Den WM-Titel im Visier

Ascheberger Kubb-Team „Top-Travel“ nimmt an Kubb-WM in Schween teil
ASCHEBERG. Die erste Etappe ihres Unterfangens hat das Ascheberger Kubb-Team „Top Travel“ bereits gemeistert. Am Dienstag Abend packten sie den Bulli. Am Mittwoch starteten Ulrich Kruse, Kamil Uslucuk, Klaus Vogelsang, Jürgen Kleine-Bley und Rifat Cark nach Schweden.
Dort streben sie Großes an: Den Titel bei der Kubb-Weltmeisterschaft. Denn daran nimmt das Ascheberger Kubb-Team „Top Travel“ erstmals am Wochenende in Schweden teil. Fehlt doch noch einer, werden jetzt all diejenigen sagen, die mitgezählt haben. Denn schließlich startet jedes Kubb-Team bei der WM mit sechs Spielern. „Richtig“, schmunzelt Klaus Vogelsang. Denn den Spieler Nummer sechs hat das Team „Top Travel“ kurzerhand vor Ort rekrutiert und mit Johan Blomquist einen echten schwedischen Craig verpflichtet. „Facebook macht’s möglich“, verrät Klaus Vogelsang grinsend. Blomquists Mannschaft spielt am Wochenende nicht, so dass dieser Zeit hatte und spontan zusagte. „Damit sind wir vollzählig.“ Am Mittwochmorgen machte sich die Ascheberger Truppe auf den Weg. Vor ihnen liegt eine lange Route, die sowohl mit Auto als auch mit der Fähre zurückgelegt werden muss. „Ich denke wir werden am Donnerstag gegen 15 Uhr in Gotland (Schweden) ankommen“, so Jürgen Kleine-Bley. Am Freitag starten dann insgesamt 180 Mannschaften in die Vorrunden. Mit dabei ein einziges Ascheberger Team, denn das WM-erfahrene Ascheberger Team „Kubless“, das hier ebenfalls schon um den Titel gekämpft haben, ist in diesem Jahr nicht am Start. Statt dessen gibt „Top Travel“ sein WM Debüt. Lampenfieber, Nervosität? – Fehlanzeige! „Profis sind nie aufgeregt“, winkt Ulli Kruse lachend ab. Das erste Ziel hat das Sextett bereits fest im Visier: Am Freitag wollen sie es durch die Vorrunde schaffen. „Und am Samstag sind wir dann Weltmeister“, ist Jürgen Kleine-Bley da schon jetzt ganz optimistisch.
Es wird ein Kurtrip um Großes zu vollbringen. Kein Urlaub. Denn bereits am Sonntagmorgen muss das Team die Fähre erreichen. „Nicht das wir noch in Schweden Asyl beantragen müssen“, witzelt Kleine-Bley. Am Montag werden die Fünf dann wieder in Ascheberg eintreffen. Und das am liebsten mit dem dicken WM-Pokal! Tina Nitsche

