Vitamin-Starter für die Denkfabrik

Die Aktion Schulobst geht in die zweite Runde
ASCHEBERG. „Wann endlich gibt es denn wieder das Schulobst?!“ Die Nachfrage seitens der Grundschulkinder ist enorm.
Und die gute Nachricht lautet: Nach den Herbstferien gerät die Denkfabrik wieder in Schwung. „Mit Rohkost in Form von Obst und Gemüse“ , erklärt Martin Hörster, Vorsitzender Ascheberger Tafel.
Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr war klar: Diese vom Land NRW und der EU geförderte Aktion funktioniert! Zum einen weil die Kinder voller Begeisterung ihrer Extraportion Vitamine entgegenfiebern, zum anderen weil hinter den Kulissen alle an einem Strang ziehen. Das hat einen reibungslosen Ablauf zur Folge. Gemeint sind damit die Ascheberger Tafel, die das Schulobst liefert und die Zuwendung für das entsprechende Schuljahr beantragt. Die Schule verteilt das Schulobst in den Klassen. Weiterhin die 20 ehrenamtlichen Eltern und Großeltern, die die Ärmel hochkrempeln und in in den Räumlichkeiten der Ascheberger Tafel an den drei Ausgabetagen Obst und Gemüse schnibbeln.
„Da haben wir mit Melanie Stapelmann jemanden, die die Schnibbelteams koordiniert. Sie ist ein echter Multiplikator, die uns wahnsinnig unterstützt“, lobt die Konrektorin der Lambertus-Grundschule, Britta Müller. Insgesamt drei Teams sind dafür abgestellt, dass Obst und Gemüse portionsgerecht geschnitten und einvakuumiert werden. Jeweils dienstags, mittwochs und donnerstags gibt es das Schulobst. 37 Kilo Obst und Gemüse werden pro Ausgabetag frisch geschnitten und portioniert.
„Für jedes der insgesamt 370 Grundschulkinder macht das 100 Gramm Rohkost pro Ausgabetag.“ Obst und Gemüse wechseln saisonal, ganz nebenbei hat das auch noch einen Lerneffekt. Denn die Kinder lernen, wann welches Obst und Gemüse Saison hat. Und warum ist diese Extraportion Schulobst so besonders? „Ganz einfach, frische Vitamine als Starter für die Denkfabrik sind doch äußerst sinnvoll“, finden nicht nur Martin Hörster und Britta Müller diese Aktion richtig gut.
Nein, auch die Ascheberger und Davensberger Grundschüler wissen diesen Extragenuss mehr als zu schätzen. Und schon jetzt freuen sich alle darauf, dass nach den Herbstferien wieder Schulobst serviert wird. Tina Nitsche

Ein Ausflug mit echten Reizen

Das Erntedankfest auf dem Bauernhof St. Georg begeisterte ganze Generationen
ASCHEBERG. Am Sonntag hatten viele ein festes Ziel. Das Erntedankfest auf dem Bauernhof St. Georg.
„Das hat schließlich Tradition“, verriet Gaby Ketturkat, dass sie mittlerweile schon zum 19. Mal dabei ist.
Was den Reiz dabei ausmacht? „Eigentlich alles. Die Musik, das Essen, der Spaß und vor allem die tolle Stimmung!“ brachte es Mario Kransz auf dem Punkt und versuchte sein Glück beim Würfelspiel. Ganze Generationen steuerten am Sonntag den Bauernhof St. Georg an.
Einige zu Fuß, sehr viele mit dem Rad, die Auswärtigen kamen mit dem Auto. „Bestes Wetter, super viele Angebote, schöner kann man einen Tag doch nicht verbringen“, sagte eine Besucherin und suchte sich ein Plätzchen an einem der vielen Tische. Es war die bunte Mischung die faszinierte. Für jeden Geschmack und jede Alterklasse war etwas dabei.
Der kleine Luis verfolgte begeistert klatschend eine Tanzaufführung der Behindertensportgruppe auf Mamas Arm. Anschließend eroberte er sich ein Plätzchen auf einem der ausgestellten Traktoren. Mit Papa. Marie, Ben, Max und Louis hingegen verfolgten ein ganz anderes Ziel. Sie wollten hoch hinaus. Auf das Dach der großen Strohburg. Und sie schafften es! Andere forderten Fortuna am Glücksrad oder bei der Verlosung heraus und wurden mit tollen Preisen belohnt. Das Angebot „Reiten in der Reithalle“ kam vor allem bei den kleinen Pferdenarren gut an. Neben Action wie Hüpfburg und Flohmarkt wurden auch die grauen Zellen auf Trab gehalten. Beim Schätzspiel beispielweise.

