Natürlich selbstgemacht

Cremes, Lotionen und Co. mit Zutaten aus der Natur – Kurs „Kosmetik selber herstellen“ in der Orangerie hat begeistert
HERBERN. Der Tigel fühlt sich noch warm an. „Logisch, der ist ja auch gerade frisch gefüllt“, sagt Silke Brutzki und verpasst dem kleinen Gefäß noch schnell einen weißen Aufkleber. „Hand- und Fußcreme“ steht da drauf. Selbstgemacht. „Von mir“, bekräftigt Silke Brutzki stolz.
Sie ist eine der insgesamt sieben Teilnehmerinnen gewesen, die sich am Samstag in das Unterfangen „Naturkosmetik selber machen“ gewagt haben. Einen Kurs, den Kräuterfrau Maren Haumann (Kleine Heilpflanzenschule) erstmals über Ascheberg Marketing angeboten hat. In ihren neuen Räumlichkeiten in der Orangerie. Die Zutaten für ihre selbsthergestellten Pflegprodukte sind dabei ausschließlich natürlicher Herkunft. Ringelblume, Lavendel Olivenöl, Jojoball, Aloe Vera, Honig, Meersalz, Propolis, aber auch unterschiedliche naturreine ätherische Öle, selbst angesetzte Ölauszüge sowie Zitrone und Ingwer sind zum Einsatz gekommen.
Und dabei lernen die Damen, während sie schneiden, rühren, erhitzen noch jede Menge über die einzelnen Zutaten. Denn Maren Haumann spart nicht mit Informationen. „Nein, sie hat uns ganz viel super anschaulich erklärt“, verrät Silke Dornhege und zerkleinert eine Ingwer. Sofort verströmt diese einen frischen leicht zitronigen Duft. „Ingwer regt die Durchblutung sowie die Zellbildung an und wirkt antiseptisch“, erläutert Maren Haumann. Vermengt mit feinem Meersalz, der Schale einer Zitrone, Olivenöl und einigen Tropfen ätherischer Öle ergibt das Werk, als es fertig ist, ein Meersalz-Duschpeeling.
Viele der Damen haben am Samstag Neuland betreten, als sie sich auf ein im wahrsten Sinne des Wortes „natürliches Unterfangen“ einließen. „Aber genau das hat uns ganz viel gegeben und vor allem wissen wir was in unseren Produkten drin ist und was sie bewirken“, ist nicht nur Petra Austrup von einem ganz neuem Virus gepackt worden.
„OK ein paar Übungseinheiten bräuchte ich noch, aber dann würde ich mir meine Cremes, Lotionen und Co. am liebten immer selber herstellen“. Auch die beiden Silkes wollen sich künftig weiter mit diesem Thema befassen. Nach dreieinhalb Stunden reihen sich unzählige Fläschchen und Dosen auf dem Tisch. „Jetzt freuen wir uns schon auf unsere Dusche“, gibt Silke Dornhege zu und Silke Brutzki ergänzt mit Blick auf die Tigel: „Nach einem Tag voller Arbeit mit Wellnesscharakter, Kreativität und vor allem einem super Endergebnis“. Tina Nitsche

Weitere Infos und Termine:
http://www.kleineheilpflanzenschule.de

Gregor Steinhoff bekennt Farbe

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Bilder, die unendliche Geschichten erzählen, hier u.a. das einer sich freuenden Frau,  präsentiert der Künstler Gregor Steinhoff ab sofort in den Räumen von Aschebergerg Marketing. Foto: Tina Nitsche

Neue Ausstellung in den Räumlichkeiten von Ascheberg Marketing

ASCHEBERG. Rot, blau grün, gelb – es sind viele Farben, die Gregor Steinhoff mal mit Pinsel mal mit Spachtel oder ganz einfach auch im Wechsel auf die Leinwand gebracht hat.
Der 50-jährige bekennt Farbe. Ganz klar. Entsprechend lautet seine Ausstellung, die am Freitag, in den Räumlichkeiten von Ascheberg Marketing eröffnet worden ist, auch „Farbe bekennen“. Doch wer genau hinsieht, der wird die einzelnen Bilder in der auf den ersten Blick vielleicht so wahllos erscheinenden Farbpracht erkennen. Eine Frau in einem roten Anzug mit blauem Gürtel, die die Arme hochreißt, oder die aus der Vogelperspektive angeordneten roten Häuser. Eines sogar mit einem lila Dach. Je nach Betrachtungswinkel ergeben sich immer wieder neue Bilder – wobei der Künstler durch seinen Stil zum Auseinandersetzen mit seinen Werken auffordert.
„Mal ganz anders“, brachte es dann auch Melanie Wiebusch, Geschäftsführerin Ascheberg Marketing, bei der Eröffnung auf den Punkt. „Und nie geplant“, verriet Steinhoff, dass er ohne Vorlagen malt. Vielmehr setzt er auf das Abstrakte, seine Bilder entwickeln sich. „Es ist ein Prozess, die Bilder entstehen beim Malen“. Manchmal auch durch übermalen, manchmal auch durch warten. Denn nicht immer stellt er ein Werk sofort zu Ende, sondern pausiert auch mal, bevor er weitermacht.
Dennoch beweist er Mut zur Farbe. Kräftig, leuchtend, manchmal auch dezent. Nicht immer Ton in Ton, sondern auch einfach mal im abrupten Wechsel. Eine dunkle Farbe inmitten fröhlicher leuchtender Töne, auf diese Weise erzeugt er zusätzliche Spannung und Dynamik.
Ein ungewöhnliches Farbspiel, das da derzeit in den Räumen von Ascheberg Marketing präsentiert wird. Und eines, das erstmals nicht „aus dem Pinsel/Spachtel“ eines heimischen Künstlers stammt. Denn Gregor Steinhoff kommt aus Münster. Dort lässt der gelernte Sozialpädagoge zu Hause aus vielen bunten Acrylfarben unterschiedlichste Geschichten entstehen. Und wer genau hinschaut, wird entdecken, das manches Bild gleich mehrere in sich vereint. Tina Nitsche

