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Die Rennpappen kommen

Ostalgie hängt in der Luft beim großen Trabi-Wochenende
ASCHEBERG. Rund 200 Ostblock-Fahrzeuge werden vom 3. August bis zum 5. August auf der Wiese vom Bauernhof St. Georg erwartet. Bei der Hitze? „Logisch“, sagt Thomas Wentker vom Trabant-Club Sputnik, der das große Trabi-Event in Ascheberg ausrichtet.
Schließlich gibt es die Renn-Pappen ja auch in der Cabrio-Version. Ab Freitag herrscht auf der großen Wiese Ostalgie-Atmosphäre, denn dann reisen die ersten an. Und sie bleiben, bis zum Sonntag. Im Gepäck natürlich nicht nur gute Laune, sondern auch Zelte, sofern sie keine Qeks angehängt haben, die Schlafmöglichkeiten bieten. Der Freitag bleibt damit auch den Trabifreunden vorbehalten. Da sind sie unter sich, tauschen sich aus, bauen die Zeltstadt auf und machen es sich abends am Lagerfeuer gemütlich. Am Samstag, 4. August, ist dann der eigentliche große Trabi-Tag, an dem viele Besucher Richtung Bauernhof St. Georg strömen werden. Denn ihnen wird dort richtig etwas geboten.

Rennpappen wohin das Auge schaut. Foto:Tina Nitsche
Am Wochenende donieren die Rennpappen das Bild in Ascheberg. Foto:Tina Nitsche

Nicht nur schmucke Ost-Karossen, sondern auch so manche Kuriosität, viel Wissen, jede Menge Zweiräder wie u.a. die legendären Simson Schwalben, und natürlich auch viele Ersatzteile. Überdies baut auch das Geschmackzentrum wieder auf und präsentiert, was zu DDR-Zeiten in Deutschlands Osten so alles auf den Tisch kam. Ein buntes Rahmenprogramm, darunter auch die Sputnikiade die vor allem bei den jungen Gästen richtig für Action sorgt, rundet den Trabi-Tag ab. Am späten Samstagnachmittag schreiten die Juroren dann traditionell zur Tat und küren die schönsten Fahrzeuge. Soviel ist schon jetzt versprochen: Langeweile bleibt auf jeden Fall ein Fremdwort am Wochenende, Gemütlichkeit und gute Laune werden großgeschrieben und an allen drei Tagen hängt Ostalgie in der Luft.Tina Nitsche

Die Rennpappen kommen!

Trabantclub Sputnik lädt zum großen Trabi-Tag auf die Wiesen vom Bauernhof St. Georg
ASCHEBERG. Die ersten Rennpappen sind bereits eingetroffen. Blau, rot und papyrusfarben reihen sie sich auf der Wiese nebeneinander. Hinter ihnen erstreckt sich saftiges Grün, das unterbrochen wird von rot-weißem Flatterband. Denn die Plätze für weitere Fahrzeuge sind bereits abgesteckt.
Auch die rote Schwalbe hat am Donnerstagabend bereits den Weg aus dem Osten nach Ascheberg gefunden. Hier trifft sie auf ein blaues Zweirad aus dem Westen. Eine Zündapp. Diese nutzt Trabantclub-Chef Thomas Wentker, um auf schnelle Weise die Wege zu verkürzen. Denn der Vorsitzende des Trabantclub Sputnik hat alle Hände voll zu tun. Schließlich steigt am Samstag, 6. August, der große Trabi-Tag auf dem Gelände des Bauernhof St. Georg. Da will jede Menge organisiert werden.
Zum sechsten Mal findet das Ostalgie-Spektakel auf dem Bauernhof in Ascheberg statt. „Davor waren wir zwei Mal auf dem Hof Kneilmann in Ascheberg“, verrät Wentker. Insgesamt jedoch dürfen sich die Fans auf den nunmehr 26. Tag des Trabis freuen. Und dabei warten nicht nur Trabis auf die Gäste. „Nein, wir haben auch andere Fahrzeuge hier, wie beispielsweise Wartburg oder Lada“, verrät Julian Wentker, der seinem Vater in Tagen wie diesen selbstverständlich hilft.