Hoch hinaus ging es für Louis, Marie, Ben und Max (v.l.n.r.), denn die vier erklommen ie große Strohburg beim Erntedankfest. Foto: Tina Nitsche
Hoch hinaus ging es für Louis, Marie, Ben und Max (v.l.n.r.), denn die vier erklommen ie große Strohburg beim Erntedankfest. Foto: Tina Nitsche

Während die jüngsten Besucher ausgelassen die vielen Angebote in Anspruch nahmen, genossen die Älteren ausgiebige Unterhaltungen bei netter Musik und Gaumenfreuden. Das Ausflugsziel zum traditionellen Erntedankfest auf dem Bauernhof St. Georg reizte in jeder Hinsicht! Bescherte es den vielen Gästen doch einen unvergleichlichen Tag! Tina Nitsche

Einzug statt Abriss!

Die Pufferlösung: Verwaltung bringt Flüchtlinge in der alten Gaststätte Geismann und dem alten Neuhaus-Gebäude unter
ASCHEBERG. Die Bagger rollen nun erst einmal nicht. Noch nicht! Denn eigentlich sollte die ehemalige Gaststätte Geismann ebenso wie das dahinterliegende alte Gebäude Neuhaus (Biete) abgerissen werden. Statt dessen wird der Strom wieder angeklemmt und die Handwerker nehmen ihre Arbeit auf. Denn in zwei Wochen ziehen hier rund 50 Flüchtlinge ein.
Für sechs Monate. So zumindest ist der Plan. „Wir brauchen einen Puffer“, erklärte Helmut Sunderhaus, Fachbereichsleiter Ordnung und Soziales, am Freitagmorgen. Aktuell sind 215 Flüchtlinge in der Gemeinde, Neuzuweisungen hat die Verwaltung jedoch für 221 Flüchtlinge. Will heißen weitere sechs kommen nächste Woche noch hinzu. Wo die Reise letztendlich hingeht, „das wissen wir auch nicht“, gibt Helmut Sunderhaus zu, dass diese Zahlen sich jederzeit ändern können. Der Bezug der beiden eigentlich zum Abriss vorgesehenen Gebäude ist eine Übergangslösung auf Zeit. „Bis das Flüchtlingsheim, in Davensberg, welches für 70 Personen konzipiert werden soll, fertiggestellt ist“, so Sunderhaus. Eine Pufferlösung also. Aber eine, die der Verwaltung erst einmal Luft verschafft. Nun muss alles schnell gehen. Und an dieser Stelle zollt Sunderhaus den heimischen Firmen, sowie der Bauverwaltung und dem Bauhof ein dickes Lob. „Die stehen alle Gewehr bei Fuß, um uns bei der Herrichtung zu unterstützen.“

Wo die Reise letztendlich hinfürht, weiß auch Helmut Sunderhaus nicht.Momentan bleiben ihm und der Gemeinde nichts anderes als zu reagieren. Mit der Unterbringung von Flüchtlignen im ehemaligen Gaststätte Geismann verschafft sich die Gemeinde Ascheberg zunächst einmal einen Puffer bis das neue Flüchtlingsheim in Davensberg fertig ist. Foto: Tina Nitsche
Wo die Reise letztendlich hinfürht, weiß auch Helmut Sunderhaus nicht.Momentan bleiben ihm und der Gemeinde nichts anderes als zu reagieren. Mit der Unterbringung von Flüchtlignen im ehemaligen Gaststätte Geismann verschafft sich die Gemeinde Ascheberg zunächst einmal einen Puffer bis das neue Flüchtlingsheim in Davensberg fertig ist. Foto: Tina Nitsche