Trabi-Tag feiert Silberhochzeit

Zum Jubiläum gibt es eine Versteigerung
ASCHEBERG. Es riecht verdächtig nach Leckereien vom Grill. Die untergehende Sonne taucht die große Wiese am Bauernhof St. Georg am Donnerstagabend in warmes Licht. Es herrscht geschäftiges Treiben. Da werden Zelte und Wohnwagen hergerichtet, Ersatzteile begutachtet und die ersten Trabis haben die Wiese bereits erobert. Doch bis zum Samstag werden es noch jede Menge mehr.
Nicht nur die DDR-Rennpappen, sondern auch Wartburgs, Zweiräder wie Schwalben und Simsons, haben sich angesagt. Längst vergangene Zeiten lassen grüßen. Ein Hauch DDR liegt in der Luft. „Wir erwarten rund 200 Fahrzeuge“, freut sich Thomas Wentker, Vorsitzender des ausrichtenden Trabant-Club Sputnik. Logisch, schließlich gibt es am Samstag, 1. August, etwas zu feiern. „Silberhochzeit sozusagen“, verrät Gero Bastian (Trabant-Club Sputnik). Denn seit 25 Jahren treffen sich die Trabi-Freunde nunmehr einmal jährlich zum großen Trabitag. Zum achten Mal dabei übrigens in Ascheberg. Für die Organisatoren bedeutet das jede Menge Arbeit. Aber im Vergleich zum Vorjahr müssen sie in diesem Jahr nicht mit nassen Plätzen kämpfen. Dafür haben sie schon seit Wochen an einer ganz besonderen Idee anlässlich des 25. Treffens gefeilt. „Und diese erfolgreich umgesetzt“, weist Thomas Wentker auf ein kleines Zelt. Darunter parkt ein brauner Anhänger. „Marke DDR-Eigenbau, komplett restauriert und völlig stabil“, fügt Gero Bastian stolz hinzu.
Vor allem aber, sofort einsatzbereit für den künftigen neuen Besitzer. Denn der Anhänger verfügt sowohl über TÜV als auch Zulassung. Wer ihn bekommt? Diese Frage wird am Samstag geklärt. Denn dann wird das handgefertigte Stück um 15.30 Uhr zu Gunsten des Bauernhof St. Georg versteigert. „Auf amerikanisch“, schmunzelt Wentker. Hierbei wird eine Uhr gestellt. Alle Gäste dürfen mitmischen und solange einen Euro bieten bis die Uhr klingelt. „Wer dann einen Euro abgegeben hat, dem gehört das gute Stück“, so Wentker. Doch auch ansonsten wird den Gästen jede Menge geboten. Die Sputnikiade mit lustigen Aufgaben und attraktiven Preisen ist nur eine davon. Rennpappen und Typisches aus der DDR wie beispielsweise am Stand des Geschmackzentrum Ost, sind andere Attraktionen. Tina Nitsche
http://www.trabantclub-sputnik.de/

Danke Ascheberg!!!!!

Schausteller danken Besuchern und Gemeinde / Marktmeister Rolf Kehrenberg und Schausteller ziehen Kirmes-Fazit
ASCHEBERG. Unwetter, ein gestrichener Eröffnungstag und eine spontane Verlängerung – diese Jacobi-Kirmes war eindeutig anders.
„Ende gut alles gut, das wäre jetzt vielleicht ein wenig übertrieben“, resümierte Marktmeister Rolf Kehrenberg dann auch. Obwohl auch er überrascht war, dass doch viele Leute auch am Dienstagnachmittag und Abend noch den Weg zur Kirmes gefunden haben. „Da hätte es vielleicht jedoch gereicht um 14 Uhr zu eröffnen, statt um 12 Uhr.“ Die Schausteller hingegen waren dankbar. „Besonders dafür, dass uns seitens der Gemeinde problemlos ein weiterer Tag eingeräumt worden ist“, bedankten sich Robert Heitmann und Patrizia Rasch im Namen aller Kollegen. Der Tag habe – und das war allen im Vorfeld klar – zwar nicht den Samstag ersetzten können, „aber immerhin haben wir weitestgehend unsere Stromkosten reinholen können“, so Heidi Sperlich. Am meisten begeisterte die Schausteller, dass die Ascheberger ihr Versprechen – an den verbleibenen Tagen richtig zu feiern – eingelöst haben. „Am Sonntag war es bereits mittags so voll wie noch nie, und alle haben wirklich Gas gegeben“, bilanzierte Marlon Meyer.

