dann seinem Stellvertreter Lothar Bolte den Vortritt, legte noch mal an und es krachte! „Pass up Fuer“ segelte zu Boden und die Gäste sangen: „Wir haben einen neuen König“. Für ein Jahr regiert Theo Bonkhoff nun mit Ehefrau Conny das Schützenvolk und tritt damit die Nachfolge von König Heiner Kröger an. Unterstützt wird das neue Königspaar vom Hofstaat, dem Ute und Berthold Sobbe, Jürgen und Karin Heubrock, Hermann-Josef und Martina Becker, Ralf und Angelika Woesthoff, Bernhard und Andrea Kröger, Herbert und Angelika Holzhinrich, Gudula Maurer und Andreas Dopp sowie der Fast-Kasier Norbert Rüschenschmidt mit Ehefrau Marita angehören. Wachhabender ist Jürgen Albers. Durch die ungeplante Tat galt es für den neuen König einiges zu organisieren. So muss sein Stellvertreter Lothar Bolte nun als Oberst die Schützen befehligen. Ehefrau Conny nahm es gelassen: „Ich wusste ja das es irgendwann passiert“. Tina Nitsche

 


Am Rande notiert:

Wer nahm dem Königsvogel die Flügel? Das erledigten Christoph Westbroek (linker Flügel) und Luca Hannig (rechter Flügel). 

Derweil gab sich Dietmar Panske, zweiter Vorsitzender der Bürgerschützen, mit Blick zum Himmel demütig:

„Es ist trocken geblieben, Petrus hat mitgespielt, da kann ich nur demütig danke sagen!“

Ein Feld in Bewegung

Naturschauspiel – Twister bot unglaubliches Bild

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HERBERN. Der Sonntag erfreute mit ruhigem Sonnenwetter. Windstille eigentlich. Nur an der Straße Horn-Westerwinkel hing etwas in der Luft, das manche Blicke Richtung des Himmel über Herbern lenkte. „Was ist das denn da?“ fragten sich einige Spaziergänger angesichts der undefinierbaren kleinen Knäule, die da durch die Luft wirbelten und säulenartig gen Himmel stiegen. Des Rätsels Lösung fand sich auf einem Feld das gerade gemäht worden war. Dort hinter Büschen und Bäumen tat sich ein kleines Naturschauspiel auf: Wie von Geisterhand pflügten lauter kleiner Wirbel durch das frischgemähte Gras, die sich in einer Ecke zu einer großen Spirale auftürmten und lauter Heuflocken in die Luft wirbelten. Nur Sekunden dauerte diese Windhose oder in diesem Falle Heuhose und dann war der Spuk vorbei. Das Feld schräg gegenüber von der Einfahrt zum Haselbüschken lag ruhig im Sonnenschein, so als wäre niemals etwas gewesen. Tina Nitsche

Melodisch mit französischem Charme

Jürgen Hammelmann startet mit einem Citroen Feuerwehrauto zur ACA-Oldtimerausfahrt