Einiges an Arbeit liegt vor ihnen. Da müssen beispielsweise in der ehemaligen Gaststätte noch Trennwände gezogen und weitere Duschen installiert werden. Zudem fallen Malerarbeiten an. Ferner gesellt sich nach dem Auszug der jetzigen Bewohnerin noch das kleine Eckhaus hinter der Gaststätte dazu, dass dann ebenfalls für Flüchtlinge bereitgestellt wird. Teamwork ist also gefragt. „Und die funktioniert hier in der Gemeinde super“, ist Sunderhaus froh.
Die Flüchtlingssituation geht an der Verwaltung nicht spurlos vorüber. Viele Aufgaben für eigentlich zu wenig Personal. So steht mit Josef Bouma gerade einmal ein Hausmeister für die Flüchtlingsheime zur Verfügung. Ihm wurde jetzt Hilfe in Form von Schulhausmeister Helmut Gravermann zur Seite gestellt. Der allerdings ist lediglich 15 Wochenstunden für diese Arbeit abgestellt. „Wir geben weiter Gas“, betont Sunderhaus. Täglich hat er diverse Besichtigungstermine. „Denn unsere Aufgabe ist es vor allem, eine drohende Obdachlosigkeit abzuwenden.“ Und dafür werden dann auch mal die Bagger zurückgehalten. Tina Nitsche
Das alte Neuhaus-Gebäude (vorne), mit dem dirket dahinter angrenzenden Ex-Geismann gebäude sollte eigentlich komplett abgerissen werden. Doch nun ziehen in beide Gebäude Flüchtlinge ein. Foto: tina Nitsche
Das alte Neuhaus-Gebäude (vorne), mit dem dirket dahinter angrenzenden Ex-Geismann gebäude sollte eigentlich komplett abgerissen werden. Doch nun ziehen in beide Gebäude Flüchtlinge ein. Foto: Tina Nitsche

Viel Ware auf kleinstem Raum

Flüchtlinge helfen Roswitha Reckers in der Kleiderkammer
HERBERN. In einer Ecke stapeln sich diverse Kisten übereinander, gegenüber lagern große Plastiksäcke. Alle gefüllt mit Kleidung. Bettzeug und Handbücher hingegen haben bereits einen Platz in den Regalen gefunden.
Auf den ersten Blick wirkt es in der Garage ein wenig chaotisch. „Aber es steckt durchaus System dahinter“, verrät Roswitha Reckers. Viel Raum bietet die Garage, in der sie die Kleiderkammer für die Flüchtlinge untergebracht hat, nicht. Gerade einmal 20 qm stehen zur Verfügung.
„Normalerweise reicht das, denn mein Ziel ist es, die Sachen, die reinkommen, direkt weiterzugeben“, sagt Reckers. Doch manchmal passiert eben Unvorhergesehenes. So wie die riesige Spende beispielsweise, die vom Ascheberger Basarteam gekommen ist. Jetzt musste ein Plan her, um die Mengen zu bewältigen. Vor allem war zunächst einmal Sortieren angesagt, um den Überblick zu behalten, aber auch um Ordnung zu schaffen. Also hat Roswitha Reckers gemeinsam mit Flüchtlingen und freiwilligen Helfern nun Regale in der Garage installiert.
„Wir sind noch nicht ganz fertig, aber der Anfang ist gemacht.“ Ismail, Lokman und Lorenz sind gerade dabei, Kisten auszupacken. Sorgfältig sortieren sie die Sachen und ordnen sie nach Artikeln und Größe. „Mir haben auch viele Bürger ihre Hilfe angeboten, aber ich habe mich bewusst dazu entschieden, diese Arbeiten gemeinsam mit den Flüchtlingen zu erledigen“, sagt Reckers.
Zum einen seien diese dankbar, wenn sie eine Aufgabe haben, „zum anderen freuen sie sich, dass sie auf diese Weise etwas zurückgeben können.“
Die Einrichtung ist einfach, aber sie erfüllt ihren Zweck. „Nein, eine Modeboutique ist das hier wahrlich nicht“, lässt Roswitha Reckers ihren Blick durch den Raum schweifen. Es ist eine Garage, hinter einem Herberner Flüchtlingshaus, die sie in Absprache mit der Gemeinde zur Kleiderkammer umfunktioniert hat.
Hier bekommen Neuankömmlinge ihre Erstausstattung von Roswitha Reckers ausgehändigt. Kostenlos. „Danach wird gezielt geschaut was die einzelnen Flüchtlinge benötigen und entsprechend an sie verteilt“, so Reckers. Das tut sie nicht ohne Grund. Sie viel vermeiden, dass die Sachen in den Häusern weiterveräußert werden. „Das gibt nur böses Blut“, kennt sie auch die typisch menschlichen Verhaltensweisen und schiebt dort direkt einen Riegel vor.
In dem kleinen Raum jedoch passiert weitaus mehr, als dass dort nur Kleider und Waren lagern. Hier arbeiten viele Nationalitäten zusammen. Ehrenamtlich. „Auf diese Weise bringen wir die Menschen jedoch zusammen“, hebt Roswitha Reckers die Intention dahinter hervor. Tina Nitsche