Gewinne, Gewinne, Gewinne heißt es auch am  Dienstag. Foto: Tina Nitsche
Gewinne, Gewinne, Gewinne heißt es auch am Dienstag. Foto: Tina Nitsche

Ausspielgeschäfte, Fahrgeschäfte und selbstverständlich auch die Ausschankbetriebe wurden sehr gut angenommen. Doch dann kam abends der Regen. „Leider zwei Stunden zu früh, sonst wäre der Sonntag perfekt gewesen“, sind sich Timo Röber und Frank Derleh einig.
Was jedoch alle Schausteller gleichermaßen feststellten: „Die Ascheberger lieben ihre Kirmes wirklich!“ Das bestätigt auch Marktmeister Rolf Kehrenberg, dem seitens eines Schaustellergehilfen angetragen worden ist, das Ascheberg einmalig sei. „Mehr noch, der Angestellte der Firma Rasch stellte vor allem klar, dass er auf keiner Veranstaltung so viele freundlich Menschen mit strahlenden Gesichtern sieht wie hier. Solche Komplimente freuen uns natürlich.“ Besonders dankt Kehrenberg vor allem der Stromfirma Mothes. „Die haben wir mit unserer spontanen Verlängerung in zeitliche Nöte gebracht, denn eigentlich hätten sie am Dienstag schon die Stromversorgung für die Kirmesveranstaltung in Borghorst installieren müssen.“ Nun ist wieder Ruhe eingekehrt. Die Jacobi-Kirmes 2015 jedoch wird immer als eine ganz Besondere in die Geschichtsbücher eingehen. Tina Nitsche
Auch nach dem Regen am Montag waren die Clübchen abends unterwegs.. Foto: Tina Nitsche
Auch nach dem Regen am Montag waren die Clübchen abends unterwegs.. Foto: Tina Nitsche

Auch Leonie war Dienstag auf der Jacobi-Kirmes anzutreffen. Foto: Tina Nitsche
Auch Leonie war Dienstag auf der Jacobi-Kirmes anzutreffen. Foto: Tina Nitsche

Impressionen der Jacobi-Kirmes am Montag. Foto: Tina Nitsche
Impressionen der Jacobi-Kirmes am Montag. Foto: Tina Nitsche

Impressionen der Jacobi-Kirmes am Montag. Foto: Tina Nitsche
Impressionen der Jacobi-Kirmes am Montag. Foto: Tina Nitsche

Hals über Kopf in den Sonnenuntergang.
Hals über Kopf in den Sonnenuntergang. Foto: Tina Nitsche

Die Kirmesparty geht weiter…….

So feiert Ascheberg Kirmes!
ASCHEBERG. Es ist Montag! Tag zwei der Jacobi-Kirmes läuft!Ganz richtig! In diesem Jahr ticken die Kirmesuhren in Ascheberg ein wenig anders! Denn erstmals in der Geschichte der Tradtitionsveranstaltung wird der Dienstag drangehängt. Schuld daran ist das Wetter! Das übrigens außer am Sonntag, auch am heutigen Montag nicht wirklich mitspielt! Aber eingefleischte Kirmesfans kann das nicht wirklich von einem Kirmesbesuch abhalten, oder?
„Nein! Wir feiern weiter“, sagen viele. Warum auch nicht? Ein Tänzchen im Regen kann auch Spaß machen! Und in den Zelten kann eh abends trockenen Fußes getanzt werden. Wie die Stimmung ist? Na, da lassen wir doch am besten Bilder sprechen!!!! Tina Nitsche

Einige Kegelbrüder des Clubs „Die Holzköppe“ feierten ausgelassen bis in die Nacht Kirmes. Foto Nitsche

Nachdem der Samstag ausgefallen war, brannten alle am Sonntag auf die Kirmes-Party! Foto: Tina Nitsche
Nachdem der Samstag ausgefallen war, brannten alle am Sonntag auf die Kirmes-Party! Foto: Tina Nitsche

Hoppla - es stimmt! Es gibt Verlängerung. Erstmals gibt es in Ascheberg Kirmes bis Dienstag: Am 28. Juli öffnet das bunte Treiben um 12 Uhr. Bis 22 Uhr drehen sich die Fahrgechäfte dann auf der Jacobi-Kirmes. Foto: Tina Nitsche
Hoppla – es stimmt! Es gibt Verlängerung. Erstmals gibt es in Ascheberg Kirmes bis Dienstag: Am 28. Juli öffnet das bunte Treiben um 12 Uhr. Bis 22 Uhr drehen sich die Fahrgechäfte dann auf der Jacobi-Kirmes. Foto: Tina Nitsche