ASCHEBERG. Von wegen schrill und abgehackt! Wenn Jürgen Hammelmann das Horn seines Citroen HY MTW in Gang setzt, erschallt ein melodischer Ton. Klangvoll, wie die französische Sprache. „Ja der Ton ist ein wenig speziell“, sagt der Ascheberger und grinst. Der 1973 erbaute knallrote frontgetriebene Wellblechbus ist sein ganzer Stolz und reiht sich als Oldie Nummer acht in seinen französischen Oldtimer-Fahrzeugpark ein. „Ich habe das Fahrzeug im Internet entdeckt, da stand es in Frankreich zum Verkauf“, erzählt Hammelmann. Doch er war zu spät, das knallrote Auto war bereits weg. 2010 tauchte dann genau dieses Fahrzeug im Schwarzwald wieder auf. „Und da habe ich zugeschlagen.“ Seitdem ist der Mannschafts-Transport-Wagen, der übrigens zu seinen aktiven Zeiten im Elsass die Blauröcke zum Einsatzort fuhr und 74 200 Kilometer auf dem Buckel hat, im Besitz von Jürgen Hammelmann. Viel zu machen brauchte der Oldtimerliebhaber an seinem „Schätzchen“ nicht. „Er läuft einwandfrei. Gut wenn man jetzt genau hinschaut, sieht man an manchen Stellen Patina“, sagt er. Doch dafür muss man das Gefährt schon genau unter die Lupe nehmen, auf den ersten Blick springt dem Betrachter ein ungewöhnliches Fahrzeug ins Auge. Eines, das so ganz ohne Hightech auskommt. Und genau das ist es was Jürgen Hammelmann fasziniert. „Wenn da was am Motor wäre, dann kann ich selbst Hand anlegen.“ Das gilt auch für seine anderen Franzosen. Die Vorliebe für Citroen, die hat sich entwickelt. „1983 habe ich mit einer Ente am ersten Welttreffen in Xanten teilgenommen“, streicht er über die rote Außenhaut seines Feuerwehrautos. Danach war erst einmal Pause, 2004 startete er wieder durch, begann zu schrauben und fuhr zu Weltreffen nach Schottland oder Tschechien. Auch beim ACA Oldtimertreffen ist er ein bekanntes Gesicht. Da war er u.a. mit seinem Citroen 2 CV Kastenwagen, BJ 1961 dabei, 2013 dann mit dem Mannschaftswagen. „Und da haben wir direkt den Gesamtsieg eingefahren.“ Auch am heutigen Samstag lässt Hammelmann den französischen Charme spielen. Auf den blauen Kunstlederbänken im hinteren Teil nehmen Peter Teermann, Harald Friemann und Arno Bentlage Platz. Über sich die original Trage, die unter der Decke befestigt ist und noch einen leichten Brandgeruch von den vielen Einsätzen verströmt. Hinterm Steuer des 58 PS-starken Gefährts: Jürgen Hammelmann, begleitet vom Klang des französischen Horns. Tina Nitsche

Sicher im Netz

Projekt „Contra Cybermobbing“ kam gut an bei den Schülern
HERBERN. Auf einmal steht ein Foto im Netz, das da eigentlich nicht hingehört. Schlimm ist es vor allem dann, wenn die dort abgelichtete Person davon noch nicht einmal etwas weiß und alle anderen sich auf ihre Kosten amüsieren. Lisa ist das passiert. Sie wurde im Netz gemobbt. „Ich war niedergeschlagen, die blöden Kommentare und die Lästerei“, beschreibt die Schülerin ihre Gefühle. „Es war unangenehm.“ Damals war die Schülerin, die heute die neunte Klasse der Theodor-Fontane-Hauptschule besucht 15 Jahre alt. Die Täter waren ehemalige Klassenkameraden. Lisa hat nicht geschwiegen. Sie hat zu Hause mit ihren Eltern darüber gesprochen.
„Und genau das ist der richtige Weg“, verdeutlichten Christoph Horsthaus und Lisa Thoben, Referenten der KSJ (Katholische Studierende Jugend Münster e.V.)
Sie waren mit dem gruppendynamischen Präventionsangebot „Contra Cybermobbing“ am Mittwochmorgen in der Theodor-Fontane Hauptschule. Zum zweiten Mal in dieser Woche. Denn bereits am Montag kam die achte Klasse in den Genuss dieses Projektes, das übrigens von Schulsozialarbeiterin Uta Kerckhoff an die Schule geholt wurde.
Erfahrungen werden dabei nicht in den Vordergrund gestellt. „Wir arbeiten präventiv“, sagt Referentin Lisa Thoben. Die neunte Klasse wurde in zwei Gruppen aufgeteilt. Dabei wurde dann zunächst einmal die Mediennutzung als solche analysiert. Und dabei stellte sich heraus, dass die Herberner Schüler dabei nicht aus dem Raster fallen, sondern ihr Verhalten dem entsprechender Vergleichsstudien entspricht. Doch was eigentlich genau ist Cyber-Mobbing? Auch dieser Frage gingen die beiden Dozenten nach und erläuterten, dass es sich dabei um Mobbing im Netz handelt. „Die Täter verstecken sich dabei jedoch hinter der Anonymität und das macht es schwer sie ausfindig zu machen“, so Lisa Thoben. Problematisch dabei ist jedoch, dass die Täter einfach mit der Gewalt spielen, da sie vom Opfer keine Reaktion sehen können. Das Besondere bei Cybermobbing: Es passiert rund um die Uhr, man ist nirgends geschützt. „Selbst wenn man offline ist geht es weiter“, machte Christoph Holthaus deutlich. Die beiden Dozenten sensibilisierten die Jugendlichen für das Thema, gaben ihnen Tipps an die Hand, was sie tun können, wenn sie selber betroffen sind. Lisa hat in ihrem Fall richtig gehandelt. Sie hat nicht geschwiegen, sondern sich an ihre Eltern gewandt. „Ihr könnt Euch aber auch Hilfe bei Sozialarbeitern, Lehrern oder der Polizei holen“, ermutigte Lisa Thoben. Auch der umgekehrte Fall war Thema. Das Referentenduo zeigte auf, was die Schüler unterstützend tun können, wenn sie Betroffene kennen. „Nicht auf den Zug mit aufspringen, sondern klar und deutlich sagen, dass Cybermobbing falsch ist. Rollenspiele, ein Eckenspiel und ein Film rundeten das Projekt ab, das alle Schüler, wie sie einheitlich zugaben, mehr als interessant fanden. „Es hat uns richtig was gebracht.“ Tina Nitsche

