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Traurige Bilanz: „Es geht nicht mehr.“

Schweres Los für einige Schausteller auf der St. Anna Kirmes
DAVENSBERG. Wie und ob es weitergeht mit der St. Anna-Kirmes muss sich zeigen. Fest steht jedoch, dass einige Schausteller aufgeben. Darunter auch das Kinderfahrgeschäft „Dschungelreise“.
„Ich komme nächstes Jahr nicht mehr nach Davensberg, es geht einfach nicht mehr“, resignierte Schausteller Seppi Kleuser am Sonntag. „Meine Frau und ich sind dankbar, für die Gäste, die bei uns gefahren sind“, sagt er. Nur waren das über die beiden Tage gesehen viel zu wenige. „Das lohnt sich alles nicht mehr, da muss man uns auch verstehen, wir müssen hier Geld mitbringen“, wirbt Kleuser um Verständnis.
Auch Schausteller Bernd Sperlich streicht die Segel in Davensberg und nennt konkrete Zahlen. „Am Samstag haben wir 12 Euro am Eisstand und 60 Euro beim Pfeilwerfen eingenommen. Dass reicht vorne und hinten nicht, damit können wir noch nicht mal ansatzweise unsere Kosten decken. Es tut mir leid, aber ich kann es mir nicht mehr schön reden.“
Die Kollegen Timo Röber (Ballwerfen) und Arno Zahn (Entenangeln) hingegen wollen die St. Anna-Kirmes ebenso wenig wie René Bartelt (Schießwagen), Ernst Bartelt (Mandelwagen) und Steffi Schulze-Wenning (Fisch) nicht einfach aufgeben. Auch Peter Ebert (Süßwaren) steht ihr zunächst einmal positiv gegenüber. „Aber“, und da sind sich alle einig, „es muss etwas passieren“.
Die Vereine, Turmbläser, Feuerwehr, SV Davaria und kfd stehen klar zu ihrer Kirmes, konnten sich an ihren Ständen aber auch über sehr guten Zulauf freuen.
Frank Schnitger als Besucher und eingefleischter Kirmesfan brachte das alles dann auf den Punkt: „Es ist gut, wenn die Vereine hier ihr Geld verdienen, aber es kann nicht sein, dass es zu Lasten der Schausteller geht, die das Geld mitbringen, denn die müssen ja die Platzgelder bezahlen“. Auch Marktmeister Rolf Kehrenberg hatte genau hingeschaut: „Die Weinlaube und der Bierstand waren gut besucht. Auffällig war, das sehr wenig Kinder da waren, obwohl die Ferienlager zu Ende sind. Für die Jugendlichen fehlte der Scooter, sie blieben ganz weg, dementsprechend kamen lediglich die Imbiss- und Bierliebhaber auf ihre Kosten.“ Für die Schausteller mache das natürlich Probleme. „Da müssen wir noch mal sehen“.
Im September soll es ein Gespräch mit Schaustellern und Vereinen geben. Tina Nitsche