Gute Stimmung herrschte im Ascheberger Partyzelt - da geht es übrigens auch am heutigen Montagabend sowie am Dienstag munter weiter mit der Party.
Gute Stimmung herrschte im Ascheberger Partyzelt – da geht es übrigens auch am heutigen Montagabend sowie am Dienstag munter weiter mit der Party. Foto: Tina Nitsche

Trotz Arbeit beste Laune: Auch das Kolping-Team hat an der traditionellen Weinlaube schon die Dienstpläne umgeschrieben. Denn hier geht es ebenfalls auch am Dienstag noch weiter.
Trotz Arbeit beste Laune: Auch das Kolping-Team hat an der traditionellen Weinlaube schon die Dienstpläne umgeschrieben. Denn hier geht es ebenfalls auch am Dienstag noch weiter. Foto: Tina Nitsche

Die Handy-Kameras waren im Dauereinsatz. Freies Wlan- ermöglichte das schnelle Hochladen von Bildern und Filmen. Und von diesen wurden reichlich gemacht! Die Kirmeserinnerung! Foto: Tina Nitsche
Die Handy-Kameras waren im Dauereinsatz. Freies Wlan- ermöglichte das schnelle Hochladen von Bildern und Filmen. Und von diesen wurden reichlich gemacht! Die Kirmeserinnerung! Foto: Tina Nitsche

In Ascheberg gibt’s Kirmes-Verlängerung!!!!!!

Jacobi-Kirmes dreht sich bis Dienstag/Besucherschar gab Vollgas und tauchte ein in den schillernden Kirmeskosmos
ASCHEBERG. Diese Kirmes schreibt Geschichte. Denn noch nie ist es in der langjährigen Tradition der Jacobi-Kirmes vorgekommen, dass der Eröffnungstag abgesagt werden musste. Doch am Samstag ist es dann passiert. Die Veranstalter sagten den ersten Spieltag aufgrund Unwetters ab.
Die gute Nachricht: Es gibt Verlängerung. Auch am Dienstag, 28. Juli, drehen sich nun die Karussells im Ortskern. Von 12 Uhr bis 22 Uhr, so verkündete es Bürgermeister Dr. Bert Risthaus bei der Eröffnung am Sonntag, hat die Jacobi-Kirmes dann geöffnet.
Nach dem völlig verregneten und stürmischen Start, prasselte am Sonntagmittag dann der nächste Regen auf die Besucherschar. Dieser war jedoch einer der bunt daherkam und für mehr als gute Laune sorgte! Denn es regnete Freichips. Unzählige Hände schnellten in die Höhe und griffen zu!
Und dann legten sie los die Ascheberger und auswärtigen Gäste und lösten ein Versprechen ein: Sie alle gaben Vollgas. Besucherscharen eroberten den Kirmesplatz, schlängelten sich durch die Straßen und stürzten sich ins Getümmel. Strahlende Gesichter, beste Laune und jede Menge Spaß.

Die Golden Girls on Kirmes-Tour. Foto: Tina Nitsche
Die Golden Girls on Kirmes-Tour. Foto: Tina Nitsche