Wenn die Welt auf einmal klein wird…..

Herberner Unternehmen Metallbau Schrilz baute einen der krassesten Skywalks der Welt…..

Am 3. Juli 2013 wurde die Aussichtsplattform "Biggeblick", die vom Herberner Unternehmen Metallbau Schrilz erbaut worden ist, eröffnet. Kein Jahr später hat sie es unter die 23 krassesten Skywalks der Welt geschafft. Foto: Tina Nitsche
Am 3. Juli 2013 wurde die Aussichtsplattform „Biggeblick“, die vom Herberner Unternehmen Metallbau Schrilz erbaut worden ist, eröffnet. Kein Jahr später hat sie es unter die 23 krassesten Skywalks der Welt geschafft. Foto: Tina Nitsche

HERBERN. Ein schwindelerregendes Gefühl ist beim Besuch nicht ganz ausgeschlossen, denn wer die Aussichtsplattform „Biggeblick“ betritt, der begibt sich 90 Meter in die Höhe. Da fahren die Gefühle Achterbahn, der Adrenalinwert schnellt rasant nach oben und der Nervenkitzel ist ständiger Begleiter. Kurzum: Da kann auch dem mutigsten Besucher schon mal der Atem stocken, wenn nur silber glänzender Stahl zwischen ihm und der Tiefe liegt.
Im vergangenen Sommer wurde die Aussichtsplattform „Biggeblick“im sauerländischen Attendorn fertiggestellt und offiziell eröffnet. Nicht ganz unschuldig daran ist das Herberner Unternehmen Metallbau Günter Schrilz. Denn der Spezialist für Sonderanfertigungen hat dieses futuristisch anmutende „Monstrum“ erschaffen.
Kein Jahr später zählt es zu den krassesten 23 Skywalks der Welt. Eine Tatsache, die nicht nur die Einheimischen, sondern vor allem Günter Schrilz mit Stolz erfüllt. Denn das hätte er sich nicht träumen lassen, dass sein Werk mal im gleichen Atemzug genannt wird mit der Bridge Climb in Sidney oder dem Willis Tower in Chicago, die als die grandiosesten Aussichtsplattformen der Welt gelten, wie es die Wirtschaftswoche betitelt. Dabei gilt der Skywalk „Biggeblick“ als der jüngste in diesem Reigen, schließlich ist er gerade mal knapp ein Jahr alt und hat rasante Erfolgsgeschichte geschrieben. Nicht nur dass sich die Aussichtsplattform innerhalb weniger Monate zum Publikumsmagneten schlechthin entwickelte. „Nein, im Ranking der krassesten Skywalks der Welt stehen wir auf Platz sieben“, kann Erbauer Günter Schrilz es immer noch nicht richtig fassen. „Unglaublich“. Mit nur einem Wort beschreibt der Herberner sein Gefühlsleben. „Da wird die Welt plötzlich ganz klein, man braucht nicht bis zum Grand Canyon zu reisen, um unvergleichliche Ausblicke zu genießen“. Günter Schrilz hat ein Unikat erschaffen, ja, aber er hätte niemals damit gerechnet, dass dieses einschlägt „wie eine Bombe“ und schon gar nicht, dass sein Werk es unter die ersten zehn schwindelerregensten Aussichtspunkte mit Gänsehaut-Faktor der Welt schafft. Tina Nitsche