Info: Wer Artikel spenden möchte, kann diese jeweils donnerstags ab 16 Uhr an der Kleiderkammer an der Münsterstraße abgeben. Die Einfahrt befindet sich neben dem Second-Hand-Laden Sendermann, wo bitte keine Waren abgegeben werden sollen. Aktuell werden dringend Herrenschuhe in den Größen 42-44 benötigt. Weitere Infos erteilt Roswitha Reckers unter Tel. 0162-7017564 oder unter https://www.facebook.com/groups/1482233405406748/?fref=ts

Deutsche Sprache – schwere Sprache!

Der erste Deutschkurs für Flüchtlinge außerhalb des Ehrenamtes ist gestartet – Gemeinde Ascheberg setzt auf Kooperation mit der VHS
ASCHEBERG. „Ich heiße Shafi und komme aus Afgahnistan“. In einwandfreiem Deutsch geht Shafi dieser Satz am Mittwochmorgen über die Lippen.
Gemeinsam mit 17 weiteren Flüchtlingen unterschiedlichster Nationalitäten sitzt er im Raum Langöls des Ascheberger Rathauses. Denn hier ist der erste Deutschkurs außerhalb des Ehrenamtes gestartet.
„Dabei ist die Gemeinde Ascheberg über Dr. Christoph Hantel eine Kooperation mit der VHS eingegangen“, erklärt Helmut Sunderhaus, Fachbereichsleiter Ordnung und Soziales. Mit einem „good luck“ überlässt er die Flüchtlinge nach einer kurzen Begrüßung der Obhut von Lehrerin Claudia Bergen.
Die setzt zunächst einmal auf elementar wichtige Grundlagen für den alltäglichen Gebrauch. „Begrüßung, Vorstellung, die Dinge, die man in Alltagssituationen benötigt“, verrät sie.
Im Fall von Shafi trägt die ehrenamtliche Vorarbeit von Roswitha Reckers bereits Früchte. Denn bei ihr hat Shafi den ersten Deutschunterricht genossen. Andere wie Samuel (Nigeria) oder Ismaila (Guinea) tasten sich langsam an die deutsche Sprache heran. Ein wenig holprig mit leicht englischem Akzent kommen die Worte über ihre Lippen. Trotz der Schwierigkeiten – denn die deutsche Sprache ist auch aufgrund ihrer Grammatik nicht leicht erlernbar – liegt ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Mehr noch. „Sie alle haben den festen Willen unsere Sprache zu erlernen, das hat Frau Reckers uns schon verraten“, bringt es Sunderhaus auf dem Punkt.
In Sachen Sprache gehen die Gemeinde Ascheberg und die Flüchtlingshilfe St. Lambertus Ascheberg konform.
„Das Erlernen der deutschen Sprache und damit der Abbau einer wichtigen Barriere ist das vorrangige Anliegen, dass wir nun in Angriff nehmen müssen, um die Flüchtlinge hier zu integrieren“, macht Maria Schumacher, Vorsitzende der Steuerungsgruppe Flüchtlingshilfe St. Lambertus Ascheberg, deutlich.
Zunächst werden jeweils zwei Kurse wöchentlich angeboten. Einer im Ascheberger Rathaus, der andere im Herberner Pfarrheim. Dass das natürlich nicht ausreicht, darüber sind sich sowohl Maria Schumacher als auch Helmut Sunderhaus im Klaren. Deshalb werden zu jedem Sprachkurs Anfang Oktober zusätzlich drei sogenannte Sprachpaten ausgebildet. „Die hospitieren dann im Unterricht und vertiefen das dort Erlernte anschließend in kleinen Gruppen“, so Schumacher. Tina Nitsche

Ein weitreichendes Netz: Flüchtlingshilfe mit Strategie!