Die Welt wurde rund, bunt, quadratisch, denn selbstverständlich malten sich ganz schnell jährliche Kirmestrends ab: Sonnenbrillen vom Mini- bis zum XXL-Format mit trendigen Gläsern, bunte Krawatten, pinkfarbene Hüte und jede Menge Lametta waren Kult. Ebenso wie der Kettenflieger, der zum Höhentanz bat oder der Flash, der die Menschen Kopf stehen ließ. „I believe I can fly“, glaubte man(n), nur um sich wenig später in luftiger Höhe wiederzufinden. Verrückte bunte Kirmeswelt.
„Das ist einfach nur suuuuper“, waren Jung und Alt begeistert und feierten facettenreich ihre Jacobi-Kirmes. Fußballer, Kegelclubs, Vereine waren on Tour ebenso wie Familien oder die „Golden Girls“ und die „Blue Män Group“ . Denn die Clübchen hatten sich wie immer etwas ausgedacht. Waren unterwegs in eigens entworfenen Kirmesoutfits. „Crazy“, japsten die Besucher die das Laufgeschäft Crazy Island enterten und dabei Gefahr liefen nass zu werden. Es war ein buntes Vergnügen und die Gäste trugen ihren Teil dazu bei, dass die Schausteller für den verpatzten Start dank hohem Besucheraufkommen am Sonntag entschädigt wurden. Tina Nitsche

Der Kampf mit der Bürokratie

Schausteller Robert Heitmann spricht über harte Zeiten
ASCHEBERG. Einfach geht anders! Das steht fest!
Denn das Jahr 2015 hat sich bislang alles andere als gut für die Schausteller präsentiert. Viel Arbeit, fehlendes Personal, oftmals leere Plätze und dazu noch Unmengen an Papierkram. Die Bürokratie lässt grüßen.
Nicht ganz unschuldig daran, ist das Mindestlohngesetz. Dieses beschert den Schaustellern jede Menge schriftlichen Aufwand. „Und macht es uns dazu noch schwer Personal zu bekommen“, erklärt Schausteller Robert Heitmann. Umso dankbarer ist er dem Präsidenten des Deutschen Schaustellerbundes (DSB), Albert Ritter. „Denn der hat sich wirklich eingesetzt, um hier einige Erleichterungen für uns zu schaffen“, weiß Heitmann, der selbst als Bundesfahnenoffizier im DSB tätig ist und nicht nur einmal Albert Ritter begleitet hat. „Nein, mit der Frau Nahles hat unser Präsident einige Male kommuniziert.“ Und das mit Erfolg, denn zum 1. August, gibt es zumindest schon einmal eine kleine Änderung, was die Hilfe der Familienmitglieder anbelangt. „Aber ansonsten, reicht uns das Mindestlohngesetz nicht gerade zum Vorteil’“, macht Heitmann deutlich. Denn sie beschert zusätzlichen Papierkram, der aufgrund der neuen DIN-Norm im vergangenen Jahr sowieso schon angestiegen ist.
„Neben Protokollen von Kühltemperaturen, DIN-Nummern und Reinigungsschläuchen, müssen wir nun detailliert Stundenzettel ausfüllen“, so Heitmann. Damit sei ja noch klar zu kommen, ebenso wie mit dem Mindestlohn an sich. „Der ist für uns eh kein Thema“. Das Problem liegt vielmehr in den Arbeitszeiten begründet. „Wenn wir spielen, hat der Tag mehr als acht Stunden, nur die Aushilfen und Angestellten dürfen nicht länger arbeiten“. Vor der Verabschiedung des neuen Gesetztes haben die Schausteller ihre Leute monatlich pauschal bezahlt. „Kost und Logis war frei, die Krankenversicherung lief über uns, das heißt die Leute hatten, je nachdem was sie für einen monatlichen Lohn hatten, gehen wir jetzt zum Beispiel mal von 1200 Euro aus, diese 1200 Euro bar auf der Hand.“
Nun jedoch mit dem neuen Gesetz, werden sie nach Stunden bezahlt, müssen sich selbst Krankenversichern, „und bei einigen Kollegen auch selbst für Kost und Logis aufkommen. Das macht die Arbeit wenig attraktiv, denn sie haben unterm Strich nicht mehr so viel Geld, stellen sich also schlechter.“
Die Folge sei daher, dass es für die Schausteller immer schwieriger werde, Leute zu bekommen. „Das Mindestlohngesetz zieht uns die Kräfte vom Platz.“
Nun steht die Ascheberger Jakobi-Kirmes an. „Und damit hoffentlich die Wende, denn sie gilt als Auftakt zu den Herbstveranstaltungen“, so Heitmann, der nicht nur hofft, sondern darauf baut, dass sich diese Veranstaltungen positiver abzeichnen, als das was das Jahr bis jetzt zu bieten hatte. „Ja, die Zeiten haben sich geändert. Immer mehr kleinere Veranstaltungen im Bundesgebiet, entschuldige nun den Ausdruck, *kacken’ ab.“ Woran es liegt? Da spielen sicherlich viele Faktoren eine Rolle. Das neue Mindestlohngesetz und der größere bürokratische Aufwand, sind nur einige davon. Tina Nitsche

