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Sagt der Bauch ja?

Wer kann da schon nein sagen? – „White Sox“ wollen mit richtig guten Songs, ihrem Markenzeichen und richtig viel Bewegung auch Talente für die eigenen Reihen begeistern
ASCHEBERG. Forsters „Bauch und Kopf“, das „Alte Fieber“ der Toten Hosen – wenn diese Songs auf der Playlist stehen, dann hört sich das nach richtig guter Musikunterhaltung an. Mehr noch: Das klingt verdächtig nach einer Rock-Pop-Veranstaltung. Stimmt!
Am 2. April erklingen diese Lieder. Im Ascheberger Westen. Da machen jedoch weder die Toten Hosen, noch Mark Forster Station. Nein, diese Lieder werden von einer Gruppe von Herren angestimmt, deren Name von ihrem Markenzeichen herrührt. Sie tragen am liebsten weiße Socken, und das auch zur schwarzen Anzughose.
Aber gerade weil sie anders sind, haben sie ihren Verein vom angestaubten Image „Männergesangverein“ befreit. Denn treten die „White Sox“ auf, dann ist eines garantiert: Ein bunter Musikmix.

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Ein Meister ist noch nie vom Himmel gefallen, deshalb lautet die erklärte Devise bauch bei den White Sox: Üben, üben, üben! Foto: Tina Nitsche

Und so laufen auch derzeit die Proben auf Hochtouren. Hohe und tiefe Töne vermischen sich mittwochs auf dem Saal bei Bultmann, dem erklärten Übungsquartier der Herren in den weißen Socken. Denn schließlich wollen sie bei der Ascheberger Gewerbeschau begeistern. Nicht nur die Massen, sondern vielleicht auch noch das ein oder andere Sangestalent für die eigenen Reihen. „Denn Nachwuchs können wir immer gebrauchen“, so Martin Janning, Vorsitzender der munteren Truppe. Wer hier mitmischen möchte muss nur eines mitbringen: Spaß am Singen. Kann ich nicht – gibt’s nicht – lautet die erklärte Devise.
Und wer jetzt meint das Singen in einem Chor sei altmodisch, der unterliegt einem Irrglauben. Denn die White Sox setzten weder auf altes Volksliedergut, noch auf Bewegungsunfähigkeit. Von wegen: Stillgestanden! Nein, hier wird gesungen mit vollem Körpereinsatz, schnippende Finger und wippende Füße inklusive. Statt Anzug und Krawatte, setzen diese Herren auf legere Kleidung und eben die weißen Socken, ihrem Markenzeichen. Und auch ihr Repertoire trägt die Note: Höchstmodern. Denn Stillstand ist Rückgang, die White Sox jedoch streben vorwärts. Mit aktuellen Songs wie Bauch und Kopf, aber auch ihrem eigenen Rap, der mittlerweile schon zur Erkennungsmelodie geworden ist. Und das macht soviel Spaß, dass sich aus dem Chor sogar ein A-Capella-Ensemble und die White-Sox-Band formiert hat. Wer nun neugierig geworden ist, und erwägt bei dieser ungewöhnlichen Truppe mitzumischen, dem sei empfohlen am Sonntag, 2. April gegen 14.30 Uhr bei Klaas am Kolping-Café vorbeizuschauen oder später bei Fensterbau Kröger. Und vielleicht sagen dann Bauch und Kopf: Ja, hier will ich mitmachen! Tina Nitsche

Info:

Wer sich entschließt bei den White Sox einzusteigen, der kann einfach mittwochs, um 20.30 Uhr auf dem Saal Bultmann zu den Proben kommen.

„Lalala“ mit Wow-Effekt

Riesendebüt-Erfolg für die Acheberger Kolpingsfamilie mit der Erstauflage „Ein Dorf singt“
ASCHEBERG. Ein langgezogenes „Lalala“ eroberte am Freitagabend den großen Saal im Pfarrheim St. Lambertus. Stimmprobe zur Einstimmung auf ein ungewöhnliches Debüt. „Lalala“ – kam dann auch postwendend die Antwort.
Vielstimmig, melodiös und in unterschiedlichen Tonlagen! Logisch, schließlich machten hier ganze Generationen deutlich, dass sie bereit waren für einen ungewöhnlichen Abend. Sie alle wollten nur eines: Singen! Und genau das war ja auch der Plan, weshalb die Kolpingsfamilie Ascheberg ins Pfarrheim eingeladen hatte. Sie wollte erstmals gleich ein ganzes Dorf zum Singen bringen, unterstützt von der Gruppe „MarziPan“, die den instrumentalen Background dazu lieferte!