Die Frau mit dem Tuch

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Henrietta Königskötter bietet einen Infoabend zum Thema Tagetücher im Kindergarten St. Lambertus an

ASCHEBERG. Die Frau mit dem Tuch, als solche ist Henrietta Königskötter in Ascheberg bekannt. Denn die vierfache Mutter nutzt für ihren Jüngsten Tragetücher und hat damit nicht nur ihr Kind immer dabei, sondern auch die Hände frei für die Geschwister. Gleichzeitig genießen Mutter und Kind auf diese Weise gleich mehrere Vorteile: „Die unmittelbare Nähe zur Mutter übt auf das Kind eine beruhigende Wirkung aus, gleichzeitig wird die Augenentwicklung des Kindes gefördert, da es praktisch durch die Tragehaltung auf Augenhöhe unterwegs ist“, erklärt Henrietta Königskötter. Der Vorzug für die Mamis: Sie trainieren ganz nebenher ihre Rückenmuskulatur. Doch wie wird eigentlich ein solches Tuch richtig angelegt? „Eine berechtigte Frage“, sagt Henrietta Königskötter und lacht. Denn sie erinnert sich noch ganz genau an ihre eigenen Anfänge. „Ich habe das gesehen als ich schwanger war und habe mir eines besorgt, aber so ohne Anleitung war das verdammt schwer“. Also nutzte die junge Mutter die Chance, als sie von der ClauWi Trageschule in Dresden hörte. Hier absolvierte sie einen Kurs und lernte nicht nur die unterschiedlichen Tücher, die längentechnisch variieren, sondern auch die unterschiedlichen Trage- und Bindetechniken kennen.“ Ihren Kurs absolvierte die Aschebergerin erfolgreich und ist seitdem anerkannte ClauWi-Trageberaterin. Doch das Tragen von Babys und Kleinkinder – die Tücher sind für Kinder bis 20 Kilo konzipiert – birgt auch viele Fragen. Bekommt das Kind genug Luft? Lindert das Tragen Koliken? Tragetuch oder Tragehilfe? Vorne, auf der Hüfte oder lieber auf dem Rücken tragen? Welche Bindeweise und warum? Welche Stoffunterschiede gibt es? Was ist mit der Wirbelsäule von Mutter und Kind? Diese Fragen beantwortet Henrietta Königskötter am Dienstag, 13. Mai um 19.30 Uhr im Kindergarten St. Lambertus. Denn dort findet der erste Informationsabend, der übrigens durch Tagesmütter initiiert wurde, in der Gemeinde zu eben diesem Bereich statt. Sollte genügend Interesse zum Tragen von Babys und Kleinkindern bestehen, ist Henrietta Königskötter gerne bereit auf Wunsch einen Kurs oder Einzelberatungen zum Thema Tragetuch anzubieten. Tina Nitsche