Erster Spieltag der Jacobi-Kirmes fällt ins Wasser

Bürgermeister Dr. Risthaus eröffnete Jacobi-Kirmes am Samstag nicht
ASCHEBERG. Das gab es noch nie in der Ascheberger Kirmesgeschichte, doch soeben fiel die Entscheidung.

Bürgermeister Dr. Risthaus sagte die Jacobi-Kirmes für Samstag ab. Foto: Tina Nitsche
Bürgermeister Dr. Risthaus sagte die Jacobi-Kirmes für Samstag ab. Foto: Tina Nitsche

Bürgermeister Dr. Risthaus verkündete, dass aufgrund des Wetters, die Jacobi-Kirmes am ersten Spieltag, dem heutigen Samstag, geschlossen bleibt. Die offizielle Eröffnung ist am Sonntag, 26. Juli, um 11.30 Uhr nach dem Hochamt, am Kinderfahrgeschäft der Schaustellerfamilie Rasch. Die Option, die seitens der Gemeinde Ascheberg angekündigt wurde, besteht darin, dass die Kirmes einen Tag länger, also bis zum Dienstag, 28. Juli läuft. Hierüber wird derzeit entschieden. Spätestens am morgigen Sonntag wird offiziell mitgeteilt, ob die Veranstaltung um einen Tag verlängert wird. Tina Nitsche

Selbst ist die Frau: Mit guter Laune und eigenem Rezept!!!

So meistert Schaustellerin Kerstin Melcher ihren Schaustelleralltag
ASCHEBERG. Ihr Leben ist geprägt von Arbeit. Doch Schaustellerin Kerstin Melcher meistert das mit ihrem ganz eigenen Rezept.
„Wenn ich morgens aufstehe, habe ich schon gute Laune, egal wie kurz oder lang die Nacht war“, verrät sie lachend. Und an Schlaf ist nicht immer zu denken. Denn wenn Kerstin Melcher mit ihrem Cocktailstand auf den unterschiedlichsten Veranstaltungen in Deutschland unterwegs ist, ist der Arbeitstag oft sehr lang. Einmal im Jahr steuert sie dabei auch Ascheberg an, wo sie anlässlich der Jakobi-Kirmes ihre Cocktailbar aufbaut. Seit 1998 kommt sie hierher. „Darauf freue ich mich immer besonders, denn hier habe ich viele Stammgäste, nicht nur Ascheberger, sondern auch viele Herberner.“ Vor allem die familiäre Atmosphäre die auf dem Platz vorherrscht, die hat es ihr angetan. Schließlich ist auch sie ein erklärter Familienmensch. „Oder soll ich sagen Allrounder?“ Täglich macht die alleinerziehende Mama den Spagat zwischen Familie, Haushalt und Beruf. Die erklärte Devise lautet ganz einfach: Selbst ist die Frau!
Mit einer positiven Lebenseinstellung und viel Flexibilität managt die 41–jährige ein im wahrsten Sinne des Wortes kleines Familienunternehmen und trotzt dabei auch allen Widrigkeiten. Denn, jammern nützt ja nichts. „Nein, et kütt wie et kütt, hät noch immer jot jejange“, hält sie es da doch viel lieber mit ihrem erklärten Lebensmotto. Die rheinische Frohnatur lässt grüßen! Bei all ihrem Tun verlässt sie sich auf ihr Bauchgefühl. Selbst Dingen, die mal nicht so laufen, gewinnt sie noch eine positive Seite ab. „Das wird dann unter dem Punkt Erfahrung verbucht.“ Sie hat gelernt sich durchzuboxen. Beruflich wie privat. Ihr Sohn Dustin ist das Wichtigste für sie. „Ich bin ein Familienmensch und würde ich sehen, das mein Sohn unter meiner Arbeit leidet, würde sich sie hinten anstellen“, hat sie ganz genaue Vorstellungen.
Ihrem Sohn hält sie alle Möglichkeiten offen. Er geht fest zur Schule. „Meine Mutter und meine Schwester machen es möglich. Sie kümmern sich rührend um ihn, wenn ich unterwegs bin.“ Obwohl sie ein traditionsbewusster Mensch ist, ist Kerstin Melcher realistisch. „Dustin soll eine Ausbildung machen und mal auf einfachere Weise sein Geld verdienen als wir jetzt. Ich wäre deshalb auch nicht böse, wenn er mit der Tradition Schausteller bricht“, wünscht sie sich für ihn nur das Beste. Tina Nitsche