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Die Gruppe „MarziPan“ gab den Takt vrom beim Debüt-Spektakel Ein Dorf singt! Foto: Tina Nitsche

Der Plan war aufgegangen. Und es dauerte gar nicht lange da kam richtig Bewegung ins Spiel. Die Hände flogen zum Himmel, Füße wippten im Takt, das Publikum schunkelte sich begeistert in andere Sphären. Singend!
Da ging es ans Meer zu den Capri-Fischern, schließlich steuerte das Mädchen im Wagen vor mir dorthin! Längst vergangene Zeiten wurden lebendig, denn die musikalische Mischung ließ kein Jahrzehnt aus. Die große Gästeschar entpuppte sich dabei als sprachlich begabt, denn ob „Butterfly, Que sera oder Er gehört zu mir“, nationale und internationale Evergreens, aktuelle Charts, Schlager – es wurde gesungen was das Zeug hält. Mal lauter, mal leiser, mal helle Töne, mal nur die tieferen, je nachdem was die Gruppe „MarziPan“ gerade als Takt vorgab.
Die Omas taten es, ebenso wie Freundinnen, Familien und Kinder – sie alle bildeten einen großen Chor. Für einen Abend.
„Wow – das ist der Wahnsinn, dass so viele Alterklassen hier sind“, war Hanna Schlinge ganz begeistert, während Ulla Zumdick sich an längst vergangene Zeiten erinnert fühlte. „Mensch, hier singen wir tatsächlich Lieder, die in unserer Jugendzeit angesagt waren.“ Dank des Beamers, mit dessen Hilfe die Songtexte an die Wand geworden wurden, waren alle mehr als Textsicher.
Verena Scherer und Birgit Wohlfarth hatten sichtlich ihren Spaß: „Was gibt es Schöneres als in einer solch großen Gemeinschaft zu singen?“ Theresa König und Freundin Tina befanden: „Eine super Aktion – endlich mal wieder was los in Ascheberg, wo alle gemeinsam für so tolle Stimmung sorgen.“
Weiter ging es im Liedermarathon, der durch kleine Pausen unterbrochen wurde. Kolpingsvorständler Martin Weiß war „völlig von den Socken angesichts der großen Resonanz, damit hätte ich nie gerechnet.“ Das Debüt war gelungen zeigte es doch, dass es für einen unglaublichen Abend eigentlich nur weniger Zutaten bedarf. Ein Saal, vielleicht ein paar Stühle, jede Menge gute Laune und ganz viele Stimmen. Und diese waren sich einig: „Wiederholung erwünscht – wir kommen alle gerne wieder, um gemeinsam „Lalala“ zu singen!“ Tina Nitsche

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Stillstehen war nciht angesagt: Es wurde gesungen, geklatscht und die Füße wippten im Takt, als ein Dorf im Pfarrheim St. Lambertus gemeinsam sang. Foto: Tina Nitsche
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Die Gruppe „MarziPan“ sorgte für die instrumentale Begleitung und stimmlich natürlich auch für Unterstützung beim ersten Rudelsingen im Dorf. Foto: Tina Nitsche
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Singen verbindet – ganze Generationen fröhnten am Freitagabend beim Debüt „Ein Dorf singt“ dieser Leidenschaft. Foto: Tina Nitsche

Die Sache mit dem „th“

Üben, üben, üben – Sänger absolvierten zweitägigen Gospelworkshop

HERBERN. Ein Summen erfüllt den Raum. Es schwillt an, helle Stimmen mischen sich mit dunkleren und formieren sich zu einem Lied. Untermalt wird es von den Klängen des Keyboards, als Kai Lünnemann in die Tasten greift. Er ist der Dozent des Gospelworkshops der am Samstag in der Auferstehungskirche Herbern stattfindet.
Uwe-Reiner Bochmann. Leiter des Herberner Gospelchors „Sound of Joy“ hat ihn organisiert. Rund 30 Sänger und Sängerinnen, darunter auch einige Gäste und einige Chormitglieder des Werner Gospelchors „Lifeline“ sind der Einladung gefolgt.
Hochkonzentriert folgen sie den Anweisungen des Dozenten. Nach einigen Atemübungen hat dieser dann auch direkt losgelegt. Singen, singen, singen und natürlich Haltung. „Die Haltung ist wichtig“, erklärt Lünnemann, das mit aufgerichtetem Rücken der Atem besser fließt. Seinen Schwerpunkt hat er bei diesem Workshop auf das Erlernen neuer Gospellieder gelegt. Denn schließlich gipfelt der zweitägige Lehrgang am Sonntagabend in einem Konzert.
Reiner-Uwe Bochmann hatte seinen Chor bereits darauf vorbereitet und einige Lieder – dabei handelt es sich um Arrangements des Dozenten – schon mal bei den Chorproben angesungen. „Die Vorbereitung war wichtig, denn innerhalb von zwei Tagen kann man mit einem Workshop alleine nicht ein ganzes Konzert bestücken, das geht nicht.“ Kai Lünnemann versetzt der Truppe den Feinschliff. Wieder und wieder greift er in die Tasten, fordert Wiederholungen.
„Das englische th“ ist ihm noch nicht perfekt genug. Kurzerhand legt er eine kleine Sprechpause ein. „Theeee, thee, the“ ertönt es im Chor. Unzählige Zungen berühren die Zähne, aus dem fälschlicherweise „se“ ausgesprochenen „Th“ wird ein sanftes wohlklingendes „the“. Lünnemann ist zufrieden, lässt nun zunächst die Tenöre das Lied „All the Time“ ansingen. Bassstimmen, Sopran und Alt gesellen sich dazu. Es wird lauter, die Stimmen schwellen an, formieren sich zu einem mehrstimmigen Chor. Üben, üben, üben heißt die Devise. Die Sänger folgen der Aufforderung gerne mit viel Freude, denn schließlich haben sie am Sonntagabend Großes vor. In der St. Benedikt Kirche wollen sie dann ein großes Publikum mit ihrem Erlernten in Form eines Gospelkonzertes begeistern. Tina Nitsche