„LH“ – forever

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Hubert Schwartländer ist seit über 40 Jahren mit LH-Kennzeichen unterwegs
HERBERN. „Wo liegt eigentlich dieses „LH“ genau?“ – Diese Frage hat Hubert Schwartländer im Laufe der Jahre sehr oft gehört. „In den 90ern wurde LH, das ja für Lüdinghausen steht, dabei von den Jugendlichen immer mit der Ostzone verbunden“, sagt der 67-jährige und muss schmunzeln.
Dieses LH, von dem hier die Rede ist, ist das Kennzeichen, das seit 1971 an dem weißen 7,5 Tonner Mercedes 808 prangt. Huberts Vater Paul kaufte damals das weiße Auto für das Familienunternehmen Getränke Schwartländer. Sohn Hubert übernahm den Betrieb 1978 und damit auch den weißen LKW. Und dabei musste er dann für sein geliebtes Kennzeichen kämpfen. „Die Reform war damals ja schon vorüber, denn 1974 wurde das COE-Kennzeichen für unsere Gemeinde eingeführt, also wollte das Amt, dass ich mein Kennzeichen austausche“. Doch Hubert durfte sein geliebtes Kennzeichen LH-V 363 behalten. Lediglich ein Zusatzstempel mit COE gesellte sich auf den weißen Untergrund des blechernen Schildes. „Da haben die drauf bestanden“. Bis heute läuft das 1968 erbaute Fahrzeug noch auf seinen Namen, obwohl Schwartländer die Firma längst an seinen Nachfolger Daniel Zimmermann übergeben hat. „Aber nur so konnten wir das Kennzeichen behalten.“ Seit 43 Jahren fährt der weiße LKW nun schon mit seinem LH-Kennzeichen durch die Gegend und damit sind so manche Erlebnisse verbunden. Eines davon ist Hubert Schwartländer besonders gut in Erinnerung. „Das war eine Riesenstory und stand auch in der Zeitung“, erzählt er von der Begebenheit, als er 1972 auf dem Weg von der Germania Brauerei Münster mit 30 Fässern Bier an Bord, auf dem Rückweg in Höhe von Haus Borg bei Rinkerode die Begegnung der dritten Art hatte. Da fielen ihm vier Jäger auf. „Ich dachte nur, dass mir von denen bloß nicht noch einer durch die Scheibe schießt“. Kaum zu Ende gedacht, splitterte sein Frontglas, hinter seinem Fahrersitz landete ein Fasan und Hubert Schwartländer war übersät mit Glassplittern. „Da hat ein Jäger tatsächlich aus fünf Metern Entfernung mit dem Schrotgewehr gezielt und einen Volltreffer gelandet“. Heute kann Schwartländer darüber schmunzeln, aber damals sah das anders aus. „Ich habe 500 DM Schmerzengeld bekommen, in den USA hätte das 50 000 Dollar gegeben“. Doch das weiße Auto, das mittlerweile die zweite Maschine unter der Haube und 700 000 Kilometer auf dem Buckel hat, wurde auch als Bühne für die Blaskapelle Schwartländer genutzt und hat ebenfalls für so manchen Umzug hergehalten. „Es ist immer einwandfrei gelaufen, allerdings wurde es auch immer bestens gepflegt“, so Schwartländer, der viele Karosseriearbeiten selbst erledigt hat. Ein Auto, das bekannt war, wegen seines Kennzeichens. „Mein Auto ist das älteste Auto in der Gemeinde, das mit LH-Kennzeichen unterwegs ist.“ Und daran wird sich wohl nie mehr etwas ändern, denn heute ist es wieder Up-To Date das LH-Kennzeichen. Bei einem Neuwagen würde selbst Hubert Schwartländer wieder darauf setzten. Für den weißen LKW schließt sich damit der Kreis, nach 43-Jahren-LH-Geschichte. Tina Nitsche

INFO: Laut Straßenverkehrsamt Lüdinghausen sind mittlerweile schon über 2 000 Kennzeichen mit LH reserviert worden.

Beschwingt in den Wonnemonat

Die DJ's sorgten gut gelaunt für eine volle Tanzfläche. Foto: Tina Nitsche
Die DJ’s sorgten gut gelaunt für eine volle Tanzfläche. Foto: Tina Nitsche
Der Kolpingspielmannzug Ascheberg entführte die Massen zu einem unvergesslichem Maitanz

ASCHEBERG. Der Fahrradpark am Bahnhofsweg wuchs zusehends. Jung und Alt hatten am Mittwochabend ein gemeinsames Ziel. Sie steuerten alle Frenkings Festscheune an, wo die ultimative Maiparty stieg. Denn zum 40. Mal veranstaltete hier der Kolpingspielmannzug Ascheberg den Tanz in den Mai. Schnell stand das Stimmungsbarometer ganz oben, dafür sorgten musikalisch die DJ’s und feiertechnisch die vielen Gäste. Da trafen Kicker auf Schwimmmeister und Kubb-Cracks, die sich alle freudestrahlend unter das Publikum mischten und beschwingt in den Wonnemonat feierten. Gute Laune dominierte, die einen schwangen ausgelassen das Tanzbein, die anderen stießen lachend auf den Mai an – alle amüsierten sich prächtig bei der gelungenen Veranstaltung. Und während die Massen ausgelassen feierten, sorgten die Spielleute arbeitend für den perfekten Rahmen. Die einen an der Kasse, andere an den Theken, die Brüder Martin und Theo Weiß sowie Stefan Adamnczyk jedoch machten sich als „die drei Damen vom Grill“ einen Namen und verwöhnten die Gaumen der Gäste. Gemeinsam sorgten sie durch ihren Einsatz dafür, dass den Besuchern dieses ungewöhnliche und gelungene Tänzchen noch sehr lange in Erinnerung bleibt. Tina Nitsche