Yeah – alle schaukeln!!!

Fahrspaß für Jung und Alt: Schaustellerfamilie Anton baut Überschlagschaukel Looping the Loop in Ascheberg auf
ASCHEBERG. Reinsetzen, Knopf drücken und los – nein, so läuft das hier nicht!
Denn wer beim Looping the Loop den besonderen Kick erleben will, „der muss schon selber etwas dafür tun“, sagt Schaustellerin Beate Anton.
Gemeinsam mit ihrem Mann Hans-Bernd sowie ihren Kindern Rudi und Belinda, ist sie am Mittwoch in Ascheberg eingetroffen. Dort baut die Schaustellerfamilie erstmals ihr Überschlaggeschäft „Looping the Loop’“ auf. Eines, von denen übrigens nur drei Stück deutschlandweit unterwegs sind.

Hans Bernd Anton und Sohn Rudi (l.) sind in luftigen Höhen unterwegs und schreiten mit den Aubauarbeiten ihres „Looping the Loop“ zügig voran. Foto: Tina Nitsche

Auf dem Parkplatz des ehemaligen Haus’ Bultmann wird das von der Kölner Firma Achtendung erbaute Geschäft mit einer Front von 14 Metern und einer Tiefe von neun Metern für ein unvergleichliches Fahrgefühl sorgen. Eines, dass dabei so manch älteres Semester sicher an längst vergangene Zeiten erinnert. Denn die insgesamt sechs Gondeln, in jeder können zwei Fahrgäste Platz nehmen, drehen sich nicht von alleine. Vielmehr müssen die Gäste schaukeln. „Und dabei tun sie ganz nebenbei noch was für ihre Fitness und Muskeln“, verrät Beate Anton. Aber genau das macht diesen Fahrspaß so unvergleichlich.
Ganze Generationen schaukeln hier um die Wette und versuchen sich zu überschlagen! „Und ganz ehrlich, dabei ist manch vierjähriger erfolgreicher als ein 14-jähriger“, hat Beate Anton schon oft beobachtet. Und genau das macht für sie auch den Reiz aus. „Dieses Geschäft kitzelt sämtliche Emotionen hervor. Ganze Generationen lachen gemeinsam, denn hier wird Fahrspaß für Vier- bis Hundertjährige geboten, und dadurch, dass alle gemeinsam für Bewegung sorgen müssen ist immer Action.“
Besonders rührend findet es die Schaustellerin jedes Mal, wenn die älteren Leute nach der Fahrt aussteigen und versonnen erklären, dass da Kindheitserinnerungen wach geworden sind. Hervorgerufen durch das Gefühl des Schaukelns. „Einige waren sogar schon zu Tränen gerührt, ja diese Schaukel ist Nostalgie pur“, schwärmt Beate Anton. Nostalgie hat dabei jedoch rein gar nichts mit Langeweile zu tun. Denn immerhin geht es sechs Meter hoch, wenn die Gäste es richtig anstellen. Doch höher, schneller, und weiter geht es hier nur, wenn die Passagiere selbst etwas dafür tun. Nicht jedoch auf Knopfdruck. Tina Nitsche

Anmalen – waschen – anmalen!

