Berauschender Flug

Otto Wendler hat den schönsten Beruf der Welt
ASCEHBERG. Die Welt dreht sich, immer schneller und dann versinkt sie in einem atemberaubenden Farbenmeer. Inszeniert und gewollt. Das Gekreische wird lauter, je höher Otto Wendler seine Fahrgäste gen Himmel steuert. Fast unsichtbar sitzt er im Herzen seines Wellenfluges, hört das Klimpern der Ketten, an denen die 48 Gondeln hängen. Der Boden der kleinen Schaltzentrale vibriert. Der Schausteller gibt Gas, versetzt seine Besucher in einen Rausch und beschert ihnen das Gefühl grenzenloser Freiheit.
Er ist Schausteller mit Leib und Seele. „Das geht gar nicht anders“, bekräftig der 40-Jährige und lacht. Und das, obwohl er eigentlich mal Autolackierer werden wollte. Aber sein Vater Otto sen. funkte dazwischen. „Papa hat das früh genug gemerkt und dann geregelt!“ Und darüber ist Otto Wendler heute sehr froh. „Denn ich habe den schönsten Beruf der Welt!“ Und diesen übt er am letzten Wochenende im Juli 2017 in Ascheberg anlässlich der Jacobi-Kirmes aus, wo er seinen Wellenflug aufbaut. Eine Veranstaltung, die ihm gefällt.

Otto Wendler, Foto: Tina Nitsche
Otto Wendler, Foto: Tina Nitsche

Er und seine Frau Jasmin mögen Ascheberg: „Hier fühlt man sich nicht nur gut aufgehoben, hier wird man auch herzlich empfangen“, erklärt das Schaustellerpaar. Der besondere Reiz: Das Dorf im Dorf. Gemeint ist der Wohnwagenplatz an Schlingermanns Weide. Da treffen die Wendlers auf viele Bekannte. Und dort finden sich auch die Komponenten, die für Otto Wendler seinen Beruf so besonders machen. „Zusammenhalt, jeder hilft jedem, wenn Not am Mann ist. Schausteller ist nicht nur einfach Beruf, das ist Leben“, sagt der Mann, dem egal was kommt, nie die gute Laune verloren geht. Schwierige Zeiten oder Situationen, schlechtes Wetter – für all das hat der erklärte BVB-Fan sein eigenes Rezept: „Alles fängt immer an und hört auch immer auf!“ So einfach ist das. Otto nimmt den Alltag, der zugegebenermaßen auch mal schwierig sein kann, und das Leben mit Humor. Und genau damit begeistert er seine Gäste, die er nun am Wochenende in andere Welten beamt. „Hoch und runter, hin und her, es wartet der Spaß am Dieningsplatz“, verspricht er einen unterhaltsamen Flug. Tina Nitsche

Hinterlasse einen Kommentar