Davensberger sagen Ja zu ihrer Kirmes

Autoscooter fehlte auf der St. Anna-Kirmes / Wenig Besucher zur Eröffnung
DAVENSBERG. Das Bild war ein anderes am Samstag bei der Eröffnung der St. Anna-Kirmes als sonst. Mit dem Autoscooter fehlte ein Fahrgeschäft für Jugend und Erwachsene.
„Das ist alles ein bisschen traurig, um nicht zu sagen enttäuschend. Es ist alles versucht worden eine Ersatzlösung zu schaffen, leider ohne Erfolg. Da müssen wir mal sehen, wie es weitergeht!“ machte die stellvertretende Bürgermeisterin Maria Schulte-Loh in ihrer Eröffnungsrede deutlich.
Es ging weiter am Samstag und das sogar mit strahlenden Gesichtern. Denn die kleinen Gäste merkten von den Sorgen der Großen nichts. Freudestrahlend drehten sie abenteuerliche Runden in der Dschungelreise, gingen auf Entenjagd, brachten bunte Ballons mit Pfeilen zum Platzen, nahmen Rosen ins Visier und zielten oder schleckten mit Oma ein Eis. Auch kulinarisch blieben keine Wünsche offen auf der kleinen aber feinen St. Anna-Kirmes, wie die Veranstaltung im Volksmund genannt wird. Ob herzhaft oder süß, die Gaumenfreuden gestalteten sich Variantenreich und boten sogar Ausgefallenes für kreative Hochzeitsideen. Denn am Süßwarenstand von Peter Ebert ergatterte ein Paar ein passendes Herz für die Verzierung einer Hochzeitstorte.
Doch neben dem Spaß wurden auch Gespräche geführt. Wie soll es weitergehen mit der Kirmes lautete die erklärte Frage. Zur Eröffnung bot sich zahlentechnisch ein eher trauriger Anblick. Die Feuerwehrleute und die Turmbläser prägten neben einigen Familien und Kindern zunächst das Bild, bevor es abends voller wurde.
Dennoch herrscht in einem Punkt Einigkeit: Die Davensberger wollen auf ihre Kirmes nicht verzichten. „Ich habe mit Vereinen wie den Turmbläsern, der Feuerwehr und auch der kfd gesprochen“, so Maria Schulte-Loh. „Und alle plädieren einstimmig für den Erhalt.“ Schulte-Loh will nun das Gespräch mit dem Bürgermeister suchen. Gemeinsam mit den ortsansässigen Vereinen und Schaustellern soll am Konzept gefeilt werden.
„Wir sollten den Ablauf konzentrierter gestalten, will heißen, das Vereine und Schausteller enger zusammenrücken und gemeinsam für ein gelungenes Fest sorgen“, sieht Schulte-Loh darin eine gute Möglichkeit für den Fortbestand der St. Anna-Kirmes. Tina Nitsche

Das Mittel gegen Hitze: Karussell fahren

Fahrspaß pur genossen die Kinder auf der St. Anna Kirmes. Foto: Tina Nitsche
Fahrspaß pur genossen die Kinder auf der St. Anna Kirmes. Foto: Tina Nitsche

Kinder hatten Spaß auf der St. Anna Kirmes

DAVENSBERG. An der Gürtelschlaufe der blau-weiß karierten Hose baumeln Handschellen, aus der Hosentasche zieht Niklas Klaverkamp freudestrahlend eine Pistole. Trotz tropischer Temperaturen – die 30 Marke war locker geknackt – stürtzte sich der kleine Niklas gemeinsam mit Papa Sascha ins Kirmesvergnügen. Allzu viel Konkurrenz hatte der kleine Junge nicht. Denn als die stellvertretende Bürgermeisterin Maria Schulte-Loh die kleine aber feine St. Anna-Kirmes um 17 Uhr eröffnete, da waren viele der Davensberger Kinder gerade erst aus dem Bus gestiegen, nach zwei Wochen Ferienlageraufenthalt. Niklas störte das nicht! Im Gegenteil. In aller Ruhe konnte er mit Papa und Bruder Tim die Kirmes „unsicher machen“. Ball- und Pfeilwerfen, Entenangeln und jedes Mal ein Treffer. Logisch, dass die Polizeiausrüstung da recht schnell zusammenkam. Auch auf Paul und Max übten die gelben Enten am Ausspielgeschäft von Arno Zahn eine gewisse Faszination aus. Konzentriert ließen sie die Angeln ins Wasser versinken und versuchten einen der schwimmenden Vögel an das magnetische Ende ihrer Angelrute zu heften. Was ein Spaß! Die Hitze war dabei schnell vergessen. Schließlich kann man sich auch auf einer Kirmes Abkühlung verschaffen. „Im Karussell“, hatte Franka einen Geheimtipp parat. Im Kinderkarussell genossen die ganz Kleinen, im Autoscooter alle Altersklassen die herrliche Prise, die durch den Fahrtwind hervorgerufen wurde. Die Schausteller freuten sich über einen besonderen Blumengruß, den Maria Schulte-Loh und Heimatvereinsvorsitzende Anneliese Buntrock für sie zum Auftakt parat hatten. Nach und nach füllte sich der Kirmesplatz vor der St. Anna-Kirmes, da der SV Davaria dort tradtionell seine Neuvorstellungen präsentierte. Viele hielt es anschließend unter den großen Bäumen, wo sie den Abend in unterhaltsamer Stimmung genossen. Nur „Polizist“ Niklas schwang sich diensteifrig auf sein buntes Fahrrad und fuhr in Begleitung seiner Eltern und seines Bruders mit üppiger Kirmesausbeute überglücklich nach Hause. Tina Nitsche