Info:
Die Ausstellung „Farbe bekennen“ ist bis zum 30. Juni jeweils zu den Öffnungszeiten in den Räumlichkeiten von Ascheberg Marketing zu sehen.

„Das ist meine Schule!“

Vielseitigkeit faszinierte die Besucher beim Tag der offenen Tür in der Profischule
ASCHEBERG. Was eigentlich genau ist Schokologie? In diesem Fall ist es eine Werkstatt der Profilschule. Und ja, Schokolade ist hier auch im Spiel! Das leckere Resultat haben Malte Schröder und Jana Freitag am Samstag strahlend den vielen Gästen, die den Weg zur Profilschule Ascheberg gefunden haben, zum Probieren angeboten.
In Form von Cookies. „Selbstgebacken“, verrät Malte. Aber es steckt noch viel mehr dahinter. Denn in Shokologie schauen die Schüler auch hinter die Kulissen. „Wir beschäftigen uns mit fairem Handel, schauen uns die Arbeitsbedingungen der Kakaobauern an“, klärt Jana beim Tag der offenen Tür auf.
Gegenüber von ihrem Stand bekräftigt Schulhund Kiwi das mit kräftigem Gebell. „Diese Schule ist irgendwie anders“, sagt eine Besucherin. Ein Schulhund? „Ja!“, betont Sabine Dienberg und verrät, das Kiwi bestens ins Konzept passt. „Er ist Stimmungsaufheller, Unterrichtsmotivator und bester Zuhörer für all die kleinen Sorgen der Kids“. Kiwi verfolgt unterdessen das Geschehen auf der Bühne. Dort bieten Josina, Lina und Lara mit einer gelungenen Theateraufführung Einblicke ins Profil Sprache.
„My name is Franzi“, begrüßt Franzi die Gäste in einem Klassenraum auf englisch, und Marcel fügt hinzu: „and this here ist our timetable“. Isabel gibt trompetend Einblicke ins Profil Musik, einige Jungen überzeugen mit Technik und vermitteln Wissenswertes über das Profil MINT. „Das ist ja richtig interessant, ganz anders als bei uns früher“, ist Alex Kramm begeistert, der mit seinem Sohn die Prfoilschule erkundet.
Schüler und Lehrer transportieren vor allem eines an diesem Morgen nach außen: „Selbstbewusstein, Vielfältigkeit und Praxisnähe“. Viele Stände, so auch der der Schülerfirma, der Berufswahlorientierung, der Kooperationspartner oder des Fördervereins, untermalen die Vielseitigkeit dieser Schulform. Führungen durch Schüler und detaillierte Einblicke in viele Werkstätten, Profile und Unterrichtsfächer komplettieren den gelungenen Tag.
Derweil genießen Anke und Günther Abddinghoff zarte Klänge im Snoozle-Raum. „So einen Raum bräuchte ich auch“, ist Anke begeistert. „Diese Schule mit ihren Angeboten ist ein ganz großes Plus für unsere Gemeinde, und so ganz anders als wir das von früher kennen.“ Und für Sohn Robin steht fest: „Nach der Grundschule ist das meine Schule“. Tina Nitsche

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Malte und Jana hatten nicht nur selbstgebackene Cookies im Angebot, sondern brachen den Besuchern die Werkstatt „Schokologie“ näher. Foto: Tina Nitsche
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Sabine Dienberg (M.) und Schulhund Kiwi stellten sich ebenfalls den Besuchern vor. Das gefiel vor allem den jungen Besuchern. Foto: Tina Nitsche
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Anke und Günter Abbdinghoff besuchten mit Sohn Robin die Profilschule und waren begeistert. Vom Konzept aber auch vom Snoozle-Raum. Für den Herberner Jungen steht fest: „Das ist ab Sommer meine Schule!“ Foto: Tina Nitsche

Mit der Garantie zum Lachen

Kolpingspielschar Ascheberg brillierte mit dem plattdeutschen Theaterstück „Leevslust un Waterschaden“