Schausteller Arno Zahn bringt für die Ascheberger, die bei ihm auf dem Kahtarinenplatz auf Entenjagd gehen, ein besonders bunten Gewinn mit. Foto: Tina Nitsche
Schausteller Arno Zahn bringt für die Ascheberger, die bei ihm auf dem Kahtarinenplatz auf Entenjagd gehen, ein besonders bunten Gewinn mit. Foto: Tina Nitsche

Schausteller Arno Zahn bietet bunten Spaß beim „Lustigen Entenangeln“
ASCHEBERG. Höher – schneller – weiter, nein diese Art von Nervenkitzel, die hält Schausteller Arno Zahn nicht bereit.
Bei ihm geht es vielmehr lustiger, interessanter und in diesem Jahr auch noch bunter zu. „Ich sage nur anmalen, waschen, anmalen“, verrät er grinsend und präsentiert den neuesten Hit, den er eigens für die Gäste der Jakobi-Kirmes bereithält.
Lauter Tiere, ein Teddy, eine Schildkröte und viele andere tierischen Gesellen warten auf die erfolgreichen Angler, die den Weg zu Arno Zahns „Lustigem Entenangeln“ finden. Denn dieses Ausspielgeschäft betreibt der Schausteller mit viel Herzblut. Vor allem die Freude, die die ganz kleinen Gäste jedes Mal mitbringen, wenn sie hochkonzentriert nach den bunten Enten angeln, die mag der zweifache Vater besonders.
„Eine Kirmes besteht nicht nur aus Karussells, nein, es gibt auch Nervenkitzel am Boden“, freut er sich, dass dieser auf der größten Dorfkirmes im Münsterland immer gut ankommt. Und um das Spiel für seine großen und kleinen Gäste stets interessant zu halten, ist er ständig auf der Suche nach neuen Ideen. „Und bin fündig geworden, mit eben diesen lustigen Gesellen“, präsentiert er einen Teddy.
Noch ist dieser schlicht weiß, doch das wird sich bei seinem neuen Besitzer schnell ändern. Denn dieser Teddy, kommt ebenso wie die anderen tierischen Zeitgenossen, nicht alleine daher. Im Gepäck haben sie alle außerdem jeweils fünf besondere Stifte. Das erklärte Werkzeug für kreative Köpfe, die den Stofftieren dadurch ein buntes Kleid verpassen können. Und da die Menschen gerne auf Vielfalt im Kleiderschrank setzten, können auch diese Tiere ihr „Kleid“ je nach Lust und Laune ihres Besitzer immer wieder verändern. „Einfach waschen und wieder neu anmalen, so einfach geht das“, verrät Arno Zahn. Ein bunter Spaß für Jung und Alt.
Zu haben ist er für diejenigen, die erfolgreich bei ihm auf Entenjagd gehen. Zur fröhlichen Jagd wird dabei in diesem Jahr auf dem Katharinenplatz geblasen. Denn das lustige Entenangeln, das bislang immer auf der Himmelstraße neben dem Jump Street aufbaute, ist am Wochenende direkt neben dem Cocktailstand von Kerstin Melcher und damit schräg gegenüber von Ascheberg Marketing zu finden. Und dabei ist Spaß, Spannung ebenso wie Farbenpracht garantiert. Eben lustiger und bunter, statt höher, schneller, und weiter…..Tina Nitsche