Sebastian Tillkorn verbindet mit seiner Idee viele hilfsbereite Menschen
ASCHEBERG. Hilfe kann auf vielfältige Art und Weise geschehen. Im Großen wie im Kleinen.
„Ascheberg hilft Flüchtlingen“ – ganz schlicht und einfach kommt der Name dieser Öffentlichen Gruppe auf Facebook daher. Das Profilbild ist bewusst gewählt, ein ausländischer Junge hinter einem Zaun. Initiiert wurde diese Gruppe von Sebastian Tilkorn. Sein Beitrag um zu helfen. „Ich habe hier nichts Großartiges vollbracht“, wehrt er bescheiden ab. In den Focus gerückt werden möchte der Ascheberger keineswegs. Seine einzige Intention ist es zu helfen. Und das kann jeder Mensch. Er hat seine Fähigkeiten als Marketingspezialist eingebracht. „Und deshalb habe ich diese Gruppe gegründet“. Diese wächst täglich.
Aktuell zählt sie 290 Mitglieder. Der Ascheberger nutzt das Soziale Netzwerk bzw. diese Plattform, um möglichst viele Menschen miteinander zu verbinden und so Hilfe auf einer breiten Ebene zu gewährleisten. „Hier kann kommuniziert werden, ebenso sind Absprachen auf dem kurzen Dienstweg möglich“, sagt der 32-jährige. Sein Konzept ist aufgegangen. Innerhalb von nur vier Wochen ist jede Menge bewegt worden. Das wöchentliche Fußballspielen mit den Flüchtlingen in Herbern beispielsweise. „Aber es konnten auch ganz viele dringend benötigte Dinge, wie Winterkleidung, Spielzeug, Regale oder Schuhe besorgt werden. Die Hilfsbereitschaft, die ist einfach unglaublich.“
Tillkorn arbeitet eng mit Roswitha Reckers zusammen, hat aber auch schon ein Gespräch mit Maria Schumacher, Vorsitzende der Steuerungsgruppe Flüchtlingshilfe St. Lambertus, geführt.
Sein Wunsch: „Das diese Gruppe weiter wächst, und wir gemeinsam etwas Gutes bewirken und somit den Menschen auf unbürokratischem Wege helfen können, die gerade so sehr auf unsere Hilfe angewiesen sind.“
Der Ascheberger hat damit gezeigt, dass Hilfe auf unterschiedlichen Wegen funktionieren kann. Im Kleinen wie im Großen. Und dabei ist es egal welche Fähigkeiten ein jeder mitbringt. Er hat seine Marketingkenntnisse ins Spiel gebracht. „Andere haben andere Fähigkeiten, mit denen sie helfen können und all diese Menschen können wir auf dieser Seite zusammenführen.“ Tina Nitsche

https://www.facebook.com/groups/1482233405406748/?fref=ts

Faszinierende Berufswelt!