ASCHEBERG. Dieser „Mr. Atta“ wäre sicherlich der Traum jeder Frau! Denn die große Leidenschaft von Siegfried Klein gehört den Putztüchern und der Attaflasche! Mit Frauen selbst hat er allerdings so seine Probleme. Denn da gerät der Arme stets ins Stottern! Bei der plattdeutschen Theaterpremiere „Leevslust un Waterschaden“, war es allerdings eben dieser Siegfried Klein – der das Zwerchfell des Publikums schon direkt reizte, kaum das sich der Vorhang hob.
Bravourös riss Martin „Boat“ Weiß mit seiner Darbietung des Reinlichkeitsfanatikers die Gäste von den Stühlen. Staubwedelschwingend selbstverständlich! Ein penibler Buchhalter mit Reinlichkeitsfimmel, der sich überdies einen Wettstreit mit seiner putzfanatischen Nachbarin Emile Kiekenbusch (hervorragend Silvia Naber) liefert und sich um seinen besten Freund Kalle (exzellent Klaus Dabbelt) kümmert, der sich auf einem Selbstfindungstipp befindet und gerade den alternativ verwegenen Look für sich entdeckt hat.
Für Frauen ist da wenig Platz! Logisch! Doch es kommt alles anders. Denn plötzlich tummelt sich eine halbnackte Frau (grandios Heike Zobel in der Rolle der Katja Niedlich) in Siegfrieds Wohnung, die seine Schwester Rita (fantastisch Mechthild Mehring) kurzerhand bei ihm einquartiert hat. Und von den beiden Fachfrauen für Sanitär und Heizung, Mechthild Schreck (außergewöhnlich Bärbel Vorrink) und Susi Schraube ( (bravourös Conny Schröder-Geneher), die von Vermieterin Maria Schmitzke (super Maria Feldmann) beauftragt werden, entpuppt sich Susi als Frau, die ihre Finger von keinem Mann lassen kann.
Für noch mehr Würze im turbulenten Geschehen sorgen der überaus bedächtige Peter Krumm (hervorragend Stefan Wiedenhorst) und Pechvogel Winfried Schief (Jonas Sellinghoff), ebenso wie die Postbotin (Carolin Kirchhoff), die die Post immer mit einem passenden Vers garniert. Wie das muntere Geschehen ausgeht wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Fest steht jedoch, dass die Truppe unter Regisseurin Hanne Reher, sich mit Leevslust und Waterschaden selbst übertroffen hat. Bravourös, schräg, mit Macken, Ecken und Kanten bringen sie die Charaktere witzig und authentisch rüber und sorgen dabei im Minutentakt für Lachsalven. Zumal die Schauspieler an der Portion Lokolkolorid nicht sparen. Tina Nitsche

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Die Damen des Unternehmens „Schreck und Schraube“, Susi Schraube (Conny Genehr-Schröder, l.) und Mechthild Schreck (Bärbel Vorrink, r.) können richtig ranklotzen, aber Susi Schraube häl dabei gerne auch mal die Männer im Blick und muss von ihrer Partnerin dann ein wenig gezügelt werden. Foto: Tina Nitsche
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Die dichtende Postbotin (Carolin Kirchhoff) garniert die Post mit Sprüchen und Versen. Foto: Tina Nitsche
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Impressionen vom plattdeutschen Theaterstück der Kolpingsfamilie Ascheberg „Leevslust und Waterschaden“. Foto: Tina Nitsche
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Eine mehr als gelungene Premiere legte die Kolpingsspielschar mit ihrem plattdeutschen Theaterstück Leevslust und Waterschaden hin. Foto: Tina Nitsche
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Impressionen vom plattdeutschen Theaterstück der Kolpingsfamilie Ascheberg „Leevslust und Waterschaden“.Foto: Tina Nitsche
Ausdrucksstark spielten die Akteure der Kolpingspielschar.
Ausdrucksstark spielten die Akteure der Kolpingspielschar. Foto: Tina Nitsche
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Das Zwerchfell des Publikums wurde bei der Premiere der Kolpingspielschar arg strapaziert. Foto: Tina Nitsche
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Mr. Saubermann (Martin Weiß) liefert sich einen erbitterten Putzwettreit mit Nachbarin Emilie Kiekenbusch (Slvia Naber, l.) Rita Klein (Mechthild Mehring, M.) fehlen da schlichtweg die Worte. Foto: Tina Nitsche
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Mit Frauen haben diese beiden Herren eigentlich nicht so recht was am Hut. Nein, die Prioritäten von Aschebergs Mr. Atta Siegfried Klein (brillant, Martin Weiß r.) und seinem alternativ verwegenem Freund Kalle Kurz (ausdrucksstark Klaus Dabbelt, l.) liegen auf ganz anderen Dingen. Doch manchmal kommt im Leben alles anders und wirbelt das geordnete Leben durcheinander. Die Akteure der Kolpingsspielschar Ascheberg begeisterten bei ihrem Debüt der plattdeutschen Komödie „Leevslust und Waterschaden“ die Zuschauer und sorgten mit herrlicher Komik dafür, dass diese aus dem Lachen nicht mehr herauskamen.  Foto: Tina Nitsche