Die ersten Rennpappen sind am Donnerstagabend auf dem Gelände des Bauernhofes St. Georg bereits gesichtet worden. Foto: Tina Nitsche
Die ersten Rennpappen sind am Donnerstagabend auf dem Gelände des Bauernhofes St. Georg bereits gesichtet worden. Foto: Tina Nitsche

Die Trabi-Freunde schlagen ihre Zelte gerne in Ascheberg auf. Oder sollte man besser sagen, sie stellen ihre kleinen Quek-Juniors hin? Denn die Wohnwagen im Miniformat, bieten alles auf kleiner Fläche, was für zünftige Camping-Tage nötig ist. Im Osten reiste man eben gerne bescheiden. Rund 200 Fahrzeuge unterschiedlichster Art erwartet der Trabantclub Sputnik in Ascheberg. Doch nicht nur Zweiräder und Rennpappen machen den Reiz dieser Veranstaltung aus. Denn an unterschiedlichen Ständen können zudem Teile und Zubehör für die ostalgischen Fahrzeuge ergattert werden. Auch typische kulinarische Spezialitäten aus dem Osten finden sich am Samstag in Ascheberg. Denn das Geschmackszentrum Ost mit diversen Ossi-Spezialitäten im Gepäck, ist ebenfalls vertreten. Als westliches Pendant dazu baut der Bauernhof St. Georg seinen Marktwagen auf und verwöhnt die Gaumen der Gäste mit Leckereien aus der münsterländischen Heimat. Bewegung kommt bei der Sputnikiade ins Spiel. Hier werden die vielen Disziplinen in diesem Jahr um Minigolf und Glücksrad erweitert. Tina Nitsche

Info:
Ab 12 Uhr dürfen Besucher das Ostalgie-Spektakel genießen. Ab 13 Uhr steigt der lustige Wettkampf „Sputnikiade“ für Trabi-Fans und Gäste. Gegen 18 Uhr werden die Gewinner der Sputnikiade und das schönste Fahrzeug gekürt. Am Sonntag, 7. August, endet das Trabi-Treffen nach dem Frühstück.

„Frischzellenkur“ für Fritz

Thomas Wentker hat Trabi P 601 wieder flott gemacht

ASCHEBERG. Fritz ist in die Jahre gekommen. Der Lack war ab und irgendwie war er mangels Bewegung auch eingerostet. Doch eine „Frischzellenkur“ bei Thomas Wentker hat wahre Wunder bewirkt. Trabi-Kombi Fritz ist nun wieder ein schmucker Junge.
Nichts ist mehr zu sehen von dem katastrophalen Zustand, in dem sich der Trabant P 601 befand. Lediglich im Innenraum hängt noch leicht der Duft längst vergangener Zeiten. „Fritz kam ziemlich fertig hier an, von innen stark vermüllt und dreckig, an vielen Stellen durchgerostet, 12 Jahre in einer feuchten Garage haben ihre Spuren hinterlassen“, erzählt Thomas Wentker. Seit 2013 zählt der Kombi zum Fuhrpark des Aschebergers, der allerdings sehr geschrumpft ist. „Ich musste mich aus Platzgründen verkleinern“, erklärt der 46-jähirge. Nun teilen sich Fritz und Karl eine Garage. „Eigentlich müssten die sich auf dem Band fast noch gesehen haben“, sagt Thomas Wentker und lacht. Denn Fritz und Karl, die vom Typ „P 601“ her baugleich sind weisen eine Gemeinsamkeit auf: Beide wurden im Februar 1990 gebaut. Karl ist blau, „Fritz ist die Deluxe-Ausführung“, weist Thomas Wentker auf das grüne Dach, das sich über den papyrus-grauen Duroplast-Korpus wölbt. Einen Tag hat der Ascheberger Maschinenbauer benötigt, um Fritz wieder fahrbar zu machen. Das „OP-Team“ bestand dabei aus neuen Leuten. „Der Motor war defekt, ebenso wie die Bremsen, da hatten wir allerhand zu tun“. Anschließend arbeitete Wentker alleine weiter. Er nahm Schweißarbeiten vor und widmete sich der Außenhaut. „Das Gros ist fertig, Fritz rennt wieder, der Motor läuft sauber, was jetzt noch folgt sind Feinarbeiten“, will er beispielsweise die aufgebrachte Zahl auf der Seitentür, die Zeuge dafür ist, dass Fritz bei der Deutschen Reichsbahn im Einsatz war, noch auffrischen. 1993 dann kam er zur Bundesbahn nach Erfurt, bevor er in Gelsenkirchen landete. Dort stand er bis 2013. Fahruntüchtig, vernachlässigt und übrigens auch mit anderem Namen. Als Thomas ihn geschenkt bekam, taufte er den einstigen Ernst in Fritz um und sorgte mit viel Liebe dafür dass die Rennpappe wieder rennt. Und das sogar mit erklärtem Wunschkennzeichen. „LH – P 601“. „Da habe ich sofort reagiert, als der Startschuss zur Reservierung freigegeben war, hing ich pünktlich um 18 Uhr am Telefon, um 18.05 Uhr hatte ich mein Kennzeichen.“ Was jetzt noch fehlt ist eine Anhängerkupplung und der schmucke Junge ist perfekt. Tina Nitsche

Info:
Beim Trabi-Tag am 2. August in Ascheberg ist Trabi Fritz auf dem Gelände vom Bauernhof St. Georg zu bewundern.