Profilschullehrer haben als Praktikanten in der freien Wirtschaft wertvolle Erfahrungen gesammelt
ASCHEBERG. Die Hände versinken in der roten Marinade. Vorsichtig zieht Eddy Tietchens ein Stück Hähncheninnenfilet aus der mit der roten Sauce gefüllten weißen Schüssel. Fleisch statt Bücher und Kreide lautet das erklärte Motto für den Naturwissenschaftslehrer am Dienstagmorgen.
Denn wie seine Kollegen absolviert er ein Betriebspraktikum. Dabei hat sich Lehrer Tietchens in die „heiligen Hallen“ von Altgesellen Fleischer Matthias Reker gewagt. Hier taucht er für ein paar Stunden ab in einen Beruf, für den zur Zeit die Nachfrage nicht so hoch ist, „der aber deutlich interessanter ist, als viele Schüler glauben“.
Diese Erfahrung hat Eddy Tietchens auf jeden Fall mitgenommen. Die Atmosphäre ist entspannt, das Radio dudelt. „Da werden wir nebenher noch mit Nachrichten versorgt“, sagt Tietchens grinsend. Von Matthias Reker lernt er, dass das Berufsbild Fleischer aufgeteilt ist in Fleischer produktionsbetont, schlachtbetont und verkaufsbetont. Reker ist dabei der verkaufsbetonte Fleischer. Für Eddy Tietchen selber ist die Berufswelt außerhalb des Lehrerbildes nichts Neues, denn er hat von Lagerarbeit bis hin zur Kommission schon viel angepackt. „Aber da bin ich eher die Ausnahme“, gibt er zu.
In der Obst- und Gemüseabteilung
Während er sich in der Fleischküche verdingt, hat Kollege Carsten Nas vorne im REWE-Markt richtig zu schleppen.

Nach dem in der Abteilung Obst- und Gemüse die Arbeit erledigt war, kümmerte sich "Praktikant" Carsten Nas um die Sortierung und den neuen Aufbau des Chips-Sortiments. Foto: Tina Nitsche
Nach dem in der Abteilung Obst- und Gemüse die Arbeit erledigt war, kümmerte sich „Praktikant“ Carsten Nas um die Sortierung und den neuen Aufbau des Chips-Sortiments. Foto: Tina Nitsche
Um sechs Uhr ist er seinen Dienst angetreten. „In der Abteilung Obst- und Gemüse bin ich gestartet, das passt zu mir als Vegetarier“. Abteilungsleiter Thomas Schürmann hat den „Praktikanten“ an die Hand genommen und ihm auch Warenkunde vermittelt. Nas ist fasziniert über die umfangreichen Einblicke und die Vielseitigkeit des Berufes Einzelhandelskaufmann. „Als Lehrer muss ich wissen was am Arbeitsmarkt läuft. Gerade bei uns. Wir schauen wo die Stärken der Schüler liegen und welcher Job zu ihnen und ihrem Profil passen könnte.“
Ihre gemachten Erfahrungen in der Marienapotheke kann auch Mathelehrerein Nicola Sommer in den Unterricht einfließen lassen. „Hier wird ein so breites Spektrum abgedeckt, das reicht vom Umgang mit Menschen bis hin zu Chemiekenntnissen und Laborarbeit“, ist sie fasziniert von der Vielseitigkeit in der Apotheke.
Am Dienstag hat sie mit der PTA, PKA (Pharmazeutisch Technische Assistentin) und der Apothekerin gleich drei Berufsbilder kennengelernt. Referendarin Maira Heuser hat unterdessen erfahren, dass es im Bäckerhandwerk nicht nur damit getan ist „Brötchen aus dem Ofen zu holen“. Unterdessen hat sich Kollegin Regine Langendorf einen Einblick in das Berufsbild Buchhändler verschafft.
Doch diese Berufe waren nur vier von ganz vielen Berufen, die die Lehrer der Profilschule am Dienstag kennen gelernt haben. Dabei sind sie in unterschiedlichste Bereiche abgetaucht. Und manchmal eben auch mit den Händen in rote Marinade! Tina Nitsche
Dank Apothekerin Annette Erpenbeck (r.) lernte Profilschullehrerin Nicola Sommer in der Apotheke gleich drei Berufsbilder kennen. Foto: Tina Nitsche
Dank Apothekerin Annette Erpenbeck (r.) lernte Profilschullehrerin Nicola Sommer in der Apotheke gleich drei Berufsbilder kennen. Foto: Tina Nitsche

Regine Langendorf lernte den Beruf des Buchhändlers bei Bücher Schwalbe kennen. Foto: Tina Nitsche
Regine Langendorf lernte den Beruf des Buchhändlers bei Bücher Schwalbe kennen. Foto: Tina Nitsche

Maira Heuser (l.) lernte viel von Bäckereifchverkäuferin Ela Kaiser (r.). Foto: Tina Nitsche
Maira Heuser (l.) lernte viel von Bäckereifchverkäuferin Ela Kaiser (r.). Foto: Tina Nitsche